Die kurioseste und unnötigste Niederlage aller ZeitenEV Lindau
Die kurioseste und unnötigste Niederlage aller ZeitenNoch heute dürften die Spieler des EVL Nackenschmerzen vom Kopfschütteln haben über die Art und Weise, wie sie beim Aufsteiger zwei Punkte förmlich wegwarfen. Von Anfang an riefen die Lindauer nicht die Leistungen der vergangenen Wochen ab, wofür auch eine lange Busfahrt keine Entschuldigung sein kann. Zumal die Islanders dennoch im ersten Drittel zu einem komfortablen Drei-Tore-Vorsprung kamen. Benjamin Arnold, Zdenek Cech und Jiri Mikesz trafen in der fünften, 17. und 20. Minute. „Es hätten allein hier schon mehr als diese drei Tore sein müssen. Aber wir haben zu viel Hacke, Spitze, Eins Zwei Drei“ gespielt, sagte Team-Manager Sebastian Schwarzbart.
Anders der Gegner, der durch Verletzungen Sperren dezimiert mit zwölf Feldspielern, darunter zwei Junioren, angetreten war und nichts zu verlieren hatte. Die Lindauer Sorglosigkeit wurde erstmals nach 25 Minuten bestraft, fiel aber noch nicht ins Gewicht, da die Islanders auch nach dem 1:3 weiter überlegen agierten und alleine im zweiten Spielabschnitt auf 25:5 Torschüsse kamen. Allein: Am überragenden Haßfurter Torhüter Timo Jung brachten sie keinen Puck mehr vorbei. Dass die Partie mehr einem Freundschaftsspiel in der Sommervorbereitung, als einem Match auf Bayernliga- Niveau glich, konnte man nicht nur an der lässigen und zu verspielten Spielweise ablesen: In den kompletten 60 Minuten, musste Schiedsrichter Gut keine einzige Strafe aussprechen. „Man hat deutlich gesehen, dass wir noch kein Spitzenteam sind. Wir können zwar jeden schlagen, aber wenn wir nicht bei einhundert Prozent sind auch gegen jeden verlieren, wie man gesehen hat“, sagte Schwarzbart.
So plätscherte die körperlos geführte Partie lange dahin und während die Islanders glaubten, sie würden mit dieser Spielweise durchkommen, sah der Gegner seine Chance. Spätestens mit dem 2:3 in der 47. Minute wurde es spannend, wozu auch noch Lindauer Pech beitrug. Der nahezu beschäftigungslose (und kalte) Torhüter Varian Kirst zog sich bei einer der wenigen Paraden, die er zeigen musste, eine Zerrung zu und musste acht Minuten vor Schluss durch Nicolai Johansson ersetzt werden. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, den die Gastgeber nutzten. Johansson war noch keine Minute auf dem Eis, da musste er nach dem 3:3 hinter sich greifen. So ging es ins Penaltyschießen, in dem 22 Schüsse (von denen auch noch zwei wiederholt werden mussten) notwendig waren, um einen Sieger zu ermitteln. Dass dies nicht der EV Lindau war, war nach diesem Verlauf dann fast schon logisch. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass die Lindauer weiterhin im Soll sind und die Mannschaft in der Lage sein sollte, diese Niederschlage richtig einzuordnen.