Wladimir Petrow mit 69 Jahren verstorbenRussische Eishockeylegende erliegt Krankheit

Wladimir Petrow im legendären Spiel von Lake Placid gegen die USA. (Foto: dpa)Wladimir Petrow im legendären Spiel von Lake Placid gegen die USA. (Foto: dpa)
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Am 30. Juni 1947 in Krasnogorsk geboren, kam er schon mit 18 Jahren, 1965, zum damaligen Erstligaclub Krylja Sowjetow Moskau. Krylja, der Club der Luftwaffe, galt zwar als Anlaufstelle für kommende Nationalspieler, aber den wirklichen Sprung nach vorne machte Petrow mit seiner Delegierung zwei Jahre später zum Armeeclub ZSKA Moskau. Von 1967 bis 1981 stand er für ZSKA auf dem Eis und da in der gleichen Zeit ein Engagement bei ZSKA gleichbedeutend war mit einer Laufbahn in der Nationalmannschaft, bestritt Petrow pro Jahr etwa 100 Begegnungen weltweit.

In seiner Zeit beim Armeeclub scheffelte Petrow 14 Meistertitel, holte sechs Mal den sowjetischen Pokal, wurde 1972 und 1973 Spieler des Jahres, wurde viermal in das sowjetische „All-Star-Team“ berufen und fünfmal, zwischen 1970 und 1979, Topscorer.

Dazu gewann Petrow 1972 und 1976 die olympische Goldmedaille, wobei diese Medaille international nicht so viel Beachtung bekam wie die deutsche Bronzemedaille, der ersten seit 1932 und bis heute der letzten Eishockeymedaille für das bundesdeutsche Team. 1980 holte Petrow noch einmal die Silbermedaille in Lake Placid, wo er mit seiner damaligen Mannschaft im entscheidenden Spiel sensationell mit 3:4 im „Miracle on Ice“ gegen die USA unterlag. Dazu holte Petrow in den siebziger Jahren neun Weltmeisterschaften, wurde zweimal Vizeweltmeister, einmal reichte es nur zu Bronze (1977) und wurde sogar viermal (1973, 1975, 1977 und 1979) WM-Topscorer. Die zehn Europapokaltriumpfe sollten aber auch noch erwähnt werden.

Das alles zeigte die absolute Klasse dieses Topstürmers und doch hätte es nicht zu allen Ehrungen gereicht, hätte Petrow nicht zwei kongeniale Partner gehabt. Boris Michailov und der bereits 1981 bei einem Autounfall verstorbene Waleri Charlamow bildeten mit Petrow eine sensationelle Sturmreihe, die jahrelang für Furore sorgte. Sie waren die Vorgänger der späteren KLM-Reihe (Krutov, Larionov, Makarov).

In den Jahren 1982 und 1983 war Petrov noch in Leningrad (heute St. Petersburg) aktiv, hängte dann seine Schlittschuhe an den berühmten Nagel. Danach folgte eine wechselvolle Karriere, beginnend mit einem Traineramt in Leningrad beim Armeeclub SKA. Von 1986 bis 1988 trainierte er die Fußballnationalmannschaft der Armee, dann folgte ein Traineramt beim Eishockeyteam SKA Kalinin, heute THK Tver. Von 1992 bis 1994 führte Petrow den russischen Eishockeyverband, später die Vereine Spartak Moskau, ZSKA Moskau und SKA St. Petersburg. 2006 wurde er in die „Hall of Fame“ aufgenommen.

Nun starb Wladimir Petrow nach kurzer Krankheit am 28. Februar 2017 und wird am 2. März 2017 auf dem Militärfriedhof von Mytischtschi beigesetzt.

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