Islanders enttäuschen in MiesbachEV Lindau

Dabei begannen die Gäste vor 307 Zuschauern enorm stark. Mit hohem Tempo starteten die Lindauer überfallartige Angriffe, mit denen die Defensive des TEV große Probleme hatte. So war die Führung der Islanders nach acht Minuten absolut verdient und ebenso sehenswert herausgespielt. Sascha Paul spielte Tobias Feilmeier auf rechts frei, der legte die Scheibe in die Mitte, wo sie Zdenek Cech in vollem Tempo aufnahm, TEV-Keeper Anian Geratsdorfer aussteigen ließ und den Puck ins Tor schob. Auch in der Folge hatten die Lindauer das Geschehen weitgehend im Griff – lediglich in der 12. Minute musste Beppi Mayer in höchster Gefahr gegen Alan Reader klären. Das Manko der Lindauer: Sie versäumten es, ein zweites Tor nachzulegen. In gleichem Maße kämpften sich die Gastgeber in das Spiel. Schwung bekamen sie in Überzahl gegen Ende des Drittels. Aber auch hier hatte aber der EVL bei einem Konter durch Zdenek Cech eine gute Einschussmöglichkeit zum 0:2.
Die Islanders machten dieses Tor nicht und wurden prompt dafür bestraft. Nach nur zweieinhalb Minuten des zweiten Durchgangs glichen die Oberbayern aus. Es genügte ein schneller Pass vor das Tor, wo Florian Feuerreiter ungestört zum 1:1 einschießen konnte. Gleich danach gerieten die Lindauer in Unterzahl und weiter unter Druck. Tobias Fuchs hatte zwar in Unterzahl eine Chance zur Führung, die gelang aber den Gastgebern. Einen Schuss von Stefan Kirschbauer konnte beppi Mayer nur nach vorne abwehren. TEV- Torjäger Sebastian Lachner war – ebenfalls ungestört - zur Stelle und brachte den Puck im Fallen über die Linie. Innerhalb von zweieinhalb Minuten hatten die Lindauer ihre gute Ausgangsposition verspielt.
„Die Fallhöhe nach den guten ersten zwanzig Minuten ist brutal. Ab dem zweiten Drittel haben wir eine schmerzhafte Lektion in Sachen Laufbereitschaft und Siegeswillen erhalten“, sagte EVL- Präsident Marc Hindelang. „Kompliment an Miesbach. Wer das Potenzial hat, die Ausfälle zahlreicher Leistungsträger mit derart starken Juniorenspielern wett zu machen, hat einen sensationellen Unterbau. Wir wissen jetzt wieder, wo wir hingehören, denn von so einer Situation sind wir Lichtjahre entfernt.“ Auch auf dem Eis war vom Lindauer Anspruch, zu den Top- Teams der Liga zu gehören, bis Ende des zweiten Drittels nichts mehr zu sehen. Miesbach dominierte unter Interimstrainer Sterba mit Kompaktheit und Zielstrebigkeit.
Erst Ende des Abschnitts erholten sich die Gäste vom Rückstand und erspielten sich wieder Möglichkeiten, von denen Martin Sekera die Beste hatte, allerdings scheiterte er in der 39. Minute am Pfosten. Auch zu Beginn des Schlussabschnitts drückten die Lindauer, mussten aber bald eine doppelte Unterzahl überstehen. Danach hatte Jiri Mikesz von der Strafbank kommend die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber an Geratsdorfer. Das 2:2 war in dieser Phase durchaus möglich, aber es fehlte der Offensive der Islanders an der nötigen Durchschlagskraft. Letztlich schlugen sich die Lindauer dann endgültig selbst, als sie sich im Aufbau neun Minuten vor Schluss einen Abspielfehler leisteten, den Markus Seiderer zu einem Alleingang nutzte, bei dem er Mayer zum 3:1 überwand.
Davon erholte sich der EVL nicht mehr, auch wenn Trainer Sebastian Buchwieser noch einmal alles versuchte und den Torhüter zugunsten eines Feldspielers vom Eis nahm. Es dauerte aber nicht lange, ehe die Lindauer die Scheibe erneut verloren und Thomas Amann mit einem Schuss ins leere Tore mit dem 4:1 alles klarmachte. Eine deutliche Hypothek vor dem Rückspiel am Sonntag und das Zeichen, dass in der Runde der Top Fünf Erfolg nur mit einer konstanten Leistung über 60 Minuten möglich ist.
Vor Heimspiel gegen Miesbach: Zdenek Cech bleibt Lindauer
Mit einer guten Nachricht im Rücken empfangen die EV Lindau Islanders am morgigen Sonntag (17.30 Uhr) den TEV Miesbach in der Eissportarena Lindau: Topscorer Zdenek Cech bleibt den Lindauern ein weiteres Jahr erhalten.
Der 29-jährige geht damit in seine fünfte Saison beim EVL, für den er in dieser Saison in der Vorrunde 18 Tore und 19 Vorlagen in 23 Spielen erzielte, womit er auf Platz acht der Scorerwertung landete. In der Zwischenrunde steht der Center auf Platz Eins mit vier Toren und zwei Assists in den ersten drei Spielen. „Nicht nur die Zahlen zeigen, dass Zdenek einer der besten Spieler der Liga ist. Sein Auftreten auf und neben dem Eis ist vorbildlich. Er ist in den letzten beiden Jahren spürbar gereift“, sagt der sportliche Leiter des EVL, Bernd Wucher für den der Stürmer ein elementarer Baustein der Islanders ist. „Mit Zdenek, Beppi Mayer, Michal Mlynek und Jiri Mikesz haben wir schon jetzt Zusagen von vier Topspielern für die nächste Saison, dazu mit Sebastian Buchwieser einen Trainer, an den wir glauben. Das ist zu diesem frühen Zeitpunkt schon ein sehr gutes Gerüst.“
Gegen den TEV Miesbach wird nun aber das komplette Mannschaftsgebilde des EVL gefragt sein. Nach dem „Hinspiel“ am Freitag in Oberbayern wollen die Islanders nun den ersten Heimsieg der Zwischenrunde erreichen. „Es wird nicht einfacher, da bei Miesbach zwei gesperrte Leistungsträger zurückkommen werden und wir sehen müssen, wie wir das 1:4 im Auswärtsspiel verkraftet haben“, sagt Team- Manager Sebastian Schwarzbart. Zudem hätten sich die Gäste wie schon in der Vorrunde Platz Drei zum Ziel gesetzt und müssen dafür punkten. „Für uns ist es eine weitere Chance uns mit einem sehr ausgeglichen und stark besetzten Gegner zu messen. Ein harter Prüfstein. Hier können wir schon sehen, wie weit wir sind.“ Zudem gelte es, den Aussetzer vom Freitag wieder gut zu machen.
In der Vorrunde boten sich beide Teams zwei hochinteressante enge Duelle. Im Heimspiel kamen die Islanders spät ins Spiel zurück und kurz vor dem Ende noch zum Ausgleich und zu einem wertvollen Punkt. Jetzt, wo es um noch mehr für beide Teams geht, darf man eine noch höhere Spielqualität erwarten. Für die Lindauer Fans ist es ohnehin die letzte Gelegenheit in diesem Monat die Islanders live zu sehen. Am kommenden Wochenende haben die Lindauer spielfrei, danach geht es gegen den ECDC Memmingen, der an diesem Wochenende erstmals in der Zwischenrunde eingreift.