ESC Geretsried siegt mit 7:6 beim ECPTraurige Nachricht am Samstag
(Foto: ESC Geretsried)
Das Wochenende hatte mit dem Sieg über Schongau noch schön begonnen doch am Samstag erreichte den ESC die wohl schlimmstmögliche Nachricht. Teamleiter und Rats-Urgestein Günni Billmaier erlag seiner Krankheit und reißt damit eine riesengroße Lücke Mitten in das Herz des ESC. „Er war seit Jahren ein absolut fester Bestandteil des Teams, seine offene, ehrliche und unfassbar hilfsbereite Art wird uns sehr fehlen. Logischerweise hatte er einen sehr engen Draht zur Mannschaft, die den Schock erstmal verdauen musste“, erklärte der ESC. Zudem fehlte mit Stephan Englbrecht eine wichtige Stütze in der Abwehr, Hans Tauber wurde wieder in die erste Verteidigungsreihe beordert. Dafür war Ondrej Stava nach überstandener Krankheit wieder an Bord, auch Daniel Merl hatte seine Sperre abgesessen.
Das Spiel begann dann auch überhaupt nicht nach Plan, Endreß nutzte die fehlende Zuordnung in der Hintermannschaft und brachte sein Team per Bauerntrick früh in Führung (5.). Mit der nächsten Aktion war Endreß erneut erfolgreich, diesmal rutschte Morczinietz ein abgefälschter Schuss zum 2:0 durch die Hosenträger (7.). In Überzahl brachten die Rats den Puck zum ersten Mal hinter EC-Torwart Weiner unter, doch der Treffer zählte nicht. Obwohl die Scheibe frei vor dem Torhüter lag, pfiff der Hauptschiedsrichter zu früh ab und verweigerte den Rats einen regulären Treffer. Immer noch in Überzahl, hämmerte der wiedergenesene Stava einen Schuss an den linken Pfosten. Der Anschlusstreffer lag in der Luft und Merl sorgte nach einem schönen Querpass von Hrazdira dann tatsächlich für das 2:1 (10.). Beide Mannschaften erhielten im Anschluss fragwürdige Strafzeiten, aber einmal mehr konnten die Rats ihre Unterzahlqualitäten beweisen. Martin Köhler wurde von Fuchs auf die Reise geschickt und sorgte mit einem Schuss in das linke Kreuzeck für den Ausgleich (15.). Plötzlich klappte alles, Merl sorgte kurz vor dem ersten Pausentee sogar noch für die 2:3 Führung (20.). Eigentlich wäre der Schuss von Fuchs einen guten Meter am Tor vorbeigesegelt, doch die Hose von Merl gab dem Puck die entscheidende Richtungsänderung.
Die nächste Strafe lief allerdings zu Ungunsten des ESC, Fardoe nagelte die Scheibe von der blauen Linie zum 3:3 genau unter die Latte (24.). Fardoe und Überzahl, dass sollte weiter gefährlich bleiben. Nur wenig später traf der Kapitän der Eishogs per Sololauf erneut im Powerplay und brachte Pfaffenhofen wieder in Führung (27.). Der ESC war weiter vermehrt auf der Strafbank anzutreffen, doch diesmal konnte der Spieß umgedreht werden. Strobl setzte Stava perfekt in Szene und dieser umkurvte Weiner zum 4:4 (35.). Kurz vor Drittelende dann ein Schreckmoment, Morczinietz blieb nach einer Abwehraktion am Boden liegen und musste durch Johanna May ersetzt werden. Die durfte nach wenigen Sekunden gleich mal die Scheibe aus dem Kasten holen. Anstatt die noch eiskalte Torfrau zu unterstützen, steuerte Endreß nach einem kollektiven Blackout der Rats alleine auf May zu. Der EC-Topscorer ließ sich nicht zwei Mal bitten und brachte die Eishogs wieder in Führung (40.). Zu allem Überfluss musste auch noch Bernhard Jorde verletzungsbedingt aufgeben, es lief nicht besonders gut in dieser Phase.
Die Torflut sollte auch im Schlussabschnitt weitergehen. Gebhardt erhöhte für die Gastgeber zunächst auf 6:4 (41.), doch Hrazdira verkürzte wenig später wieder auf einen Treffer (44.). Mit einem großartigen Reflex verhinderte May den wohl endgültigen K.O., die Heimmannschaft hat den Puck schon drin gesehen und etwas voreilig die Tormelodie abgespielt. Doch es sollte ganz anders kommen, Hrazdira wurschtelte die Scheibe knappe fünf Minuten vor Schluss zum 6:6 hinter die Linie und sorgte für frischen Mut (55.). Die Rats waren wieder im Geschäft und spielten voll auf Sieg, Reiter verpasste in aussichtsreicher Position. Strobl machte es nach punktgenauen Zuspiel durch Hrazdira besser und brachte den ESC mit einem knallharten Handgelenkschuss wieder in Führung (57.). Ein völlig verrücktes Spiel, der EC setzte natürlich zum Endspurt an. Dabei schwächten sich die Hausherren durch eine späte Strafzeit selbst, der ESC nutzte die Überzahl um Zeit von der Uhr zu nehmen und die nächsten drei Punkte in der Abstiegsrunde einzutüten.