ZSC weiterhin an der SpitzeBlick in die Schweiz

Obwohl der Dezember wirklich durchwachsen war, hat der Zürcher SC seinen Vorsprung gehalten, geht mit neun Punkten Vorsprung in den Endspurt der Schweizer Nationalliga A. Titelverteidiger HC Davos muss arg kämpfen, will man in den Play-offs sofort mit einem zusätzlichen Heimspiel starten. Und der SC Bern hat ein ähnliches, viel gravierendes Problem: Mit dem aktuellen neunten Tabellenplatz muss man in die Play-downs. Dieser Supergau soll unbedingt verhindert werden.
1. Zürcher SC Lions (78 Punkte)
Mit einer starken Defensive gewinnt man Meisterschaften. Mit diesem Slogan ist der ZSC in die Meisterschaft gestartet und wird im Augenblick mit dem ersten Tabellenplatz bestätigt. Nur 94 Gegentore wurden bislang gezählt. Das einzige Team, das in dieser Disziplin mithalten kann, ist der EV Zug (95 Gegentore). Das neue Jahr begann dann auch gleich mit einem äußerst stark herausgespielten 4:0 gegen Titelverteidiger Davos. Nur dumm, dass es ausgerechnet im direkt danach ausgetragenen Rückspiel ein 1:2 gab. Es folgte gar ein 7:0 in Langnau, ein ärgerliches 2:3 in Lausanne und wieder ein überzeugendes 7:2, diesmal gegen Ambri. Da der ZSC bereits 40 Spiele absolviert hat, drei mehr als Zug, ist es eminent wichtig, gerade beim nächsten Spiel beim EVZ möglichst mit Punkten nach Hause zu fahren.
2. Servette Genf (69 Punkte)
Die Westschweizer sind einer der Gewinner der letzten zwei Monate. Anfang Dezember noch auf Platz fünf, nun sogar der direkte Verfolger des ZSC. Wenn man dann noch die zwei Nachholspiele dazu nimmt, ist der Rückstand, Siege vorausgesetzt, nur noch drei Punkte groß. Was ein Spiel bedeuten kann, wurde im Dezember deutlich. Am 14. Dezember unterlag man im Derby bei Lausanne noch klar mit 1:5, zehn Tage später trat Genf wiederum in Lausanne an, gewann 3:0. Das brachte Power. Es folgte ein 5:2 gegen immer mehr schwächelnde Fribourger, ein entspanntes 5:1 gegen Biel, weitere drei Auswärtssiege, unter anderem in Bern und erst zuletzt, am 16. Januar patzte Servette beim 3:5 gegen Aufsteiger Langnau.
3. EV Zug (67 Punkte)
Der EVZ ist ebenfalls noch sehr gut im Rennen. Endlich eine Saison, bei der Zug gute Chancen hat, am Ende auf dem Thron zu stehen. Der Sturm zeigt sich auf der Höhe (122 Tore), die Abwehr ist top. Dabei zeigt Zug neben vielen starken Spielen, wie dem 7:4 in Kloten immer mal wieder Schwächephasen, die wertvolle Punkte kosten. Das beste Beispiel waren die beiden Niederlagen innerhalb weniger Tage gegen Lausanne (3:4, 2:4), wobei der HCL nicht gerade mit Sturmpower glänzt. Nach dem 2:3 vor wenigen Tagen in Ambri gilt das Match gegen Zürich am 22. Januar als Sechs-Punkte-Spiel. Bei einem Sieg ist man voll im Rennen, bei einer Niederlage ist dies bereits eine Vorentscheidung gegen den EVZ.
4. HC Davos (66 Punkte)
Die Graubündner haben ihren Platz gehalten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Noch ist alles drin und der Kenner weiß, dass der HCD ein echtes Play-off-Team ist. Peinlich war vor Weihnachten das 2:5 gegen Biel, danach folgten mühevolle Auftritte (2:1 gegen Ambri), Katastrophen wie das 0:4 in Zürich, ein tolles 4:3 in Kloten und einen Tag später bereits ein 1:3 gegen Langnau und schließlich in der letzten Woche ein 2:1 in Bern und zuvor ein 1:4 gegen Genf. Am kommenden Wochenende geht es gegen Lausanne und später nach Langnau. Da müssen mindestens drei, besser vier oder mehr Punkte geholt werden, will man am Ende einen der ersten vier Plätze erreichen.
5. HC Lugano (66 Punkte)
Die Tessiner haben eine echte Achterbahnfahrt hinter sich. Nach wenigen Wochen lagen die Luganesi auf Rang elf, verbesserten sich auf Rang sechs und konnten in der Zwischenzeit noch einen weiteren Platz gut machen. Punktgleich mit dem Viertplatzierten, lediglich bereits zwei Spiele mehr auf dem Konto als Davos. Der HCL präsentierte sich in den letzten Wochen als kampfstarke Einheit, gab kaum ein Spiel verloren und holte auch überraschende Punkte, wie zwei 3:2-Siege gegen Biel oder mit dem gleichen Ergebnis wenigstens drei Punkte gegen den Lokalrivalen Ambri. In der letzten Woche mussten die Tifosi jedoch wieder erkennen, dass ihr Team zum Leader doch noch etwas braucht. Beim 7:4 gegen Lausanne zeigte der HCL, dass ihn auch ein schnelles 0:2 nach 86 Sekunden nicht aus der Ruhe bringen kann und auch das 4:5 zwei Minuten vor Schluss von Froidevaux nahm man gelassen, knockte den HCL mit zwei Toren von Brunner und Bertagia noch aus. Zwei Tage später folgte ein peinliches 2:6 beim Schlusslicht Biel.
