Schweiz spielte mit dem Herzen so groß wie das Matterhorn! Episches WM-Finale: Presse verneigt sich vor den Eidgenossen. Auch im Land des Weltmeisters.

Die Schweiz zeigte sich als fairer Verlierer.  (picture alliance/Alexey Kudenko/RIA Nowosti/dpa)Die Schweiz zeigte sich als fairer Verlierer. (picture alliance/Alexey Kudenko/RIA Nowosti/dpa)
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Es war eine epische Schlacht. Erst nach einem dramatischen Penaltyschießen unterliegt die Schweiz dem Favoriten Schweden mit 2:3. Sie waren so nah dran. So verdammt nah dran. Wieder „nur“ Zweiter. Wie 2013. Ebenfalls gegen die Skandinavier. Déjà-vu. Die Eidgenossen erfuhren verdient viel Lob für die überragende Leistung. Auch vom Gegner. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat als WM-Elfter den siebten Platz in der Weltrangliste übrigens an Vizeweltmeister Schweiz verloren. Das Team von Bundestrainer Marco Sturm rutschte im Ranking des Weltverbandes IIHF mit 3575 Punkten auf den achten Rang ab. Der Vorsprung vor den nächsten Verfolgern ist allerdings dank der Silber-Sensation bei Olympia groß. Der Neunte Norwegen liegt über 300 Zähler zurück. Platz acht berechtigt in zwei Jahren zur direkten Qualifikation für die olympischen Winterspiele in Peking 2022.

Die Presseschau:

Schweiz

Tages-Anzeiger: „Die Mentalität hat sich gewandelt, sie ist geprägt von der Überzeugung und dem Glauben daran, Großes erreichen zu können. Sie ist atypisch schweizerisch, vielmehr nordamerikanisch, forsch – und sie entspricht dem Wesen von Patrick Fischer. Der Trainer und die Spieler dieser neuen Generation sprechen dieselbe Sprache. Sie haben aus Eigenperspektive nicht Silber gewonnen, sondern Gold verloren. In der öffentlichen Wahrnehmung aber muss die Optik exakt umgekehrt sein. Das Team leistete einen unglaublichen Effort. Schweizer Medaillen werden auch in Zukunft Seltenheitswert haben.“

ZürcherUnterländer: „Sie haben die Menschen inspiriert.“

Neue Zürcher Zeitung: „Der Schweiz bleibt an der Eishockey-WM in Dänemark der grosse Coup verwehrt. Das Geleistete schmälert das nicht. Das Land hat viel, worauf es nach diesem Turnier stolz sein kann. Den noch immer vorhandenen Klassenunterschied machten sie mit erfrischender, offensiver Spielweise und einem scheinbar unerschütterlichen Glauben an die eigenen Fähigkeiten wett. So wie ihnen das vom Trainer Patrick Fischer immer vorgelebt worden ist, einem Mann, der sein selbstsicheres Gewinnerlächeln auch nach den schmählichsten Niederlagen seiner Trainerkarriere nie verlor. Und sich mit dieser Silbermedaille nun unangreifbar gemacht hat.“

20 Minuten: „Die Nati ist in eine neue Sphäre vorgestoßen. Trotzdem wird es wichtig sein, demütig zu bleiben. Eine Viertelfinal-Qualifikation muss für die Schweiz auch weiterhin das Grundziel sein. Eine Selbstverständlichkeit, die Top 8 zu erreichen, wird es für die Schweiz vermutlich nie geben. Und an Medaillen gewöhnen sollten wir uns schon gar nicht.“

Watson: „Dürfen wir Spieler benoten, die das WM-Finale erst im Penaltyschiessen verloren haben? Hat nicht jeder eine Maximalnote verdient? Doch, gerade weil Eishockey ja der ultimative Mannschaftsport ist, hat eigentlich jeder die Note 6,0 verdient.“

Le Matin: „Heldenhaft bis zu den Tränen. Die Schweizer werden an dieser Niederlage zu beißen haben, doch sie haben keinen Grund sich zu schämen. Die Schweizer lieferten gegen die vielleicht beste schwedische Mannschaft aller Zeiten eine unglaublich mutige Vorstellung.“

Blick: „Silber ist trotzdem Silber. Und das glänzt immer. Vielleicht strahlt diese Medaille auch darum in einem anderen Glanz. Nach zwei Medaillen in fünf Jahren gluckst nicht nur der Fan vor Begeisterung. Diese Edelmetallfrequenz ist erstaunlich. Wunderbar. Sensationell. Erwarten darf man sowas vielleicht von Finnen, Tschechen, Amerikanern. Von uns Schweizern? Das wäre vermessen.“

Schweden

Aftonbladet: „Wir hätten nicht einmal protestiert, wenn die Schweiz das gewonnen hätte. Sie spielten mit Herzen so groß wie das Matterhorn.“

SVT (schwedisches Fernsehen): „(Torwaret) Anders Nilsson war der Matchwinner. Nicht nur, weil er den entscheidenden Penalty von Nino Niederreiter hielt. Als Kevin Fiala vier Minuten vor dem Ende der Verlängerung in großartiger Position zum Abschluss kam, dachten wir: Danke und gute Nacht. Doch Nilsson war blitzschnell auf dem Eis und parierte."

Deutschland

RP: Knapp am Eishockey-Gold vorbei. Riesige Leere bei den Schweizern nach verpasster Sensation!  

Focus: „Außenseiter Schweiz verpasst Sensation!“

Kicker: „Schweiz bleibt Märchen verwehrt!“

 


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