Russland reformiert Ausländerregelung

Neue Wege bezüglich Ausländerregelung geht
Russland. Mit Strafgebühren will man den Clubs schmackhaft machen,
insbesondere auf dem Torhüterposten - der als Schwachpunkt in Russland
gilt - auf einheimische Spieler zu setzen.Die
Anzahl an ausländischen Spielern pro Club in der Superliga wurde zwar
von drei auf vier erweitert, neu zählen jedoch sämtliche Doppelbürger,
welche nicht für die russische Nationalmannschaft spielberechtigt sind,
als Ausländer. Dies betrifft insbesondere Doppelbürger, welche für
Nationalmannschaften anderer, ehemaliger Sowjetrepubliken wie
Weissrussland, die Ukraine oder Kasachstan antreten.
Pro Ausländer muss ein Club neu eine Gebühr von rund 70 000 Franken an
den Verband entrichten, bei ausländischen Torhütern gar 400 000
Franken. Zuletzt setzen sämtliche Halbfinalisten auf nordamerikanische
Torhüter. Lokomotiv Jaroslawl hat nach Bekanntwerden der Strafgebühren
bereits angekündigt, sich vom Kanadier Steve Valiquette zu trennen.
Zusätzlich muss jeder Club der Superliga einen beinahe verdoppelten
Verbandsbeitrag von rund 225 000 Franken zahlen.
Noch nicht ganz geklärt ist die Zusammensetzung der Liga. Das
Schlusslicht Molot-Prikamie Perm hat sich aufgrund der finanziellen
Probleme zurückgezogen und wird in der zweit- oder dritthöchsten Liga
weitermachen. Zur Ligaerweiterung auf 20 Mannschaften aufgestiegen sind
aus der zweithöchsten Liga neben Traktor Cheljabinsk (Meister) und
Krilja Sovjetov Moskau (Finalist) als Ersatz für Perm auch das
drittplatzierte Amur Tigers Khabarovsk. Von den restlichen 17 Clubs ist
einzig noch offen, ob Spartak Moskau die Lizenz aufgrund finanzieller
Probleme erhält. Beim ebenfalls verschuldeten Dynamo Moskau, das im
Herbst in den für die WM 2007 gebauten Moskauer Eispalast einziehen
soll, scheinen die Probleme durch neue Geldgeber gelöst zu sein.
Die neuen Bestimmungen sind die ersten Amtshandlungen unter dem neuen
Verbandspräsidenten Vladislav Tretjak, welcher nun vor den
Verhandlungen über das Transferabkommen mit der NHL steht. Dort sollen
auch die Gerüchte über die Verlegung des Zweitspielorts der WM 2007 von
St. Petersburg nach Kasan geklärt werden, denn an den IIHF ist man
bislang noch nicht mit einem derartigen Wunsch herangegangen.
(Martin Merk - hockeyfans.ch)