Straubing Tigers stehen im Finale des Spengler-CupsHalbfinalsieg gegen Team Canada - Endspiel gegen Fribourg-Gottéron
Joshua Samanski feiert das Tor zum 3:2 für die Straubing Tigers im Halbfinalspiel des Spengler Cups gegen das Team Canada. (Foto: dpa/picture alliance/Keystone)Jetzt sind weitere 48 Stunden vergangen, und die scheinbar Überforderten greifen nach dem Unmöglichen, haben in der Zwischenzeit den Tabellenzweiten der tschechischen Extraliga und den, zusammen mit dem HC Davos, Rekordgewinner nach Hause geschickt. Im Halbfinale des Spengler-Cups in Davos gewannen die Niederbayern mit 4:2 und spielen am Silvestertag um den Turniersieg beim bedeutendsten Vereinsturnier der Welt.
Egal, wie die finale Partie am Dienstagmittag ausgeht. Die Tigers haben die Herzen, nicht nur der Deutschen, Touristen und Einheimischen für sich gewonnen und sie nehmen den Platz ein, den vor zwei Jahren der Dorfclub aus der Leventina als Sieger eingenommen hatte, den des HC Ambri-Piotta.
Das Spiel gegen die Kanadier begann so wie man es erwartete hatte. Die Ahornblätter starteten mit Verve, drückten, leisteten sich aber im Übermut des Gefechts auch Disziplinlosigkeiten, die am Ende das Spiel ausmachen. Bereits nach vier Minuten musste Seney auf die Strafbank und wieder zeigten die Straubinger, warum sie im Powerplay so gefährlich sind. Dabei hatten sie aber auch etwas Glück, denn Leier traf, hinter dem gegnerischen Tor stehend, bei seinem Passversuch den Rücken von Kanadas Torhüter Ellis und von dort trudelte die Scheibe über die Linie. Die Antwort kam schnell. Kanadas Bester, Daniel Carr, hielt fünf Minuten später seine Kelle in einen Schuss von White und McIntyre war geschlagen. Auch im zweiten Drittel blieb das Match zunächst ausgeglichen. In der 25. Minute kassierte Hede eine unglückliche Strafe und prompt führten die Kanadier 2:1. Wieder stand Daniel Carr richtig, nutzte einen Abpraller. Für Straubing jedoch nicht schlimm. Die Niederbayern blieben am Drücker und fünf Minuten später war das Match wieder ausgeglichen. In einer wahren Traumkombination über Leonhardt und Conolly stand J.C. Lipon direkt vor dem leeren Tor und hatte keine Mühe, den Puck einzuschieben. Sehr zum Ärger der Kanadier, die danach mehrfach die Defensive der Straubinger und vor allem McIntyre prüften, aber immer scheiterten.
Im dritten Drittel hätten die Straubinger eigentlich konditionell einbrechen müssen, wurden aber durch ihren Gegner aufgewertet, der mehrfach auf die Strafbank wanderte, wie Curtis McKenzie, der für vier Minuten auf die Bank musste. Das baute die Tigers auf und in der 50. Minute wurde der Kampfgeist belohnt, als Joshua Samanski mit einem Lupfer Ellis zum 3:2 überwand. Nun waren die Kanadier gefordert. Sie griffen mit viel Druck an, aber McIntyre mit viel Können und Übersicht verhinderte den Ausgleich. Zwei Minuten vor dem Ende nahmen dann die Kanadier ihren Keeper vom Eis, kassierten jedoch durch Tim Fleischer per Empty-Netter das vierte Gegentor. Damit hatten die Straubinger das Finale erreicht, das morgen um 12.10 Uhr stattfindet.
Der Endspielgegner der Straubinger ist allerdings nicht der Gastgeber, der HC Davos, sondern der HC Fribourg-Gottéron, der die Hausherren mit 4:2 besiegte. Im zweiten Halbfinalspiel, das ziemlich ausgeglichen verlief, konnten die Davoser im ersten Drittel zwar einen 0:1-Rückstand in eine Führung umwandeln, diese aber nicht ausbauen. Die Partie stand bis weit in das dritte Drittel auf des Messers Schneide. In der 47. Minute erzielte Fribourgs bester Spieler, Linden Vey, der auch schon für das 1:0 gesorgt hatte, den Ausgleich. Mit Glück gelang Christoph Bertschy in der 56. Minute nach einem Konter das 3:2 und Jacob de la Rose hatte 167 Sekunden später keine Probleme, mit einem Empty-Netter sein Team endgültig ins Finale zu schießen.
Straubing Tigers – Team Canada 4:2 (1:1, 1:1, 2:0)
Tore: 1:0 (03:58) Taylor Leier (St. Denis, Connolly 5-4), 1:1 (08:49) Daniel Carr (White, Jooris), 1:2 (25:57) Daniel Carr (Hazen, Hoefenmayer), 2:2 31:48) J.C. Lipon (Connolly, Leonhardt), 3:2 (49:04) Joshua Samanski (Lipon, Connolly), 4:2 (58:13) Tim Fleischer (Hede, Braun ENG)
HC Davos – HC Fribourg-Gottéron 2:4 (2:1, 0:0, 0:3)
Tore: 0:1 (06:26) Linden Vey (Wallmark, Gunderson), 1:1 (17:05) Matej Stransky (Ryfors, Barandun), 2:1 (19:23) Yannick Frehner (Corvi, Tambellini), 2.2 (46:50) Linden Vey (Sörensen, Gunderson), 2:3 (55:48) Christoph Bertschy (Walser, Marchon), 2:4 (58:35) Jacob de la Rose (ENG)