Rebels unterliegen Heilbronn nach großem KampfStuttgart Rebels

Der Coach sollte trotzdem recht behalten, denn die Rebels zeigten eine tadellose kämpferische Leistung und hatten den haushohen Favoriten alles abverlangt. Das Spiel begann sehr flott und es entwickelte sich eine Begegnung auf hohem Niveau, fast ähnlich wie gegen Bietigheim eine Woche zuvor, wobei die Eisbären vielleicht optische Vorteile hatten, aber insgesamt gesehen weit entfernt von der Form des Vorjahres agierten. Das wurde auch im Rebellen-Lager registriert und so nach und nach fuhr man auch die ersten Konter.
Dass die Gastgeber sehr gute Individualkräfte an Bord haben, mussten die Rebels in der zehnten Minute anerkennen, als Manu Weibler zur Eisbären-Führung einschob. Die Rebellen waren bis dato oft in der Defensive beschäftigt, aber keineswegs in der Opferrolle angekommen. Der Turm in der Schlacht war Florian „Glasi“ Glaswinkler, der seine Farben mit seinem Stellungsspiel und seiner Ruhe im Spiel hielt. Das übertrug sich auf die komplette Verteidigung, so dass man immer die passende Antwort zur Verfügung hatte.
Im zweiten Drittel ein ähnliches Bild, wobei die Rebels das Geschehen immer mehr in die vorderen Zonen verschieben konnte. Insbesondere die Rebels-Artillerie um die Katjuschenko-Brüder fand immer besser ins Spiel. Ausgerechnet in dieser Phase gelang dem Heilbronner Schrimpf ein weiterer Treffer. Selbst als Philip Hodul der Anschlusstreffer gelang, konnten die Eisbären kurz vor Drittelende zuschlagen, was dem Stuttgarter Coach Jancovic gar nicht gefiel: „Da sind einige bereits geistig in der Kabine und das zum wiederholten Male. Das wird jedesmal knallhart bestraft. Genau dasselbe wie gegen Bietigheim.“
Im letzten Spielabschnitt konnten die Rebels nochmal eine Schippe drauflegen, und es wurde nochmal richtig spannend. Zunächst wieder Hodul mit dem Anschlusstreffer im Powerplay. Die Gastgeber sahen sich jetzt vermehrten Angriffen der Eiswelt-Cracks ausgesetzt. Heilbronn beschränkte sich mehr auf das souveräne Verwalten des Vorsprungs, aber Stuttgart jetzt deutlich aggressiver und mit mehr Spielanteilen. Ausgerechnet in dieser wichtigen Situation zog man sich Strafzeiten. Als sich die Eisbären zwei Minuten vor Ende ebenfalls eine Strafe abholten und mit 4 gegen 3 spielten, zog Coach Jancovic die Reißleine und beorderte Glaswinkler zu Gunsten eines vierten Feldspielers vom Eis. „Ich musste was probieren, um den Gegner aus dem Konzept zu bringen, 4 gegen 4 ohne Hüter kurz vor Ende ist die aktivere Variante, denn die Zeit spielte gegen uns“, rechtfertigte Jancovic anschließend seine Taktik.
Kaum war Glaswinkler auf der Wechselbank angekommen, da fiel dann auch prompt das 4:2 für die Eisbären Heilbronn. Das war‘s, dachten viele, aber die Rebellen schlugen Sekunden später zurück. In einem Kraftakt ohne Beispiel durchbrach Rebels-Kapitän Arthur Gross den Eisbären-Defensivblock und die Scheibe lag plötzlich im Kasten. Die Eisbären waren wie gelähmt. Noch 26 Sekunden Spielzeit, die Rebellen drückten nun massiv. 20 Sekunden. Bully im Angriffsdrittel. Scheibe nach rechts abgedrängt und hinter das Eisbären-Gehäuse gebracht. Scheibe verloren. Spielende.
Die Stuttgarter Anhänger haderten mir der Grundregel des Eishockeysports, dass ein Spiel 60 Minuten dauert. Nur zwei Minuten mehr…
Tore: 1:0 (10.) Weibler (Hackert, Breiter), 2:0 (28.) Schrimpf (Platz), 2:1 (37.) Hodul, 3:1 (39.) Weibler (Vogler), 3:2 (42.) Hodul (Pratnemer/5-4), 4:2 (58.) Weibler (5-3), 4:3 (59.) Gross (Schneider, A. Katjuschenko). Strafen: Heilbronn 10, Stuttgart 10 + 10 (Hodul). Zuschauer: 224.
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