Vorrundenmeister Fribourg auch in den Play-offs vorneSchweizer Nationalliga A

Der Vorrundenmeister schiebt weiter einsam seine Kreise. Die Vorhersage, dass die Serie zwischen Fribourg-Gotteron und dem EHC Biel eng werden wird, stimmt nur zum Teil. Die Bieler können zwar mithalten, aufhalten können sie den Anwärter auf den Titel nicht. Nach einem 4:2 und 4:1, Letzteres in Biel, gelang den Fribourgern heute ein 3:2. Maßgeblich an dem Sieg beteiligt waren Simon Gamache und Michael Knoepfli. Die beiden besorgten schon innerhalb der ersten zehn Minuten das 2:0, von dem man bis zum Schluss zehrte. Zwar schafften Martin Ulmer und Eric Beaudoin zweimal den Anschluss, das dritte Fribourger Tor, markiert vom Oldie Sandy Jeannin, konnten sie nicht mehr ausgleichen. Damit führt Fribourg 3:0 und hat bereits am Freitag in Biel den ersten Matchball.
Der Meister hat Probleme, und zwar zu Hause. Die Zürcher hatten mit einem unglaublichen 7:2 in Bern die Vorrunde beendet und galten als Favorit gegen Davos. Die Graubündner zeigten jedoch die Krallen und das ausgerechnet im Zürcher Hallenstadion. Mit 3:2 und 3:0 gewannen sie ihren beiden Auswärtsbegegnungen, mussten sich jedoch auf eigenem Eis mit 3:5 geschlagen geben. Am Freitag geht es in Davos weiter und der ZSC steht somit gewaltig unter Druck.
Ebenfalls überraschend präsentiert sich Servette Genf. Die Westschweizer, während der Saison von Rang 1 auf Rang 7 zurückgefallen, gefallen sich als Favoritenschreck. Dabei ging der Auftakt in Bern gleich mit 0:4 verloren. Vielleicht war den Bernern dieser erste Erfolg zu leicht gefallen, denn bereits das Rückspiel ging mit 2:5 verloren. Wichtig hierbei für Servette, dass bereits nach 21 Sekunden Semek traf und auch der Ausgleichstreffer von Rüthemann (4.) schnell mit einem Tor von Salmelainen (7.) beantwortet werden konnte. Den weiteren Genfer Toren durch Fritsche und Walker konnte Bern nur ein Tor (Bednar; 56.) noch entgegen setzen. Interessant war jedoch dann der heutige dritte Spieltag zwischen den beiden Kontrahenten. Die Berner Fans staunten nicht schlecht, denn nach sechs Minuten stand es bereits 0:2 (Gerber, Picard). Zwar traf Gardner zum Anschluss, dann Dan Fritsche zum 1:3, Plüss zum 2:3 und dann kam die große Stunde von Genf. Dan Fritsche mit seinem zweiten Tor und Kevin Romy erhöhten gar auf 2:5. Aber die Berner wehrten sich verzweifelt- und erfolgreich!. Bertschy, Vermin und Rüthemann überwanden Genfs Keeper Tobias Stephan innerhalb von 221 Sekunden und so ging es in die Verlängerung. Hier entschied der Schweiz-Slowake Juraj Simek die Partie zugunsten der Genfer, so dass der SC Bern am Freitag schwer unter Druck steht.
Exakt den gleichen Play-off-Verlauf nimmt bisher die Serie zwischen dem EV Zug und dem HC Lugano. Die Zuger holten sich den ersten Erfolg (2:1), unterlagen in Lugano mit 1:2 und verloren dann zuhause mit 2:3. Sieger des Tages war dabei der Finne Illa Heikkinen. Der 28-Jährige überwand den Zuger Keeper und Landsmann Jussi Markkanen zweimal (39. + 59.) und brachte somit seinen Verein in eine hervorragende Position für das nächste Spiel.
In den Play-downs gibt es zwei Überraschungen zu vermelden. Die Kloten Flyers nahmen die Langnau Tigers nicht ganz ernst und diese proben bereits jetzt den Ernstfall. Sensationell gewannen die Tigers das Auftaktspiel in Kloten mit 4:3, verloren dann ihr Heimspiel sehr knapp nur mit 2:3 und erst die dritte Begegnung, heute in Kloten, endete mit einem 4:1 für die Hausherren sehr deutlich. Kloten wird sich durchsetzen, das ist klar, aber die Serie kann durchaus über sechs Spiele insgesamt gehen.
Superknapp und doch bereits sehr klar steht die zweite Play-down-Serie zwischen dem HC Ambri-Piotta und den Rapperswil Lakers. Beide Teams überschritten die Vorrunde punktgleich, Ambri war im direkten Vergleich besser. Bereits die erste Begegnung ging vor der sehr guten Kulisse von 5.327 Fans mit 4:2 an Ambri, wobei der HCA von seinem Trio Mieville, Noreau, Pestoni profitierte, denn die drei besorgten im Alleingang nach fünf Minuten das 2:0, welches nicht mehr von den Lakers aufgeholt werden sollte. Die zweite Begegnung war dann der Hitchcock schlechthin. Vor 4.400 Zuschauern gingen die Lakers mit 1:0 in Führung (A. Wichser), mussten in der 43. Minute durch Park den Ausgleich hinnehmen und die Entscheidung in Verlängerung fiel erst in der 78. Minute, erzielt von Marco Pedretti für die Tessiner. Die heutige, bisher letzte Begegnung, war dann von der Dramatik fast noch eine Steigerung. Hürlimann (27.) und Wichser (42.) hatten die Lakers vor 4.900 Anwesenden 0:2 in Führung gebracht. Diese hielt bis zur 55. Minute, dann schoss Ambris Topstar Maxim Noreau das 1:2. 60 Sekunden vor Schluß nahm HCA-Trainer Pelletier seinen Torwart Nolan Schaefer vom Eis und 13 Sekunden vor Spielende traf Kutlak zum Ausgleich. Dieses 2:2 brachte die Lakers völlig von der Rolle und das 3:2 durch Alain Mieville (68.) war der Ausdruck der Überlegenheit des HCA in der Verlängerung. Mit dieser 3:0 Führung in der Serie kann Ambri bereits am Freitag den Sack zumachen und erstmals nach zwei Jahren wieder frühzeitig den Klassenerhalt feiern.