Dramatik pur in der Helios-ArenaZweibrücken im Endspiel - SERC knapp geschlagen
Das Siegtor für die Gäste aus der Rheinpfalz fiel fünf Sekunden vor Ablauf der Verlängerung. Über 500 Zuschauer, davon gut die Hälfte Fans der Gäste, wollten die entscheidende Partie der Halbfinalserie sehen. Im ersten Spielabschnitt legten beide Mannschaften ihren Schwerpunkt darauf, kein Gegentor zuzulassen und agierten entsprechend vorsichtig, teilweise nervös. Höhepunkt in den ersten zwanzig Minuten war ein Handgelenkschuss von Florian Hoppe, der an den Pfosten des Zweibrücker Gehäuses knallte. Torlos ging es in die Pause.
Mit mehr Schwung kamen die Schwenninger aus den Kabinen, hatten aber mit ihren Aktionen kein Glück. In der 21. Minute gaben die Schiedsrichter einen Treffer wegen Torraumabseits nicht, kurz danach verfehlte Marcel Thome das leere Tor. In der 24. Minute schlossen die Gäste einen Angriff erfolgreich ab, es hieß 0:1. Dann verteilten die kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Strafzeiten in Serie. Elfmal schickten sie im Mitteldrittel Spieler auf die Strafbank, allein neun Mal traf es einen SERC-Akteur. In Unterzahl schnappte sich Stefan Schäfer den Puck, fuhr allein auf den gegnerischen Torhüter zu, konnte diesen aber nicht überwinden. Danach überstanden die kämpferisch tadellosen Fire Wings eine 3:5-Unterzahl. Und in der 30. Minute erzielte Toptorjäger Zach Fridella mit einer schönen Einzelleistung das längst verdiente 1:1. Schon zwei Minute später, der SERC stand mit drei gegen vier wieder einmal mit einem Mann weniger auf dem Eis, erzielte Zweibrücken das 2:1. Und praktisch mit dem Pausenpfiff gingen die Gäste, erneut bei numerischer Überlegenheit, mit 3:1 in Führung.
Die Fire Wings gaben sich keineswegs geschlagen. Trainer Kevin Apelt stellte gleich zu Beginn des Schlussdrittels auf zwei Reihen um. Es war förmlich zu spüren, dass die Gastgeber die Partie noch drehen wollten. In der 43. Minute zog Fridella aus spitzem Winkel ab und zur großen Freude der SERC-Gemeinde landete der Puck zum 2:3 im Netz. Und vier Minuten später erzielte Christopher Kohn nach einem perfekten Zuspiel von Mike Soccio mit seinem 23. Saisontreffer den umjubelten Ausgleich. Die Fire Wings blieben am Drücker, doch langsam ließen die Kräfte nach und Torhüter Fabian Hoppe musste mehrmals eingreifen, um einen erneuten Rückstand zu verhindern. Sekunden vor dem Ende hätte Marcel Thome alles klar machen können, doch sein Schuss prallte von der Innenseite des Schoners des Zweibrücker Torhüters neben das Tor.
Also ging es in die fünfminütige Verlängerung. Die Akteure beider Seiten waren stehend k.o. und versuchten nur noch, den Puck aus der Verteidigungszone zu bringen. Dann letzter Akt des Dramas aus Schwenninger Sicht: eine Minute vor Ende verhängten die Schiedsrichter eine Strafe gegen den SERC. Die tapferen Gastgeber warfen sich in die Schüsse der Gäste, das Bollwerk hielt bis fünf Sekunden vor dem Ende. Mit dem vierten Schussversuch entschied Zweibrücken das Spiel und die Serie. Zweibrücken trifft in den Finalspielen auf den Meisterschaftsfavoriten EHC Eisbären Heilbronn, der sich gegen Bietigheim durchsetzte.