Eisbären überzeugen doppeltEppelheim gewinnt in Hügelsheim

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Das Spiel begann im Sinne der Eisbären. Es waren gerade vier Minuten gespielt, da brachte Martin Nikolov die Gäste in Front. In dem sehr fair geführten Spiel konnten die Eisbären spielerisch überzeugen, die Gäste setzten auf schnelle und gefährliche Konter, wie man es am Baden Airpark gewohnt ist. Diese konnten die Eisbären jedoch stets gut verteidigen und konnten durch Marc Bruns in der 15.Minute auf 2:0 erhöhen. Allerdings brachte die Führung den Eisbären kurioserweise eine Strafzeitenflut bei, als ob man es nötig gehabt hätte, die Gastgeber so zu stören. Die erste davon gegen die Eisbären nutzen die Rhinos aus postwendend zum Anschlusstreffer. Obwohl die Eisbären den Rest des Drittels keine fünf Feldspieler mehr aufs Eis schicken sollten, gelang es, die Führung in die Pause zu retten.

Aus dieser kamen die Gastgeber besser heraus und konnten schnell den Ausgleich verbuchen. Die Eisbären durften nun auch wieder in voller Spielstärke am Spiel teilnehmen und erarbeiteten sich Chancen zu erneuten Führung. Dies war allerdings nicht nur den Rhinos ein Dorn im Auge, so dass plötzlich eine erneute Flut an Strafzeiten auf die Eisbären einprasselte, die bis zu diesem Spieltag noch die Fair-Play-Tabelle angeführt hatten. Sehr fragwürdig auch dabei die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Martin Nikolov. Ein Gegenspieler hatte sich, nach eigenen Angaben, beim Bully das Knie verdreht. Allerdings befanden die Schiedsrichter auf einen Stockstich von Nikolov, der sich beim Bully leicht in den Gegner drehte und ihm so die Knieverletzung beigebracht haben soll. Da es bei dieser Strafe nicht bleiben sollte, spielten die Eisbären sogar zeitweise mit zwei Mann in Unterzahl, was die Gastgeber jedoch nicht nutzen konnten. Erst, als wieder „normales“ Eishockey gespielt werden durfte und die Eisbären wieder angreifen wollten, nutzen die Rhinos eine ihrer Konterchancen um das bis dato „logische“ 2:3 aus Sicht der Eisbären (38.) zu erzielen. Kapitän Tim Brenner war es vorbehalten, diesen postwenden mit dem Ausgleichstreffer zu beantworten (39.). Doch erneut waren es die Rhinos, die nachlegten und noch vor der Pause in Führung gehen konnten (40.).

Die Pausenansprache viel dementsprechend laut aus und es waren sich alle einig, dass man sich hier als spielerisch bessere Mannschaft nicht den Sieg nehmen lassen wollte. Selbiges hatte offensichtlich nun auch der Schiedsrichter vor, denn mit lediglich zwei Strafminuten pro Team ließ er diese im letzten Drittel gewähren. Das Ergebnis konnte man vorhersehen. Nach dem frühen Ausgleich durch Nicolas Ackermann (42.), brachten Bruns (45.) und Roman Gottschalk (50.) die Eisbären endlich wieder in Front. Die nur spärliche Gegenwehr der Rhinos konnte man gekonnt unterbinden und spätestens durch den Treffer von Tim Brenner (56.) zum 7:4 im Keim ersticken.

Mit 3:5 unterlagen die Eisbären tags darauf den Namensvettern aus Heilbronn. Dabei war man stets auf Augenhöhe mit dem Favoriten und am Ende zumindest einem Remis sehr nahe. Daher waren sich viele uneinig, wie man diese knappe Niederlage gegen den Meister aus Heilbronn einzuordnen hatte. Bitter enttäuscht, weil man erneut gegen Heilbronn den Kürzeren zog, oder erfreut, dass man den Favoriten in Schach halten und sich am Ende nur knapp geschlagen geben musste. Am Ende trifft beides zu, allerdings kann man mit der gezeigten Leistung durchaus zufrieden sein.

Denn von Beginn an zeigten beide Teams sehr schnelles und attraktives Eishockey, ohne dabei jedwede Unfairness an den Tag zu legen, was auf Grund der Tatsache, dass beide Teams bereits ein Spiel an diesem Wochenende in den Knochen hatten, nicht zu erwarten war. Die erste Strafe leisteten sich dabei die Gäste. Doch der ECE zeigte sich im sonst souveränen Powerplay gehemmt und leistete sich dazu noch einen Aufbaufehler, den Heilbronn bitter mit dem 0:1 bestrafte (4.). Mit der Führung im Rücken kamen die Gäste besser in die Partie und wurden früh mit dem 0:2 (9.) belohnt. Die Hoffnungen auf eine Sensation schwanden abrupt und es schien eine deutliche Angelegenheit zu werden. Doch dem Ruf, niemals aufzugeben, wurden unsere Eisbären erneut gerecht und kämpften sich zurück in die Partie.

Nachdem bis zur Pause der Anschlusstreffer nicht gelingen sollte, machte es Sören Gerber nach dieser besser und brachte die Eppelheimer wieder ran (22.). Die Euphorie sollte jedoch nur kurz aufkommen, denn Heilbronn schlug schnell zurück (27.) und stellte den alten Abstand wieder her. Beide Teams boten in der Folge weiter temporeiches Offensiv-Eishockey und spielten auf Augenhöhe zur Freude der knapp 500 Zuschauer, auch wenn dies dank zweier gut aufgelegter Goalies zunächst zu keinem weiteren Treffer führen sollte.

Im letzten Drittel musste man um die Kondition der gastgebenden Eisbären bangen, waren sie doch innerhalb von nicht Mals 24 Stunden zum zweiten kräfteraubenden Duell auf dem Eis. Dies mag auch zu dem Blackout der Verteidigung geführt haben, die Heilbronn leichtfertig den Puck überlies, und das 1:4 zur Folge hatte (46.). Doch man fand die Richtige Reaktion und stellte nur 100 Sekunden später durch Cedric Striepekes Treffer den alten Abstand wieder her. Und weiter schenkten sich beide Teams nichts, glänzten mit Kampfgeist und Spielfreude und boten beste Unterhaltung. Um diesem die Krone aufzusetzen, brachte Alex Rosentritt mit seinem Anschlusstreffer in der 56. Minute nochmals ordentlich Spannung in die Partie. Der ECE reagierte mit einer Auszeit und setzte mit dem 6. Feldspieler alles auf eine Karte. Leider war diese Maßnahme nicht von Erfolg gekrönt und führte zum Knock-Out durch den Empty-Net-Treffer aus vermeintlicher Abseitsposition zum Endstand von 3:5 (59.).

Nichts desto trotz muss man der Leistung unserer Eisbären Tribut zollen, die bereits am Samstag eine starke kämpferische Einstellung an den Tag legten und nur 24 Stunden später selbst den hohen Favoriten in Schach halten konnte. Mit etwas mehr Regeneration wären vielleicht einige individuellen Fehler ausgeblieben, die Heilbronn eiskalt nutzen, und so am Ende das Spiel für sich entscheiden konnte.


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