Dramatischer Derbysieg vor ausverkauftem HausEV Lindau

Dramatischer Derbysieg vor ausverkauftem HausDramatischer Derbysieg vor ausverkauftem Haus
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So groß die sportliche Rivalität über 60 hochklassige und hochdramatische Minuten war – so einig waren sich alle Beteiligten anschließend in der Bewertung der intensiven und temporeichen Partie: „Das war Werbung für die Bayernliga“, sagten die Trainer Jogi Koch (Memmingen) und EVL-Spielertrainer Martin Masak noch sichtlich bewegt von der Anspannung. Zwölfmal in Folge hatten die Gäste aus dem Allgäu gewonnen und wurden ihrer leichten Favoritenrolle auch gerecht. Memmingen war mit zunächst vier Reihen und aggressivem Forechecking der erwartet unangenehme Gegner. Aber mit großem Kampf und viel Leidenschaft hielten die Islanders jederzeit dagegen. „Das war eine traumhafte Leistung“, sagte Masak. „Ich musste nicht viel sagen. Jeder hat gewusst, was zu tun ist. Es war alles da was man in so einem typischen Derby braucht.“

Allen voran überzeugte EVL- Goalie Torhüter Varian Kirst, der die Islanders gerade im zweiten Drittel, als Memmingen viel Überzahl hatte, im Spiel hielt. Richtig brenzlig war es für die Lindauer ab der 31. Minute. Gut vier Minuten am Stück waren sie in Unterzahl, die Hälfte davon sogar mit zwei Mann – aber sie hielten dem Ansturm des ECDC stand. „Unsere Unterzahlspezialisten haben hier einen sensationellen Job gemacht. Überhaupt hat die komplette Mannschaft sehr gut nach hinten gearbeitet, so dass wir sehr gut standen. Das ist in dieser Saison ein wichtiger Teil unseres Erfolges“, sagt der sportliche Leiter Bernd Wucher. Stellvertretend dafür konnte er in der ersten Drittelpause Verteidiger Lubos Sekula auszeichnen, der von den Fans zum Spieler des Monats gewählt wurde. „Er spielt seit einiger Zeit obwohl er angeschlagen ist. Seine Einstellung zeigt, welch guten Geist wir in der Mannschaft haben.“ Noch größeren Applaus gab es eine Pause später, als Ex-Trainer und Arena- Betriebsleiter Willy Bauer für seine Verdienste geehrt wurde. In der Tat: An emotionalen Momenten mangelte es an diesem Sonntag im Eichwald nicht.

Offensiv war es beim EVL einmal mehr die MCM- Reihe, die die entscheidenden Lücken beim Gegner fand. So war es Zdenek Cech, der in der 7. Minute von Jiri Mikesz in Szene gesetzt wurde und mit seinem 19. Saisontor den ebenfalls vorzüglichen Indians- Goalie Martin Niemz auf der Stockhandseite überwand. „In einem Derby ist es immer schwer, wenn man in Rückstand gerät. Mit dem frühen 1:0 im Rücken konnten wir aber weiter kompakt spielen“, sagte Martin Masak. Der zweite Treffer kurz nach Beginn des letzten Drittels (42.) gab den Gastgebern dann noch mehr Sicherheit. Cech und Sekula hatten Bernhard Leiprecht perfekt freigespielt, so dass er mit einem platzierten Schuss zum 2:0 treffen konnte.

Erst in der dramatischen Schlussphase setzten die Indians den EVL dann wieder mehr unter Druck, wurden dabei von der Lindauer Defensive aber auch den eigenen Fans ausgebremst. Mehrfach wurden aus dem 300 Mann starken Gästeblock Becher auf das Eis geworfen, so dass die Partie unterbrochen wurde. „Ich würde sagen, das hat uns nicht unbedingt geschadet. Wir waren in Unterzahl und konnten uns immer wieder erholen“, sagte Masak. Zwar trafen die Allgäuer ohne Torwart und mit fünf gegen drei doch noch durch Sebastian Lachner zum 2:1. Acht Sekunden vor dem Ende kam dieser Anschlusstreffer aber zu spät um dem EV Lindau den schwer erkämpften Derbysieg noch aus der Hand zu reißen.

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