6. HC Fribourg-Gottéron (63 Punkte)
Der souveräne Tabellenführer des Herbstes konnte den totalen Absturz gerade noch abwehren. Von Mitte Dezember bis Neujahr gab es eine Niederlagenserie von fünf Spielen, erst danach konnten wieder Punkte eingefahren werden. Ausgerechnet gegen die benachbarten Lausanner gab es mit 4:1 und 5:3 zwei wichtige Siege, die wieder Selbstvertrauen brachten. Es folgte ein 3:0 gegen Biel und ein starkes 3:2 in Kloten. Am 22. Januar muss dieses Hoch in Lugano bewiesen werden. Sollte es auch hier drei Punkte geben, dann sind die Fribourger ein ernster Kandidat für einen der vorderen Play-off-Plätze.
7. HC Lausanne (55 Punkte)
Anfang Dezember auf Rang neun, jetzt zwei Plätze höher eingestuft. Lausanne kämpft immer noch, auch wenn es sehr positive Ausnahmen gab, mit der Sturmschwäche. Als einziges Team konnten sie es bis jetzt nicht 100 Mal beim Gegner klingeln lassen. Dabei begann das Jahr gut. Zwei tolle Erfolge gegen Zug (4:3 und 4:2) folgten zwei Niederlagen gegen Fribourg. Gegen den ZSC Lions gewann der HCL überraschend mit 3:2, musste sich aber in Lugano mit 4:7 geschlagen geben. Am 22. Januar müssen die Lausanner nun gegen Davos zeigen, ob sie das Zeug für einen Play-off-Platz haben.
8. HC Ambri-Piotta (53 Punkte)
Die Mannschaft kämpft verbissen um den Einzug in die Play-off-Ränge und hat bei einem Spiel Rückstand gegen den härtesten Konkurrenten Bern sogar ein kleines Plus aufzuweisen. Gegen Lugano gab es drei Punkte (3:2,2 :3), gegen Zug zwei Niederlagen, die weh taten (3:4, 2:4). Noch schlimmer dann das 1:3 gegen Kloten und das 2:7 beim ZSC. Ausgerechnet gegen Angstgegner Zug folgte der Return beim 3:2. Jetzt muss der Aufwärtsschwung genutzt werden und am 22. Januar gegen Ambri in Genf als klarer Außenseiter an den Start.
9. SC Bern (53 Punkte)
Dreh- und Angelpunkt bei den Hauptstädtern ist die Defensive. Mit 128 Gegentoren hat man den zweitschlechtesten Wert zusammen mit Aufsteiger Langnau aufzuweisen und das spricht für sich. Beim SCB wird der Zuschauer mit vielen Toren unterhalten, aber ob das bei den Vereinsverantwortlichen gut ankommt, ist eine andere Sache. Bestes Beispiel für diese Behauptung war das 6:5 gegen den ZSC oder das 4:5 gegen Kloten. Zuletzt stockte jedoch die Produktivität der Berner. Bei den letzten drei Spielen gab es nicht nur drei Niederlagen, sondern auch nur drei Tore zu bejubeln. Am 23. Januar, beim nächsten Spiel, muss daher gegen Lugano unbedingt ein Sieg her, will man nicht frühzeitig die eh schon geringen Play-off-Chancen verspielen.
10. Kloten Flyers (50 Punkte)
Die Flughafenstädter müssen sich arg anstrengen, wollen sie noch in die Bel-Etage der NLA im März. Dabei stand man vor sechs Wochen noch auf Rang acht. Der Start in das neue Jahr ging jedoch mit drei Niederlagen am Stück vollends in die Binsen. Erst ein 3:1 in Ambri sollte den Umschwung bringen aber auch der fiel nach dem 2:3 gegen Fribourg aus. Jetzt geht es am 22. Januar in Langnau bereits um alles. Entweder Play-offs oder Play-downs, das ist hier die Frage.
11. SC Langnau (46 Punkte)
Der Aufsteiger spielt eine gute Saison. Keiner hatte erwartet, dass der SCL mithalten kann, ja auch theoretisch sogar noch eine Play-off-Chance besitzt. Dabei ist deutlich zu sehen, dass sich die Emmentaler auswärts leichter tun als zu Hause. Bestes Beispiel ist das 0:7 gegen den ZSC auf heimischem Eis und das 3:2 in Zug. Die letzten beiden Begegnungen wurden gewonnen: 2:1 gegen Bern und 5:3 in Genf. Jetzt wartet am Wochenende mit Kloten ein schlagbarer Gegner und dann sind sogar die Play-off-Plätze noch in Reichweite.
12. EHC Biel (39 Punkte)
Die Bieler sind traurig. Nach der großartigen Vorsaison gelingt nun gar nichts mehr. Zwar gab es einige schöne Siege zu bejubeln wie das 5:2 in Davos, aber eine Niederlagenserie zu Jahresbeginn ließ die Freude über die zuvor gewonnenen Punkte dahin schmelzen wie einen Schneeberg im Juli. Jetzt beginnt das Einspielen für die Play-downs und wenn dann die Form wie zuletzt beim 6:2 gegen Lugano nach 0:2-Rückstand vorhanden ist, dann sollte den Bielern vor dieser Runde nicht bange sein.
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