Spengler Cup: Russisches Fernduell in Davos?

Erstmals wird der Spengler Cup mit sechs Mannschaften in zwei Dreiergruppen ausgetragen. Gleichzeitig wurde auch das Kredo aufgegeben, die Mannschaften alle aus verschiedenen Nationen auszuwählen. Neben dem Gastgeber HC Davos spielt Genf-Servette als zweites NLA-Team mit und soll für mehr Medienpräsenz in der Westschweiz sorgen. Dazu kommen neben dem Team Canada und Sparta Prag gleich zwei russische Mannschaften: SKA St. Petersburg und Spartak Moskau.
Als Favorit gilt der SKA St. Petersburg. Die Mannschaft aus der Zarenstadt ist die teuerste Europas auch nach dem Abgang des langjährigen NHL-Torhüters Evgeni Nabokov, der den hohen Erwartungen nie gerecht geworden war. Mit Spielern wie Maxim Afinogenov, Alexei Yashin und Mattias Weinhandl wartet auch ohne Nabokov genug Startpotenzial im Team auf. Nicht unüberraschend werden die Petersburger bei den Sporttip-Wettquoten am höchsten eingestuft mit 2.00. Doch Geldkoffer alleine gewinnen keine Spiele, was St. Petersburg auch dieses Jahr wieder am eigenen Leibe erfahren musste, auch wenn der Club mittlerweile auf Rang drei aufgerückt ist. Dies, nachdem der Trainer Ivano Zanatta (Ex-Lugano) schon wenige Wochen nach dem Saisonstart entlassen wurde.
Im gestrigen "Vorspiel" in Davos, einem regulären KHL-Spiel, setzte sich St. Petersburg gegen Spartak Moskau mit 5:1 durch. Auch die Hauptstädter mit der tschechischen Goalielegende Dominik Hasek im Tor zählen zum Favoritenkreis. Beide russischen Mannschaften hatten den Spengler Cup auch schon gewinnen können, selbst wenn diese Zeiten einige Jahre zurückliegen. Spartak gehört auch länger nicht mehr zur Spitze der Liga und ist achter in der West-Gruppe, hinter dem letztjährigen Spengler-Cup-Sieger Dynamo Minsk.
Beim Team Canada warten auch diesmal wieder vor allem NLA-Spieler auf, wobei der größte Star mit der NHL-Legende Mark Messier an der Bande steht. Messier hatte sich vor etwas mehr als einem Monat am Spengler Cup erstmals überhaupt als Trainer versucht.
Der HC Davos kann wie jedes Jahr auch dank seinen Verstärkungen zum Favoritenkreis gezählt werden, während tschechische Teams am Davoser Traditionsturnier in den vergangenen Jahren relativ unkonstant wirkten und Sparta Prag dadurch schwierig einzustufen ist. Angeführt wird die Mannschaft vom Captain David Vyborny. Mit Rang 11 gibt es noch einiges an Verbesserungspotenzial. Dabei dürfte der Spengler Cup eine willkommene Abwechslung für die Mannschaft sein.
Höchstens Außenseiterchancen hat Genf-Servete, das die erhofften Verstärkungsspieler aus der NLA nicht erhielt und sich bestenfalls am einen oder anderen Tag mit einem nicht im NLB-Einsatz stehenden Spieler des Partnerteams Lausanne verstärken kann.
Der neue Modus sieht zwei Dreiergruppen, genannt Cattini und Torriani nach den entsprechenden Spielerlegenden, wobei der Verlierer des ersten Spieltags gleich am Folgetan wieder ran muss, der Gewinner erst am dritten Spieltag. Danach geht es mit den "Viertelfinal"-Partien (Zweiter gegen Dritter der anderen Gruppe) weiter, gefolgt von den Halbfinal-Partien und schliesslich dem Finalspiel. Mit dem Modus erhoffen sich die Organisatoren mehr Spannung, mehr Präsenz und gleichzeitig weniger Spiele pro Mannschaft. Ob dies auch die Zuschauer goutieren, wird sich zeigen. (www.hockeyfans.ch)
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