Der EVL macht es wieder spannendEV Lindau
Der EVL macht es wieder spannendVor dem Rückspiel am Sonntag beim selben Gegner schoben sich die Islanders um einen Punkt vorbei an den „Eishacklern“ auf den vierten Tabellenplatz der Bayernliga. „So eng wie die Platzierung und Punkteabstände zwischen beiden Teams war auch dieses Spiel wieder“, sagte EVL-Spielertrainer Martin Masak. So sah es auch Gätestrainer Rudi Sternkopf: „Das waren zwei absolut gleichstarke Teams.“
Dabei hatten die Gäste vor 410 Zuschauern den besseren Start. Zwar hatten auch die Islanders in einer zielstrebig geführten Anfangsphase gerade bei einem frühen Powerplay ihre Chancen, aber die Gäste verwerteten ihre besser. Nach zehn Minuten war es Kontingentspieler Grip Saliji, der mit einem Handgelenkschuss traf. Drei Minuten später fälschte Martin Hinterstocker einen Schuss von Saliji zum 0:2 ab – unhaltbar für Varian Kirst im Lindauer Tor. Kirsts Auftritt war für viele überraschend. „Er hat sich am Donnerstag im Training fit gemeldet, sich gut bewegt und wollte unbedingt spielen. Das honorieren wir natürlich“, sagt Team-Manager Sebastian Schwarzbart.
Ebenso wie Kirst gab Nikolas Oppenberger sein lang ersehntes Comeback. Allerdings nur für eine knappe halbe Stunde, dann musste er nach einem Check von Hinten erneut verletzt vom Eis. „Es ist unglaublich, was er für ein Pech hat. Das ist schon extrem frustrierend für Nikolas und schade für die Mannschaft“, sagte der sportliche Leiter des EVL, Bernd Wucher. Da Daniel Pfeiffer ebenfalls bereits seit geraumer Zeit ausfällt und auch Timo Krohnfoth erkrankt nicht zur Verfügung stand, fehlten dem EVL damit drei Stürmer. Bedauerlich war für die Islanders auch die Tatsache, dass sie in der folgenden Überzahl – Peißenbergs Verteidiger Michael Pfaff erhielt eine Spieldauer- Diszipinarstrafe - nicht nachlegen konnten. Denn zu diesem Zeitpunkt hatten die Lindauer das Spiel bereits gedreht. Noch im turbulenten ersten Drittel nutzten sie ihre Powerplaychancen zum Ausgleich. Zunächst krönte Michal Mlynek eine schöne Kombination zum schnellen Anschlusstreffer (14.). Schon eine knappe Minute später war es der als Antreiber an diesem Abend überragende Jiri Mikesz, der nach Bullygewinn von Zdenek Cech einen Schuss von Bernhard Leiprecht unhaltbar für Peißenbergs Torhüter Felix Barth zum 2:2 abfälschte. „Es war ganz wichtig, dass wir nicht wieder ewig einem Rückstand hinterherlaufen mussten und sofort eine Antwort parat hatten“, sagte Masak. „Denn sonst haben wir uns gegen einen kompakten Gegner schon schwer getan.“ So blieb die von Taktik geprägte Partie ausgeglichen, aber nicht ohne Torszenen. Eine davon nutzten die Islanders in der 27. Minute sogar in Unterzahl zur Führung.
Lubos Sekula erkämpfte sich nach einem ungenauen Pass der Gäste die Scheibe und passte zu Benjamin Arnold. Der schaltete den Turbo ein, ließ zwei Gegner stehen, zog zum Tor und überwand Barth in der kurzen Ecke zum 3:2 – es war das erste Unterzahltor der Lindauer in dieser Saison. Wie sehr das Spiel auf Augenhöhe geführt wurde, zeigt die Tatsache, dass vier der sechs Tore in Überzahlsituationen fielen. So auch der Ausgleich der Gäste in der 47. Minute. Zwei Lindauer Spieler waren dabei auf der Strafbank, als Daniel Lenz zum 3:3 traf. Die Gäste hätten die Partie in der regulären Spielzeit auch noch für sich entscheiden können, denn die Islanders kamen auf kuriose Weise in Schwierigkeiten. Zehn Minuten vor dem Ende mussten die Lindauer nämlich den Torhüter wechseln, weil sich eine Schraube an Kirsts Schlittschuh löste und die Kufe herausfiel.
Da bei größeren Reparaturen der Ausrüstung gewechselt werden muss, musste Michael Gundlach kalt übernehmen, blieb aber ohne Gegentreffer. Dazu schwächten sich die Islanders selbst, als sich Andre Martini vier Minuten vor Ende eine absolut unnötige Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen eines Kniechecks abholte – und das bei eigener Überzahl. „Eine Schwächung für die Schlussphase und wegen der Sperre auch für das Spiel in Peißenberg“, ärgerte sich Masak über de von Schiedsrichter Alain Kretschmer ebenfalls korrekt ausgesprochene Strafe. Der Spielertrainer des EVL konnte aber immerhin genau zu dieser Unterzahl wieder Varian Kirst einwechseln. Mitspieler Patrick Prell hatte die Kufe fix repariert und mit diesem gemeinsamen Teamgeist erreichten die Islanders das Penaltyschießen. Hier zeigte sich Kirst von seiner besten Seite und parierte gegen Martin Hinterstocker und Florian Barth, während Jiri Mikesz und Benjamin Arnold ihre Penaltys verwandelten. Damit konnten die Lindauer ihren siebten Heimsieg feiern, den zweiten in Folge im Shoot-Out. Allerdings gehen sie mit erheblichen Personalsorgen ins Rückspiel am Sonntag in Peißenberg.