Black Bears unterliegen Dingolfing 4:5Schwaches Spiel und verdiente Niederlage
Am Freitag bewahrheiteten sich die drei klassischen Eishockey-Weisheiten für Freising erbarmungslos: Auf der Strafbank gewinnt man kein Spiel! Zehn Minuten Vollgas ist zu wenig! Von drei „Todsicheren“ sollte man eine reinhauen! Bedeutet im Klartext: In den entscheidenden Phasen saß mindestens ein Freisinger in der Eisbox, das zweite Gegentor kassierten sie sogar in Überzahl. Zweieinhalb Drittel war Dingolfing die klar bessere Mannschaft: schneller, aggressiver, sie wollten unbedingt gewinnen. Und bei der ersten Freisinger Reihe klappte an diesem Abend wenig. Martin Dürr und Manuel Kühnl fuhren jeder vier, fünf Mal alleine auf den Dingolfinger Torhüter Vinzenz Hähnel zu oder standen direkt vor ihm – und versenkten keinen Puck! Allerdings hatte Hähnel auch einen Sahnetag und fischte oder blockte unglaubliche Schüsse. „Wir waren gewarnt, Dingolfing ist die Mannschaft der Stunde, die haben jetzt sieben Spiele in Folge gewonnen. Uns war klar, dass die nichts mehr mit dem Team der Vorrunde zu tun haben – leider kam das nicht bei allen so an!“, ärgerte sich Zerres nach dem Spiel.
Von Anfang an sahen die Zuschauer ein sehr flottes Spiel, in dem klar die Gäste dominierten. Nur Torwart Johannes Sedlmeier verhinderte, dass die Freisinger früh in Rückstand gerieten. In der 15. Minute war auch er machtlos. Danach gab es kein Aufbäumen der Black Bears, lediglich Jonas Maierthaler, der beste Freisinger an diesem Abend, fasste sich immer wieder ein Herz, scheiterte aber wie seine Kollegen. In der 18. Minute der glückliche Ausgleich durch Maierthaler, Pavel Hanke hatte ihn bedient. In der 35. Minute Überzahl Freising, in den vergangenen Wochen eine Stärke der Bears, dieses Mal kassierten sie den zweiten Gegentreffer. Das war ebenso bezeichnend für das Spiel wie kurz danach der Nachwuchs-Wechselfehler mit sechs Spielern auf dem Eis. Aus Frust kassierte Kapitän Bernhard Weinzierl noch eine 2 plus 10-Strafe. Klasse fightend überstanden sie die lange doppelte Unterzahl ohne Tor.
Wer im letzten Spielabschnitt auf sich aufbäumende Hausherren gehofft hatte, sah sich enttäuscht. Dingolfing schoss in der 42., 43. und 50. Minute drei herrliche Tore – von denen allerdings zwei haltbar schienen, da gab wohl kaum einer einen Pfifferling auf Freising. Doch nach dem 1:5 ging ein Ruck durchs Bears-Team, schlagartig spielten sie so, wie in den vergangenen Wochen: schnell, tolle Spielzüge, frühes Forechecking und gemeinsamer Kampf zum Verteidigen. Patrick Holler wurde in der 53. Minute von Sebastian Kröger und Maierthaler freigespielt: 2:5. Nun kam Dingolfing nicht mehr aus seinem Drittel, leider konnte Dürr keine seiner vielen Chancen versenken. In der 55. Minute keimte nach dem 3:5 durch Maierthaler, herrlich bedient von Martin Oertel, Hoffnung auf. Freising nahm drei Minuten vor Schluss den Goalie vom Eis, zusätzlich eine Zeitstrafe gegen Dingolfing. Aber selbst sechs gegen vier konnten sie Dingolfings Torhüter Hähnel nicht überwinden. 35 Sekunden vor dem Schluss doch noch das 4:5 durch den überragenden Maierthaler mit seinem dritten Tor – aber das war es.