EVL gewinnt nach 0:2 noch einen PunktEV Lindau
EVL gewinnt nach 0:2 noch einen Punkt„Wir haben gegen den bisher stärksten Gegner nach Sonthofen ein 0:2 aufgeholt und gepunktet, das ist es was wir mitnehmen“, sagte Team-Manager Sebastian Schwarzbart über den Zähler, von dem man erst später wissen werde, was er wert sei. Fakt ist, dass die Lindauer nun sechsmal in Folge in der regulären Spielzeit ungeschlagen geblieben sind. Fakt ist aber auch, dass es reichlich Chancen gab, das Spiel zu gewinnen, vor allem in der Anfangsphase, als die Islanders gleich viermal in Überzahl spielen konnten, es aber nicht schafften, in Führung zu gehen. „Höchstadt hat unglaublich stark in Unterzahl gespielt und sehr viel investiert. Das hat uns nervös gemacht“, sagte Schwarzbart. Wenn der Gegner dann umgekehrt sein erstes Powerplay durch einen Gewaltschuss von der blauen Linie nutzt (Ryan Cornforth, 16.) wird schnell klar, dass man sich in einem Spiel befindet, das nicht so geschmeidig von der Hand geht, wie die Partien zuvor.
Es war nicht so, dass die Islanders den Kampf der Gäste nicht angenommen hätten, sonst hätten die 975 Zuschauer die Leistung des EVL auch nicht so positiv honoriert. Aber häufig hatten die Mittelfranken die besseren Antworten auf die Problemstellungen der Islanders. Dass die Partie teilweise sehr hitzig geführt wurde, „hat auch der Schiedsrichter mit seinen Entscheidungen hereingebracht“ - so wertete es Gästetrainer Daniel Jun, der sich gerade in der Schlussphase mit seiner Mannschaft in Unterzahl gegen den Lindauer Siegtreffer erwehren musste. Wobei die „Verschiebeaktionen“ des Tores von Ronny Glaser im Lindauer Sturmlauf durch den ansonsten überragenden Keeper sportlich fragwürdig waren, aber nur einmal zurecht bestraft wurden.
Dazwischen sah es phasenweise nach einer glatten Lindauer Niederlage aus. Nach einem Abwehrfehler gingen die Alligators nach 24 Minuten durch Daniel Sikorski sogar mit 0:2 in Führung, aber auch nach dem Anschlusstreffer von Andre Martini vier Minuten später taten sich die Islanders schwer. Höchstadt störte den Spielaufbau der Hausherren und deren Rhythmus geschickt und kämpfte weiter verbissen um jeden Zentimeter Eis. Bei eigener Überzahl hatte der HEC durchaus die Chance wieder auf zwei Tore davon zu ziehen. „Hier hat aber unser Unterzahlspiel dann gut funktioniert. Wir steigern uns in jedem Spiel“, sagte EVL- Spielertrainer Martin Masak. Auf der anderen Seite war es neun Minuten vor Schluss dann doch ein Powerplaytor von Michal Mlynek, das den Lindauern den Ausgleich bescherte – dem sie aber nicht mehr den Siegtreffer folgen lassen konnten, obwohl dem HEC die Kräfte spürbar ausgingen.
So war es am Ende wie eigentlich immer wenn Lindau auf Höchstadt trifft: Ein enges, niveauvolles Spiel auf Augenhöhe, in dem der HEC dann das Penaltyschießen gewinnt. Dafür sorgte Martin Vojcak, der als einziger im Shoot-Out traf und den Islanders damit die erste Heimniederlage beibrachte.