Timo Pielmeier: „Wir müssen gegen Tschechien alles geben"
1:5 (0:1; 1:1; 0:3) gegen Kanada, das hätte gestern Abend durchaus schlimmer kommen können für die Truppe um Nachwuchs-Nationaltrainer Ernst Höfner. Die forderte die Jungs aus dem Mutterland des Hockeys jedoch mehr, als die das offensichtlich erwartet hatten. Das Tor für die DEB-Auswahl erzielte David Wolf (ETC Crimmitschau) in der 29. Spielminute im Powerplay.
„Wir haben sechzig Minuten versucht, unser Konzept einzuhalten. Das ist uns trotz der Niederlage ganz gut gelungen. Aber auch Philipp Grubauer, der für mich heute zum Einsatz kam, hat sehr gut gehalten“, meinte Deutschlands U20-Nationaltorwart Timo Pielmeier nach dem Spiel gegenüber Hockeyweb. Der gebürtige Deggendorfer meint auch ausgemacht zu haben, dass „die Kanadier uns ein bisschen unterschätzt haben.“ Pielmeier, der in der QMJHL für den aktuellen Tabellenzweiten Shawinigan Cataractes zwischen den Pfosten steht und bereits seine zweite Saison in Übersee verbringt, bleibt auch für die nun anstehenden Aufgaben optimistisch. Schon heute (15.30 Uhr Ortszeit) trifft das Team von Trainer Ernst Höfner im Scotiabank Place in Ottawa auf die Auswahl Tschechiens. „Vor zwei Jahren bei der U18 WM haben wir die Tschechen in den B-Pool geschossen. Klar ist das jetzt nicht dieselbe Mannschaft, etliche Spieler sind inzwischen hier in Nordamerika in den Juniorenligen aktiv und haben sich weiterentwickelt. Sie haben es den Amerikanern letztens schwer gemacht und nur 3:4 verloren. Wenn bei uns aber jeder alles gibt, sich jeder hundertprozentig ans System hält, dann haben wir gegen die Tschechen vielleicht doch eine Chance“, gibt sich Timo Pielmeier vor dem heutigen Match kämpferisch und durchaus selbstbewusst. Ziel der Adlerträger bleibt freilich, den Abstieg in den B-Pool zu verhindern, um endlich den Ruf einer „Fahrstuhlmannschaft“ abzulegen. Mit einem Sieg über die Tschechen könnte die Relegationsrunde vermieden werden und das Ziel wäre schon unerwartet früh erreicht. Selbst wenn das nicht gelänge, schufen sich die Jungs von Ernst Höfner mit dem 9:0 Sieg über Kasachstan allerdings eine gute Ausgangsposition für den direkten Kampf gegen den Abstieg. Denn Tore und Punkte aus der Vorrunde werden dorthin mitgenommen. Solch eine günstige Konstellation gab es indes schon einmal und doch folgte noch der Sturz eine Leistungsklasse tiefer. Es heißt also bis zum Schluss die Konzentration zu halten und nicht verfrüht in Jubelarien zu verfallen für die jungen deutschen Cracks!
Timo Pielmeier schreibt seiner Mannschaft durchaus die Fähigkeiten zu, den großen Wurf ausgerechnet in Kanada zu landen: „Es ist für uns alle etwas ganz Besonderes hier diese WM zu spielen. Und das liegt nicht nur an der kleineren Eisfläche, an die haben sich alle recht schnell gewöhnt. Die Stimmung in der Mannschaft ist nach wie vor sehr gut. Wir haben uns sehr gut vorbereitet und jeder ist heiß darauf, hier in dieser besonderen Atmosphäre mit bis zu 20.000 Zuschauern auf den Rängen zu bestehen. Ich denke, wir haben wirklich das Zeug dazu. Und wenn wir es schaffen, lädt uns die deutsche Botschaft vielleicht noch mal zu einem Essen ein. Dann aber nicht zur Begrüßung, sondern um unseren Erfolg zu feiern.“ Als denn, junge Adler, schon in ein paar Stunden zählt ’s! (mac)