Mighty Dogs mit zu viel Herz in KissingenERV Schweinfurt
Mighty Dogs mit zu viel Herz in KissingenOhne Fritz Geuder waren die Dogs in Bad Kissingen angetreten. Ihn ersetzte Maximilian Rabs im ersten Sturm. Thomas Berndaner stand in zivil an der Bank, dafür verteidigte Steffen Reiser. Beide Teams begannen das Spiel mit zwei Sturmreihen. Nach zehn Sekunden zeigten die Mighty Dogs das erste Mal Schwächen. Ein Stellungsfehler und dann ein Abstimmungsproblem ermöglichten einem Kissinger Verteidiger gleich einen ersten gefährlichen Schuss auf das Schweinfurter Tor. Nach diesem Anfangsschreck fingen sich die Dogs aber schnell und es entwickelte sich das erwartete taktisch geprägte Spiel.
Umso überraschender war der Alleingang von Michele Amrhein, den er zur 1:0-Führung für die Dogs abschloss. Doch das beeindruckte die Kissinger Wölfe nur kurz. Äußerst pucksicher und passgenau zogen diese ihr Kombinationsspiel auf. Obwohl man lange zuvor gewusst hatte, dass dies die Stärke der Kissinger ist, reagierte man mit zu wenig Kopf darauf. Immer wieder versuchte man, vollkommen überhastet an die Scheibe zu kommen statt den richtigen Moment abzuwarten. Und auch das Körperspiel war von mehr Herz als Kopf geprägt. Die schwere Verletzung (ausgekugelte Schulter) von Maxmilian Schneider resultierte allerdings aus einer unglücklichen Situation, als der Kissinger Spieler, der gecheckt werden sollte, ausrutschte und den ERV-Spieler im Top-Speed die Aktion nicht mehr abbrechen konnte. Folge dieser überhasteten und unnötigen Aktionen war das, was man unbedingt vermeiden wollte: Überzahl-Spiel für die Kissinger Wölfe. Und hier hat es gleich geklingelt im Schweinfurter Kasten. Dem Ausgleich folgte noch im ersten Drittel der Treffer zum 2:1 für Kissingen, Torschütze war Viktor Ledin auf Zuspiel des an diesem Abend überragenden Andrusovich.
Und auch zu Beginn des zweiten Drittels gelang es Schweinfurt nicht, von der Strafbank fern zu bleiben. Ein weiteres Überzahlspiel für die Wölfe, ein weiteres Tor durch Hampel. Und jetzt drehte Andrusovich so richtig auf. Mit unglaublicher Spielfreude und immer mindestens einen Schritt schneller als sein Gegenspieler brachte er allein die Schweinfurter Defensive gehörig ins Schwitzen. Allerdings machte man es ihm auch leicht. Ungestört konnte dieser im Mitteldrittel Fahrt aufnehmen, um dann in voller Geschwindigkeit auf die Schweinfurter Verteidiger zu zulaufen. Das ist natürlich schwer zu verteidigen. Hier hätten die Schweinfurter Stürmer schon aus der neutralen Zone heraus ihre Arbeit im Backchecking besser erledigen müssen. Erfolg seiner Spielweise war sein Treffer zum 4:1 für Kissingen, wobei der Schweinfurter Goalie durch sein nicht perfektes Stellungsspiel eine unglückliche Figur abgab. Ungeachtet dessen, begann jetzt die beste Zeit der Dogs. So einfach wollte man sich nicht geschlagen geben. Jetzt rollte Angriff um Angriff aufs Kissingen Tor und es gab Chancen im Minutentakt. Doch auch beste Gelegenheiten blieben ungenutzt. Und zu allem Überfluss wurde Kissingen zum Ende des zweiten Drittels dann auch noch ein Penalty zugesprochen, den Golz sehr souverän im Gehäuse unter brachte.
Mit dieser 5:1-Führung konnte Kissingen jetzt natürlich noch abwartender spielen. So ging das Spiel zwar weiter hin und her, doch der große Druck war raus aus dem Kessel. Mehr als ein Tor durch den Mann des Tages, Andrusovich, wiederum in Überzahl der Wölfe, sollte sich nicht mehr ereignen.
Tore: 0:1 (6:17) Amrhein, 1:1 (9:09) Kaufmann (Engel, Nemirovsky/5-4), 2:1 (15:00) Ledin (Andrusovich), 3:1 (21:55) Hampel (Engel, Nikitin/5-4), 4:1 (25:24) Andrusovich (Ledin), 5:1 (39:32) Golz (Penalty), 6:1 (56:37) Andrusovich (Hampel/5-4). Strafen: Bad Kissingen 8, Schweinfurt 12 + 10 (Schäfer). Zuschauer: 759.