U20-WM: Dezimierte deutsche Jungs unterliegen Finnland nach guter Leistung3:5 gegen Suomi – weniger als drei Reihen

Die Corona-Pandemie hat auch bei der U20-Eishockey-WM so richtig zugeschlagen. Keine Zuschauer – das ist aktuell leider schon normal. Zudem wurde der zweite Spielort, Red Deer, gestrichen. Alle Partien finden im Rogers Place in Edmonton statt – also an einem der beiden Austragungsorte des Stanley-Cup-Play-off-Turniers der zurückliegenden NHL-Saison, wo auch der neue Titelträger Tampa Bay Lightning gekürt worden war. Doch so richtig getroffen wurde die deutsche Auswahl, die mit negativen Tests aus Deutschland angereist war. Doch in Kanada hatte sich plötzlich ein Spieler nach dem anderen infiziert. Beide Testspiele mussten ausfallen, das Team war in Quarantäne, kaum Training und auch am Auftakttag standen Bundestrainer Tobias Abstreiter neben zwei Goalies nur 14 Feldspieler zur Verfügung. Keine drei Reihen also – gleich acht Feldspieler standen auf der Ausfallliste.
Umso bemerkenswerter stellte sich der Spielbeginn da. Denn in der ersten Spielminute hatte J.J. Peterka die deutsche Führung auf dem Schläger, traf aber nur die Latte des finnischen Gehäuses. Danach jedoch war Finnland, der U20-Weltmeister von 2019, die klar bessere Mannschaft. Die erste echte Chance brachte das 1:0 für Suomi, als Teamkapitän Anton Lundell eine flotte Kombination abschloss. Danach jedoch bot Arno Tiefensee im deutschen Tor eine sehr starke Leistung und Peterka hätte in der 13. Minute durchaus ausgleichen können. Bitter: 12,4 Sekunden vor der ersten Pause verwandelte Aku Räty einen Nachschuss zum 2:0 für Finnland.
Nachdem die deutsche Mannschaft in den ersten 20 Minuten offensiv zu selten Akzente gesetzt hatte, lief das nach der ersten Pause schon viel besser. Allerdings erhöhte zunächst Mikkael Pyyhtiä schon nach 99 Sekunden, als er einen Schuss unhaltbar für Tiefensee abfälschte. Doch Samuel Dubé erzielte schließlich das erste Turniertor für Deutschland in Überzahl (26.), ehe Tim Stützle bei einem Konter einen Querpass von J.J. Peterka direkt nahm und den 2:3-Anschluss herstellte (31.). Doch nur etwas mehr als eine Minute später erhöhte Finnland durch Topi Niemelä auf 4:2; in Überzahl markierte Henri Nikkanen das 5:2, indem er den Schlittschuh von Jan Münzenberger anschoss (34.). Die deutschen Jungs behielten aber den Kopf oben. So verkürzte Florian Elias auf 3:5, als er seinen eigenen Rebound verwertete (49.). Dabei blieb es.
Zuvor unterlag die Schweiz der Slowakei mit 0:1. Der Gegentreffer fiel erst in der 55. Minute.
Bereits in der Nacht auf Sonntag (0 Uhr, deutsche Zeit, Magenta Sport) geht es für das DEB-Team gegen Kanada weiter. Nebenbei bemerkt: Durch die Absage der unterklassigen WM-Turniere gibt es in diesem Jahr keine Absteiger aus der Top-Division.
Tore: 0:1 (3:38) Lundell (Hatakka, Hirvonen), 0:2 (19:48) Räty (Nikkanen), 0:3 (21:39) Pyyhtiä (Kokkonen, Räty), 1:3 (25:34) Dubé (Volek/5-4), 2:3 (30:35) Stützle (Peterka, Elias), 2:4 (31:53) Niemelä (Simontaival), 2:5 (33:51) Nikkanen (Pärssinen, Niemelä/5-4), 3:5 (48:13) Elias (Stützle).
Strafen: Deutschland 6, Finnland 4 + 10 (Hirvonen).