3:4 – Eisbären ziehen gegen clevere Rhinos den KürzerenEisbären Heilbronn unterliegen Hügelsheim
Zur Ausfallliste der Hausherren um Milan Liebsch, John Kraiss, Daniel Steinke, Alex Keterling, Thomas Bernwald und Max Schleicher hatte sich kurzfristig auch noch Leontin Kreps gesellt, der im Donnerstagstraining einen abgefälschten Schuss ins Gesicht bekommen hatte. Dafür konnte Kapitän Stefan Schrimpf nach fünfwöchiger Pause erstmals wieder für sein Team auflaufen. Bei Sven Breiter hatte sich die im Spiel gegen Stuttgart erlittene Verletzung als nicht so schwerwiegend herauskristallisiert als zunächst befürchtet worden war, so dass auch er am Geschehen aktiv mitwirken konnte.
Nach anfänglichem gegenseitigem Abtasten gingen die Gäste in der 5. Minute mit ihrem ersten ernst zu nehmenden Angriff durch Maxim Engel mit 0:1 in Führung. Die Eisbären ließen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, zogen bemüht ihr Spiel auf, bissen sich aber lange an der kompakt stehenden Defensive der Gäste die Zähne aus. Es dauerte bis zur 13. Minute, ehe Manuel Pfenning nach schöner Vorarbeit von Igor Filobok am langen Pfosten zum 1:1 einschob.
Nach eineinhalb Minuten im zweiten Drittel war es dann Filobok selbst, der Christian Sess im Tor der Baden Rhinos in Überzahl zum 2:1 überwinden konnte. Es war die erste Strafzeit in einer packenden Begegnung, die aber dennoch erst zu diesem Zeitpunkt richtig an Fahrt aufnahm. Auch die erste Strafzeit gegen die Eisbären führte zu einem Treffer. Sven Breiter hatte gerade seine Bankstrafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis abgesessen und war von der Sünderbank zurückgekehrt als Mathieu Fleury zum 2:2 ausglich.
Die Freude der Rhinos währte jedoch nicht lange, denn schon 34 Sekunden später brachte Benjamin Brozicek sein Team erneut mit 3:2 in Führung. Doch auch die Gäste vom Baden Airport ließen sich nicht beirren und kamen in der 30. Minute zum 3:3 durch Rouven Siel. Dieser Treffer läutete dann auch die stärkste Hügelsheimer Phase ein, und die Eisbären konnten sich bei ihrem Goalie Markus Nachtmann bedanken, dass es zur Pause immer noch 3:3 stand.
In der Pause muss Trainer Sascha Bernhardt die richtigen Worte gefunden haben, denn sein Team kam wie verwandelt aus der Kabine. Die Eisbären waren nun die klar bessere Mannschaft und drängten auf einen schnellen weiteren Treffer, um das Spiel für sich entscheiden zu können. Doch die Gäste hielten clever dagegen und waren ihrerseits durch Entlastungsangriffe brandgefährlich - wie in der 49. Minute, als Markus Nachtmann gegen Cedrick Duhamel rettete.
Dass dann ausgerechnet eine umstrittene Strafzeit wegen Spielverzögerung gegen Vasilios Maras die Entscheidung zu Gunsten der Baden Rhinos brachte, mutete fast schon tragisch an. Die Eisbären hatten vehement gegen diese Strafe in der 55. Minute protestiert – jedoch ohne Erfolg. Nur drei Sekunden nach dem der Juniorenspieler des Kooperationspartners Heilbronner EC auf der Strafbank Platz genommen hatte, fiel die Entscheidung. Routinier Mathieu Fleury zog ab und überwand Markus Nachtmann zum 3:4.
Die Eisbären warfen nochmal alles nach vorne und wären in der letzten Minute fast noch durch Manuel Pfenning zum Erfolg gekommen, doch klatschte sein Schuss 22 Sekunden vor dem Ende an den Pfosten.
„Wir haben heute bei weitem nicht das Eishockey gespielt, das wir eigentlich spielen können“, grummelte Trainer Sascha Bernhardt nach dem Spiel. „Hügelsheim wollte den Sieg mehr als wir, war cleverer und hat verdient gewonnen. Aber wir haben heute nicht die Serie verloren, sondern nur ein Spiel. Spätestens jetzt muss jeder kapiert haben, das unsere Saison schneller vorbei sein könnte als uns lieb ist, wenn nicht jeder Einzelne beim zweiten Spiel am nächsten Samstag zu hundert Prozent bei der Sache ist.“
Am 11. März um 19.30 Uhr gilt es nun für die Eisbären, in Hügelsheim das frühzeitige Saisonaus zu verhindern, um für den 19. März ein drittes Spiel erzwingen zu können.