5:2 - Spiel 1 geht an die Islanders EV Lindau

5:2 - Spiel 1 geht an die Islanders 5:2 - Spiel 1 geht an die Islanders
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Wer das verpasst hat, muss sich richtig ärgern: Es ist eine besondere Zeit im Eishockey und dieses Kribbeln merkte man am Freitag in der Eissportarena an allen Ecken und Enden, vor allem als die Islanders mit einer neuen Einlaufshow in die abgedunkelte Halle einliefen. Leidenschaft Anspannung, Konzentration, absoluter Siegeswille – diese Attribute zogen sich wie ein roter Faden durch den begeisternden Abend. „Den Willen haben wir schon im Training gespürt“, sagte EVL-Trainer Sebastian Buchwieser. „Die Mannschaft war von der ersten Sekunde an im Spiel und hat gezeigt, dass sie es gewinnen will.“

20 Sekunden später hätte der EVL schon führen können, aber irgendwie schafften es die Miesbacher Michal Mlyneks Schuss noch von der Linie zu kratzen. Der Ton war gesetzt, das erste Drittel „eines vom Allerfeinsten“, so Teammanager Sebastian Schwarzbart. Weil die Lindauer die Gäste gar nicht erst ins Spiel kamen und zum reagieren zwangen. Zwangsläufig fiel dann auch nach acht Minuten das 1:0 für die Islanders. Bei einer angezeigten Strafe gegen den TEV drückten die Hausherren mit sechs Feldspielern. Erfolgreich, denn den Abpraller nach einem Gewaltschuss von Philip Haug legte Sascha Paul quer auf Timo Krohnfoth, der freistehend einschoss. Nur zwei Minuten später hätte sich Paul ein zweites Mal im Spielbericht verewigen können, scheiterte aber an Gästetorhüter Anian Geratsdorfer.

Der durfte aber vier Minuten später erneut hinter sich greifen. Über links drang Martin Sekera ins Miesbacher Drittel ein, legte quer auf Zdenek Cech, dessen Direktabnahme Geratsdorfer noch abwehren konnte, gegen den Nachschuss von Tobi Feilmeier war er aber machtlos. Danach folgte ein wahrer Dauerbeschuss des Gästetores. Tobi Feilmeier, Martin Sekera, Marco Miller aber auch Lubos Sekula vergaben Großchancen, ehe Tobi Feilmeier dann doch Tor Nummer Drei für den EVL erzielen konnte. Er verwertete einen perfekten Pass von Sekera zum 3:0 (17.). Sogar ein vierter Treffer war noch möglich, aber Mlynek scheiterte freistehend.

Während sich die Lindauer ein wenig ärgern mussten, den Vorsprung nicht noch deutlicher gemacht zu haben, sortierten sich die Gäste neu und kamen im zweiten Durchgang besser ins Spiel. Sie erspielten sich Chancen und forderten Beppi Mayer zu einigen Paraden. Auf der anderen Seite hielt auch Geratsdorfer was zu halten war. Beide Torhüter pushten sich gegenseitig zu einer Topleistung und wurden nach der Partie zurecht zu den Spielern des Tages ihrer Teams gewählt.

Die spektakulärste Aktion lieferte dabei Beppi Mayer ab, der in der 37. Minute von Miesbachs Peter Meier bei einem Alleingang schon ausgespielt war, sich aber im Hechtsprung seinem Gegner entgegenwarf und letztendlich den Puck mit seiner Kelle noch so abfälschen konnte, dass dieser nur an der Latte landete. Für einen Moment herrschte Stille in der Arena, denn alle, auch der Schütze, hatten mit einem sicheren Tor für die Gäste gerechnet.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Lindauer schon seit zwei Minuten mit 4:0. Dem ging auch eine sehenswerte Aktion voraus, als Lubos Sekula bei vier gegen vier mit Wucht das Verteidigungsdrittel des TEV durchquerte, sich in eine gute Schussposition brachte, aber an Geratsdorfer scheiterte. Danach bedankte sich Sekera und versenkte den Abpraller im Tor. Kurz vor der Pause hätte er sogar einen Doppelpack schnüren können, jagte die Scheibe aber knapp drüber.

Was im letzten Drittel kam, war dann wieder typisch Play-offs. Während sich die Lindauer im Auslassen bester Chancen gegenseitig überboten (Paul im Alleingang, den Geratsdorfer um Zentimeter am Tor vorbeilenkte, Mlynek freistehend), nutzte Miesbach den ersten groben Fehler des EVL in diesem Drittel zum ersten Tor durch Josef Kottmair. Schlimmer noch: Vom Bully am Mittelkreis weg brachten die Gäste Markus Kankaanranta ins Spiel, der Mayer mit einem satten Handgelenkschuss gleich noch einmal überwand. Elf Sekunden lagen nur zwischen diesen beiden Toren, die das Spiel durchaus hätten noch einmal kippen lassen können, denn zu diesem Zeitpunkt waren noch 15 Minuten zu spielen. EVL-Coach Sebastian Buchwieser tat dann aber das einzige Richtige: Er nahm eine Auszeit und sagte seinem Team, „das es sich konzentrieren soll und weiter ruhig spielen.“

Mit Erfolg: Gleich danach erspielten sich die Islanders eine weitere Großchance durch Mlynek und wieder Sicherheit in ihrem Spiel. In Gefahr, die Partie aus der Hand zu geben gerieten sie nicht. Im Gegenteil, Sekula und Mikesz und Mlynek hätten erhöhen können (47./50./53) – was dann in der 54. Minute doch gelang. Sekera fing einen Aufbaupass des Gegners ab, brachte geschickt Cech ins Spiel, der mannschaftsdienlich auf Mlynek querlegte, der sein fast schon tragisches Schusspech an diesem Abend endlich ablegen konnte. Mit diesem 5:2 war die Partie in der 54. Minute endgültig gelaufen – der EVL hielt sein Heimrecht und ging zurecht in der Serie mit 1:0 in Führung. Ein guter Auftakt, aber nicht mehr, denn schon am Sonntag geht das große Spiel von Neuem los.


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