Växjö Lakers sind neuer schwedischer ChampionSweep im Finale gegen Skelleftea
Torhüter Viktor Fasth gewann mit den Växjö Lakers die schwedische Meisterschaft. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)
Der Weg ins Finale der SHL war für etwas beschwerlich. Am Anfang merkte man dem Team an, dass der Umschwung von den bequemen Hauptrundenspielen am Ende, als der erste Platz schon seit Wochen klar war, und den Play-offs schon gewaltig ist. Der Tabellenzehnte Brynäs IF Gävle, seit Jahren ein Ausbildungstopstandort und auch ein Team, das sich mit Play-off-Spielen auskennt, hatte den Siebten aus Lulea in den Pre-Play-offs rausgeworfen und auch Växjö tat sich mit Gävle schwer. Zwar stand am Ende eine 4:1-Serie in der Statistik, aber erst nach der 3:4-Niederlage im zweiten Spiel kamen die Lakers langsam richtig in Fahrt. Im Halbfinale hatte dann Gegner Malmö keine reale Chance mehr. Die Lakers-Defensive stand wie eine eins und kassierte nur ein Gegentor pro Spiel, während die Offensive elf Tore erzauberte. Am Ende stand ein Sweep (3:2, 3:0, 3:1,2:1) und der Einzug ins Finale.
Gegner Skelleftea IF hatte es im Viertelfinale mit Färjestads BK zu tun bekommen. Der mehrfache Meister in den letzten Jahren Färjestad war punktgleich mit Skelleftea, aber mit einem Vorsprung von zwei Törchen auf Rang vier gelandet und hatte sich so das zusätzliche Heimspiel gesichert. Diese Position ging jedoch gleich beim Auftakt flöten, als Skelleftea in der fremden Löfbergs-Arena mit 3:1 gewann. Jetzt Skelleftea hatte Geschmack gefunden und schoss den routinierten Gegner nacheinander mit 5:0 und, wieder auswärts, mit 4:1 ab. Dann zeigte der Außenseiter Nerven und Färjestad gewann mit 3:1 und 3:2. In Spiel sechs war aber Skelleftea wieder Herr seiner Nerven, blieb mit 5:2 siegreich und zog ins Halbfinale ein. Dort wartete der Vorrundenzweite auf die Nordschweden, Djurgarden Stockholm. Und wieder gewann Skelleftea seinen Auftakt, diesmal mit 4:3. Es folgte ein klares 6:1, ehe sich Stockholm auf seine Stärken besann und mit 3:1 gewann. Dann gab es eine verteilte Runde. Skelleftea gewann Partie vier mit 3:2, verlor Spiel fünf mit 1:2 und konnte sich in Spiel sechs klar mit 6:2 durchsetzen. Nun wartete Växjö im Finale.
Das Finale war dann lediglich auf dem Spielbericht bzw. in der Statistik ein echtes Finale. Finalist Växjö Lakers HC spielte nicht Eishockey, die Südschweden zelebrierten Eishockey und demonstrierten Eishockey. Der Gegner aus Skelleftea durfte gelegentlich mal mitspielen, aber die Trophäe, vor der Serie noch in Reichweite, war am Ende weiter entfernt als Kleinplanet Pluto am Ende des Sonnensystems. Die Växjö Lakers besiegten Skelleftea IF nicht nur mit einem Sweep, also mit 4:0 Siegen, sie gewannen auch mit dem vernichtenden Torverhältnis von 20:1. Die Endergebnisse lauteten 7:0, 4:0, 4:1 und 5:0. Das einzige Skelleftea-Tor erzielte Oscar Möller in Spiel drei in Växjö. Der 40-fache Nationalspieler schoss seine Farben in der Fremde sogar mit 1:0 in Führung, aber dann wachte Växjö auf, schaffte noch vor der zweiten Pause den Umschwung und im letzten Drittel hatte Skelleftea keine Chance mehr, übrigens wie in jedem Finalspiel.
Växjö, das seit Saisonbeginn auch das Schweinfurter Talent Dominik Bokk unter Vertrag hat, spielte in den Play-offs ohne den jungen Deutscher. Dieser wurde in den Play-offs der U20-Meisterschaft eingesetzt, in denen ihm in acht Spielen respektable elf Punkte (fünf Tore) gelangen.