Derbyklatsche für den EHCWaldkraiburg unterliegt mit 0:5
Derbyklatsche für den EHCEine deutliche 0:5 (0:1, 0:3, 0:1)-Niederlage kassierten die Löwen vom EHC Waldkraiburg am Freitag im Derby beim ESC Dorfen. Personell zwar noch immer arg gebeutelt, hatten die Industriestädter ziemliche Probleme gegen den souverän agierenden Tabellenführer der Bayernliga und konnten nicht an die guten kämpferischen Leistungen der Vorwoche anknüpfen.
Die Eispiraten haben in diesem Jahr bisher einfach einen Lauf, strotzten mit acht Siegen aus acht Spielen vor Selbstvertrauen und das bekamen auch die Löwen aus Waldkraiburg am Freitagabend im Dr.-Rudolph-Stadion zu spüren. Vorne mit Lukas Miculka einen brandgefährlichen und wirklich überragend aufgelegten Stürmer, der es sicher auch noch schaffen wird, sich von Zuschauern nicht provozieren zu lassen, hinten eine sichere Abwehr mit Verteidigern, die sich auch Angriff einschalten und nicht zuletzt den derzeit wohl besten Schlussmann der Liga Andreas Tanzer. Von der ersten Minute an machten die Hausherren gleich mächtig Alarm und drängten die noch leicht ungeordneten Löwen, die von gut 250 mitgereisten Fans lautstark angefeuert wurden, in die Defensive. Fabian Birk hatte zunächst den Vorzug im Tor von Trainer Rainer Zerwesz erhalten, nachdem er in der Vorwoche beim 1:2 in Miesbach den EHC lange im Spiel gehalten hatte, in der 15.Minute war er gegen den Schlagschuss von Lars Bernhardt von der blauen Linie in Dorfener Überzahl aber machtlos (14:24). Zuvor hatten die Löwen selbst schon drei Power-Plays gehabt, diese verstrichen jedoch erfolglos- wieder einmal. Der EHC konnte gegen Dorfen zwar wieder auf Martin Führmann und Daniel Hämmerle setzen, doch war den beiden die lange Verletzungspause von vier, bzw. sechs Wochen verständlicherweise noch anzumerken. Um die Ausfälle von Max Kaltenhauser, Kontingentspieler Jakub Marek, Michael Trox, Martin Hagemeister und dem erkrankten Peter Richter irgendwie kompensieren zu können, rückten mit Alexander Kanzelsberger, Sebastian Manger und Daniel Schmidt wieder drei Juniorenspieler ins Team der Senioren- und im Vergleich zu anderen Mannschaften mussten sie auch aufs Eis und nicht nur die Auswechselbank warm halten. Im ersten Drittel erspielten sich die Löwen wenige zwingende Chancen, die beste hatte noch Nico Vogl kurz vor der Pause, doch Tanzer parierte stark- Dorfen hatte, vom Selbstvertrauen getrieben, mehr vom Spiel und so war die Führung auch in Ordnung.
Viel nahmen sich die Löwen dann für das mittlere Drittel vor, doch Florian Brenninger, der unmittelbar nach einem Bully abzog und die Scheibe im Toreck einschlagen ließ, machte den ersten Hoffnungen schnell einen Strich durch die Rechnung (22:36). Kurz drauf wurde Miculka sträflich allein gelassen und der Top-Torjäger, der kaum zu halten war, traf zum 3:0 für die Hausherren (26:37). Damit war bei den Löwen der Arbeitstag von Birk beendet und Patrick Vetter kam ins Tor. Dem erging es jedoch nicht viel besser und als Miculka goldrichtig auf Trainersohn Tobias Feilmeier ablegte und den verbliebenen einzigen EHC-Verteidiger so ausspielte, hieß es 4:0 für den Tabellenführer (35:35). Schon nach dem dritten Gegentreffer verloren die Löwen ihre taktische Disziplin, die für ein Derby eigentlich typische „Härte“ ließ man zuvor schon vermissen.
Im Schlussdrittel hatten weiterhin die Hausherren das Heft des Handelns in der Hand. Waldkraiburgs Überzahlspiel erwies erneut, dass es noch Ausbaupotenzial hat und Florian Brenninger sorgte mit seinem zweiten Treffer des Spiels zum 5:0 (55:24) schließlich für den Endstand. Derbys haben also vielleicht ihre eigenen Gesetze, doch bei Dorfen ist das Selbstvertrauen da, die Löwen sind weiterhin gebeutelt und so muss man sagen: Da ging schon alles mit rechten Dingen zu.
Tore: 1:0 (14:24) Bernhardt L. (Miculka L. PP1), 2:0 (22:36) Brenninger F. (Brenninger T.), 3:0 (26:37) Miculka L. (Brenninger F., Rauscher A.), 4:0 (35:35) Feilmeier T. (Miculka L., Kroner J.), 5:0 (55:24) Brenninger F. (Attenberger A., Brenninger T.). Strafen: Dorfen 12, Waldkraiburg 14. Zuschauer: 700.