Happy End für die Piraten nach unfassbarem KrimiESV Buchloe
Happy End für die Piraten nach unfassbarem KrimiIn allerletzter Sekunde konnte sich der ESV nämlich doch noch an den Ice Hogs vorbei auf Rang zwei schieben, wodurch der Klassenerhalt bereits vorzeitig gesichert ist. Zudem dürfen die Gennachstädter nun auch weiter von den Play-offs träumen. Schon am morgigen Sonntag empfangen die Freibeuter dazu im Kampf um den letzten freien Viertelfinalplatz ab 17 Uhr den ESC Dorfen in eigener Halle.
Die Ausgangslage für die Pirates vor dem Endspiel in der Ilmstadt war klar: Der ESVB musste mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen, um den ECP doch noch einmal überholen zu können. Und der neue Trainer Sven Curmann schien das Team für diese entscheidende Partie offenbar optimal eingestellt zu haben, denn von Beginn an präsentierten sich die Buchloer kompakt und zielstrebig. Aber auch die Hausherren fanden recht gut in die Begegnung, sodass die ersten Minuten recht ausgeglichen waren, da beide Torhüter zunächst nichts zuließen. Das änderte sich aber beim ersten Treffer, der nach knapp zehn Minuten fiel. Als die Gastgeber gerade beim Wechseln waren, erkannte Felix Furtner die Situation blitzschnell und schickte Andreas Morhardt mit einem Traumpass auf die Reise. Und Morhardt verwandelte zur 1:0 Führung, da ECP-Goalie Andreas Banzer den Schuss durchrutschen ließ. Dadurch beflügelt legten die Buchloer noch vor der ersten Pause prompt nach. Daniel Huhn, der trotz Verletzung auf die Zähne biss, netzte in Überzahl humorlos ein und erhöhte somit zum 2:0 (17.).
Nachdem das Startdrittel fast schon perfekt für die Buchloer verlief, folgte im Mittelabschnitt dann schnell die kalte Dusche. Denn nach genau 21 Minuten vollendeten die IceHogs einen geradlinigen Konter durch Bogdan Selea zum 1:2-Anschluss. Und nur ganze 17 Sekunden später war Torhüter Fritz Hessel erneut chancenlos, als die Gastgeber durch David Vokaty zum 2:2 ausglichen. Den Piraten musste dies wie ein Déjà-vu vorkommen, da die Gennachstädter schon im Hinspiel einen sicher geglaubten 3:0 Vorsprung verspielt hatten. Doch der ESV bewies Moral und zeigte sich nach diesem Doppelschlag relativ unbeeindruckt. Max Dropmann mit einem guten Solo und Oliver Braun mit einem Alleingang vergaben aber vorerst die erneute Führung am stark parierenden Banzer. Diese glückte schließlich Mark Waldhausen, der mit einem verdeckten Schuss seine Farben wieder mit 3:2 in Front brachte (32.). Rund vier Minuten später folgte für Pfaffenhofens Trainer Topias Dollhofer der Knackpunkt im Spiel, als der Schiedsrichter Bogdan Selea mit fünf Minuten und einer Spieldauerstrafe wegen Check gegen den Kopf vorzeitig zum Duschen schickte. „Die Strafe war in meinem Augen ein Witz“, kommentierte Dollhofer die Entscheidung nach der Partie, wobei er den Buchloern auch fair zum Sieg gratulierte. Zunächst konnten die Pirates die fünfminütige Überzahl aber nicht nutzen, da Patrick Weigant aus zentraler Position erneut in Banzer seinen Meister fand. Doch nur Sekunden später wurde der ESV-Angreifer bei einem Alleingang regelwidrig gestört, sodass die Unparteiischen auf Penalty entschieden. Und Patrick Weigant behielt trotz des Drucks die Nerven und vollstreckte eiskalt zum 4:2 Pausenstand (37.).
Im letzten Drittel begann dann wiederum das große Zittern, das sicherlich nicht nur an den eisigen Temperaturen im Pfaffenhofener Stadion lag. Die Buchloer verteidigten ihren Vorsprung vorerst aber richtig gut und diszipliniert und spielten auch offensiv weiter munter mit. Doch der beruhigende fünfte Treffer wollte nicht gelingen. Natürlich kamen auch die Gastgeber immer wieder zu Möglichkeiten, doch Torhüter Fritz Hessel wuchs nun schier über sich hinaus. Mit gleich mehreren Glanztaten verhinderte er den erneuten Anschluss, der die Tabellensituation wieder umgekehrt hätte. Die Buchloer kämpften aufopferungsvoll um jeden Zentimeter und wurden am Ende für ihren unermüdlichen Willen belohnt. Denn auch in den turbulenten Schlusssekunden konnten die Ilmstädter den überragenden Fritz Hessel nicht mehr überwinden, sodass die Buchloer letztlich mit dem unbedingt benötigten Sieg mit zwei Toren Vorsprung gewannen.
„Ich bin heute einfach nur unglaublich stolz auf meine Mannschaft, vor allem nach dieser harten Woche“, sagte der glückliche Sven Curmann nach dem Nervenkrimi. Einziger Wehrmutstropfen: Verteidiger Max Dropmann handelte sich kurz vor Spielende ebenfalls noch eine Spieldauerstrafe ein und ist damit im nächsten Spiel am Sonntag gesperrt. Dann nämlich geht es für die Piraten bereits weiter. In der Buchloer Sparkassenarena trifft der ESV ab 17 Uhr auf den Zweitplatzierten der Parallelgruppe, den ESC Dorfen. Beide Teams spielen nun im Best-of-Three-Modus den letzten Viertelfinalteilnehmer aus. Für den Verlierer dieses Duells ist die Saison nach der Serie beendet.