Black Bears kämpfen beim 3:11 auf verlorenem PostenKeine Chance gegen Königsbrunn
Das befürchtete harte oder gar fiese Spiel wurde es nicht. Zu dominant waren die Königsbrunner, die mit Spielertrainer Carciola sowie Trupp, Szwez und Forster vier Akteure in ihren Reihen haben, die ihr ganzes Leben nur Eishockey gespielt haben und bis vor wenigen Monaten noch in der DEL2 aktiv waren. Zudem ließ Carciola trotz seines Kaders von 19 Mann zwei Drittel lang nur zwei Reihen spielen, die das Spiel dann auch entschieden. Da hatten die lupenreinen Freisinger Amateure nur wenig außer Kampf gegenzusetzen.
Bei den Bears fehlte nur der bislang beste Torschütze Martin Dürr (26 Treffer), im Tor stand Manuel Hanisch. Bereit der erste Schuss nach 23 Sekunden hoppelte über seine Kelle, da sah er wirklich unglücklich aus, hielt danach aber, was möglich war. Freising zeigte Moral, startete wütende Gegenangriffe und tatsächlich konnte der konsequent nachsetzende Patrick Holler auf Vorlage von Manuel Kühnl in der dritten Minute ausgleichen. Bis zum ersten Pausentee war es ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, allerdings waren es bei Freising viele gute Einzelaktionen durch Holler, Pavel Hanke oder Lukas Höller, die am starken Königsbrunner Goalie Markus Kring scheiterten. Die Pinguine zeigten individuelle Klasse am Schläger gepaart mit schönen, schnellen Spielzügen über drei, vier Stationen. Erstaunlich war das annähernd kontaktlose Spiel von beiden Teams, da hatte man im Vorfeld Schlimmes befürchtet. Die Freisinger warfen sich mutig in jeden Schuss, standen bald aber ausschließlich in der Defensive. Es wirkte, als ob Königsbrunn immer einen Spieler mehr auf dem Eis hätte, obwohl dem nicht so war. Als dann Hanke die erste Freisinger Strafzeit kassierte fiel das 1:2 durch Zimmermann.
Drittel zwei begann wie das erste, nach 30 Sekunden zappelte der Puck wieder im Freisinger Netz, dieses Mal unhaltbar für Hanisch. Noch ein weiteres Mal wurde er überwunden, Königsbrunn spielte herrliches Eishockey – weiterhin nur mit zwei Paradereihen. Bei einem Angriff sprang Hanisch wie ein Fußballtorwart nach dem abgefälschten Puck, weil er schon auf dem Weg in die andere Ecke war, und wehrte diesen bravourös ab. Bei der Aktion verletzte er sich am Bein und musste Johannes Sedlmeier Platz machen. Der kassierte in regelmäßigen Abständen vier Treffer, dazwischen schloss Johannes Weyer einen schönen Angriff gemeinsam mit Martin Oertel zum zweiten Freisinger Treffer ab. Zur Drittelpause stand es 2:8, nun ging es nur noch um Schadensbegrenzung.
Königsbrunn setzte im Schlussabschnitt auch die Nachwuchsspieler samt des 17-jährigen Torwarttalents Streicher ein. Die Tore schossen aber weiterhin die ersten Reihen mit Schütz, Carciola und Fettinger, bei Freising erzielte Hanke auf Zuspiel von Kühnl kurz vor dem Ende den dritten Treffer.
Am Freitag (20.15 Uhr) erwarten die Schützlinge von Heinz Zerres den bislang sieglosen Tabellenletzten Straubing zum letzten Saisonspiel im Jahr 2017. Eine Gelegenheit, um das angeknackste Selbstwertgefühl wieder aufzurichten. Dass die Moral und der Teamsprit nach wie vor funktionieren, das zeigten die Black Bears gegen Königsbrunn.