Vladimir Ruzicka tritt schweres Erbe an

Der Eishockeyverband der Tschechischen Republik hat schnell entschieden. Nach dem schrecklichen Unfalltod von Staatstrainer Ivan Hlinka wurde Vladimir Ruzicka als dessen Nachfolger bestimmt. Der General-Manager und Chefcoach des Meisters Slavia Prag ist damit wieder genau den Weg gegangen, den auch sein langjähriges Vorbild Ivan Hlinka ging. Beide wurden in Most geboren, beide spielten zuerst bei CHZ Litvinov, beide waren überragende Centerstürmer, beide gingen als Profis in die National Hockey League (NHL), beide waren Kapitän der Nationalmannschaft, beide gewannen große Titel für ihr Land und beide wurden auf dem Höhepunkt ihrer Karriere Staatstrainer.
Vladimir Ruzicka wurde am 6.6.1963 in Most geboren. Seine CSSR-Ligakarriere begann er bei CHZ Litvinov. Seine erste WM-Madaille (Silber) gewann er mit dem CSSR-Team bei der WM 1983 in München. 1985 in Prag gehörte er zum Weltmeisterteam seines Landes. 1987 und 1989 gewann Vladimir Ruzicka noch jeweils WM-Bronze. Ebenso erfolgreich war er bei Olympia. 1984 in Sarajevo holte er mit dem CSSR-Team die Silbermedaille und bei den Spielen in 1998 in Nagano wurde er mit der Czech Republik Olympiasieger. Nach der NHL-Karriere spielte er in Prag für Slavia. Am Ende seiner nationalen Spielzeiten hatte er 680 Ligaspiele absolviert und dabei 431 Tore erzielt.
Vladimir war ein trickreicher Mittelstürmer, der auch die körperlichen Voraussetzungen für eine große Karriere mitbrachte. Wenn er mit dem Puck am Stock antrat, ähnelte er in der Bewegung an Ivan Hlinka, von dem er sehr viel gelernt hatte. Vor allem das Toreschießen.
Und wie bei seinem Vorbild Ivan Hlinka war auch sein Weg als Trainer sehr erfolgreich. Er führte seine Slavia zum Meistertitel, wurde Assistent-Coach im Nationalteam bei Olympia 2002, sowie bei den Weltmeisterschaften 2003 und 2004. Jetzt trägt er die Bürde, Nachfolger des Erfolgstrainers Ivan Hlinka zu sein und bereitet sein Nationalteam ab sofort auf den World-Cup vor. Leicht wird die Aufgabe nicht, denn seine Vorgänger wie Karel Gut, Jaroslav Pitner, Dr. Jano Starsi, Dr. Ludek Bukac und Ivan Hlinka haben ein schweres Erbe hinterlassen. (Horst Eckert)