Servette Genf wiederholt Spengler-Cup-TriumpfFinalsieg gegen Ufa
Servette Genf bejubelt den Sieg beim Spengler-Cup. (Foto: Imago)Interessant dabei, dass die engagiert auftretenden Genfer im Finale bereits in der vierten Minute zum vermeintlichen Führungstreffer kamen, dieser aber nicht anerkannt wurde. Der benötigte Videobeweis wurde dabei außer acht gelassen, da die Spengler-Cup-Regeln diesen nicht zulassen. Die Genfer blieben jedoch tonangebend, brachten die Scheibe immer wieder vor das Tor des kanadischen Keepers in Ufa-Diensten, Leland Irving.
Im Mitteldrittel übernahm dann Servette endgültig die Partie, auch auf Grund einiger Powerplay-Situationen. Arnaud Jacquemette (23.) sowie Daniel Rubin (35.) besorgten die beruhigende Führung. Zehn Minuten vor Schluß beendete schließlich eine Familienproduktion die Hoffnungen der Russen. Taylor Pratt, vor einem Jahr aus Pittsburgh in die Schweiz gekommen, traf nach Assist seines Bruders Tom zum Endstand 3:0.
Viel spannender war jedoch das Turnierhalbfinale. Hier eliminierte Salawat Ufa den Schweizer Spitzenklub und Gastgeber HC Davos mit 4:3 nach Verlängerung. Überraschend im Spielverlauf war, dass der HCD die überraschten Gäste im ersten Drittel förmlich einschnürte, stellenweise Powerplay spielte und durch Danielsson (5.) und Paulsson (14.) mit 2:0 in Führung ging. Der Spielverlauf änderte sich im zweiten Drittel gewaltig. Pankov (28.) verkürzte, nur mit Glück überstand der HCD mehrere Powerplays der Russen. Folgerichtig glich Slephyshev (42.) zum 2:2 aus und als Khlystov (50.) erstmals Ufa in Führung brachte, schien die Partie gelaufen. 120 Sekunden nach dem Ausgleich gerieten Slephyshev (Ufa) und du Bois (HCD) aneinander, kassierten jeweils nach einer Boxeinlage eine Spieldauerstrafe und die daraus folgende Unkonzentration nutzten die Gastgeber zum Ausgleich durch Danielsson (53.).Matchwinner war schließlich der finnische Internationale Teemu Hartikainen, der den entscheidenden Penalty versenkte und Ufa ins Finale brachte.
Das zweite Halbfinale brachte die Davoser Halle zum Beben. Servette Genf traf auf das Team Canada und zuerst traf Ambris Leihgabe Into Pestoni (9.) zum 1:0. Sekunden vor Drittelende erhöhte Pyatt (20.) auf 2:0. In Drittel Zwei beherrschte zunächst Genf das Spiel. 46 Sekunden nach einer Strafe für Tambellini traf Loeffler (27.) zum 3:0 und ganze 18 Sekunden später erhöhte Bouillon gar auf 4:0. Als in der 31. Minute Kast gar das 5:0 markierte, da schien das Davoser Dach abzuheben. Dass ein 0:5 aus kanadischer Sicht nicht hinzunehmen ist, ist klar. Also machte sich das Team Canada an die Aufholjagd. Und wie! 29 Sekunden nach dem vernichtenden fünften Gegentortraf Hedden (31.) zum 5:1. Noch machte sich Genf keine Gedanken, aber das hätte wohl passieren müssen. Parent (37.) schloss einen Angriff mit dem 2:5 ab und Samson verkürzte 34 Sekunden vor Drittelende sogar auf 3:5.
Eine Leihgabe aus Ambri traf für Genf, dann musste die zweite Tessiner Leihgabe ebenfalls treffen. Topscorer Alexandre Giroux markierte bereits in der 42. Minute das 4:5. Nun spielten sich turbulente Szenen vor dem Kasten von Genfs Keeper Stephan ab aber zum Glück behielt Loeffel (46.) die Nerven, tunnelte Kanadas Keeper Schaefer und schoss zum 6:4 ein. Kanada hatte sich jedoch noch nicht aufgegeben. Pouliot (51.) traf erneut zum Anschluss, der letzte Endspurt brachte jedoch nichts mehr ein. Servette Genf hatte zum zweiten Male in Folge das Endspiel des Spengler-Cups erreicht.
Die beiden restlichen Teilnehmer spielten zwar im Endeffekt keine Rolle, verkauften sich aber teuer. Der KHL-Neuling Jokerit Helsinki unterlag in der Vorrunde Salawat Ufa mit 3:4 und schließlich, trotz 2:0-Führung dem Team Canada mit 2:5. Das KHL-Team Medvesczak Zagreb unterlag Team Canada mit 1:3 und dem Gastgeber HC Davos mit 0:1.