EVL am Sonntag zu Gast in der TorfabrikEV Lindau

Am Freitag waren die Ice Hogs spielfrei und könnten deshalb von der Konkurrenz überholt worden sein – dafür gehen die Oberbayern aber ausgeruht in die Partie gegen vom Derby beanspruchte Islanders. Für die wird es ein hoch interessanter Test und eine schwere Aufgabe: Der ECP hat nach Sonthofen die meisten Tore der Liga erzielt (58) und ist gerade zuhause eine Macht: Alle vier Heimspiele wurden gewonnen und dabei nur einmal weniger als sieben Tore erzielt.
Kein Zweifel also, Pfaffenhofen ist ein Spitzenteam, das die bestätigt herausragende vergangene Saison bestätigt, als Platz Drei und das Halbfinale erreicht wurden. Das Erfolgsteam wurde nur punktuell verändert, zwar auch Schlüsselpositionen neu besetzt, dabei hat man sich aber nicht verschlechtert. So macht der neue Ausländer „D.J.“ Turner (23) genauso die Musik wie Vorgänger Scott Knowles und ist auf Anhieb Topscorer des ECP mit 23 Punkten (12 Tore). Hinter Höchstadts Daniel Jun ist der Kanadier zweitbester Scorer und damit bester Kontingentspieler der Bayernliga.
Direkt hinter ihm rangiert mit Marco Babic (11 Tore) ein weiterer Ice Hog. Und dann ist da noch Evergreen David Vokaty der auch im zarten Alter von 36 Jahren ein unverzichtbarer Leistungsträger des Teams und einer der besten Spieler der Liga ist. „Ich bewundere, wie er es schafft, seit Jahren auf diesem Niveau zu spielen“, sagt EVL Team- Manager Sebastian Schwarzbart. „Er ist ein Phänomen.“ Ohnehin schaut man in Lindau mit großem Respekt zum Traditionsklub in die Hallertau, der gerne mal übersehen wird, weil er bescheiden auftritt, obwohl er die Liga seit Jahren prägt und hervorragende Arbeit leistet.
Dass die Bescheidenheit so weit geht, den EVL am Sonntag zum Favoriten zu stempeln, mag vor diesem Hintergrund übertrieben wirken. Allerdings hat der ECP innerhalb kurzer Zeit auch zwei Rückschläge hinnehmen müssen. Austin Wycisk, ebenso wie Markus Welz (800 Zweitligaspiele, zuletzt EV Landshut) vor der Saison aus der Zweiten Liga nach Pfaffenhofen gewechselt, erlag dem Werben von Oberligist Kassel Huskies und verließ den Klub in einer Nacht und Nebel Aktion. Dazu verletzte sich Abwehrchef Patrick Landsdorfer schwer am Knie. „Definitiv Verluste für den Gegner. Aber solche Aktionen wie die von Wycisk können eine Mannschaft auch zusammenschweißen. Da ist Vorsicht geboten“, sagt Schwarzbart. Bei einem Spiel am Wochenende könne man solche Verluste mit großem Einsatz gerade zuhause wettmachen. „Sie werden sicher nicht mit hängenden Köpfen auflaufen. Wir erwarten einen sehr kampfbereiten und gut eingestellten Gegner.“ Dafür garantiere schon dessen Trainer Hein Feilmeier. „Für mich der Trainer der Liga. Ein guter Typ, der mit Sonthofen schon bewiesen hat, wie erfolgreich er arbeiten kann“, sagt Schwarzbart. Nebenbei gehört sein Sohn übrigens zu den Leistungsträgern der Ice Hogs.
Wichtig für die Islanders wird sein, nicht in Rückstand zu geraten, denn das Umschaltspiel des ECP ist ebenso wie das Über- und Unterzahlspiel sehr stark. Wichtig ist, dass mit Manuel Merk und Martin Masak zwei am Freitag gesperrte Spieler wieder auf das Eis zurückkehren, denn auch die Islanders müssen langsam auch darauf achten, die Kräfte gut zu verteilen. Damit die Zuschauer eine interessante Partie zweier Teams auf Augenhöhe erwarten dürfen.