Erste Heimniederlage für die EV Lindau IslandersDramatische Schlussphase

Erste Heimniederlage für die EV Lindau IslandersErste Heimniederlage für die EV Lindau Islanders
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Gleich im zweiten Heimspiel hat es die EV Lindau Islanders erwischt. Trotz einer 3:0- und 4:2-Führung unterlagen die Lindauer dem EV Pegnitz in einer dramatischen Schlussphase mit 4:6 (1:0, 2:1, 1:5).

Diejenigen unter den 725 Zuschauern, die gegen den Aufsteiger einen weiteren deutlichen Sieg erwarteten, sahen sich schnell getäuscht. Der Landesliga- Meister, der schon im ersten Spiel in Memmingen trotz der 3:5 Niederlage gute Kritiken bekommen hatte, war ein ganz anderes Kaliber als Buchloe beim 10:2 am Freitag. „Im Gegensatz zu uns haben sie 60 Minuten taktisch diszipliniert gespielt und verdient gewonnen“, sagte EVL- Trainer Sebastian Buchwieser.

Von Anfang an entwickelte sich eine intensive und kampfbetonte Partie, in der der Aufsteiger es gut vermochte, die Räume eng zu machen und das Lindauer Angriffsspiel aufzuhalten. Dazu hatten die Lindauer auch viel zu viele Leichtsinnsfehler im Aufbau im Repertoire. Was zum gegnerischen Tor durchkam wurde eine Beute des starken Pegnitzer Torhüters Maximilian Müller. Die besten Chancen hatte dabei Steffen Kirsch, der in der elften und zwölften Minute knapp scheiterte. Dass die Islanders dennoch mit einer Führung in die erste Pause gehen konnten, war dann einer Aktion des starken Alex Katjuschenko in Unterzahl zu verdanken, der in der 18. Minute den Torschützen zum 1:0, Zdenek Cech freispielte.

Den Schwung nahm der EVL in den zweiten Spielabschnitt mit. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Jiri Mikesz mit einem Traumpass Marko Babic an der gegnerischen blauen Linie fand, der alleine vor Müller stand und auf 2:0 erhöhte. Die Islanders hatten nun ihre beste Phase, machten weiter Druck und schafften eine Minute später durch Sascha Paul sogar das 3:0. In Überzahl verpassten die Lindauer sogar noch das 4:0 und wurden prompt kalt erwischt, als Robert Fritsche einen schnellen Gegenzug mit dem ersten Gästetor abschloss (26.). „Pegnitz hat sich nie aufgegeben und unsere Fehler genutzt“, fand auch Team- Manager Sebastian Schwarzbart lobende Worte für den Gegner, der gerade in Überzahl brandgefährlich war. So musste EVL- Goalie Beppi Mayer in der 35. Minute sein ganzes Können aufbieten, um den Anschlusstreffer der Ice Dogs zu verhindern.

Der kam dann im Schlussabschnitt schnell und gab dem Spiel eine neue Würze. Gleich die erste Strafe gegen die Islanders nutzte Ralf Skarupa zum 3:2 (43.). Zu allem Überfluss schied kurz danach Lubos Sekula verletzt aus, so dass die Lindauer, die auf den gesperrten Mario Seifert verzichten mussten, nur noch mit vier Verteidigern agieren konnten. Nach Martin Sekera war dies der dritte schwerwiegende Lindauer Ausfall.

Dennoch hätten die Islanders einen Sieg gegen den Landesliga-Meister einfahren können. In der 48. Minute erhöhte Zdenek Cech im Powerplay auf 4:2, eine Führung, die ein Spitzenteam der Bayernliga gegen einen Aufsteiger über die Zeit bringen müsste, denkt man. Aber einerseits spielten die Islanders zu wenig clever und oft auch noch zu riskant, andererseits zeigte der EVP weiterhin Nehmerqualitäten und Willensstärke. Dazu kam noch eine Unachtsamkeit, die den Gästen nach 52 Minuten den erneuten Anschluss ermöglichte und die Spielanteile zugunsten der Franken veränderte.

Die Führung des EVL hatte allerdings bis 71 Sekunden vor Schluss bestand. Was dann passierte, erklärt Trainer Sebastian Buchwieser so: „Wir sind keine Übermannschaft, wenn wir uns nicht an unseren Spielplan halten. Wenn wir die Dinge zu locker angehen, dann reicht es nicht, um in dieser Liga Spiele zu gewinnen.“ Vor allem dann, wenn der Gegner sein Powerplay optimal nutzt. Zweimal zogen die Gäste zunächst in doppelter, dann in einfacher Überzahl von der blauen Linie ab und profitierten zweimal von abgefälschten Scheiben. Florian Zeilmann (59.) und Stefan Hagen 37 Sekunden vor Schluss drehten die Partie zugunsten der Ice Dogs. Die Antwort der Islanders blieb dann aus, weil Skarupa zwei Sekunden vor Ende zum 4:6 ins leere Lindauer Tor traf und dem EVL die erste Heimniederlage der Saison bescherte.


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