Russen gewinnen Bronze - Abschied von Larionov

Im "Spiel der Enttäuschten" um den dritten
Platz beim Olympischen Eishockey-Turnier in Salt Lake City setzten sich die Russen mit 7:2 (2:1;2:1;3:0) gegen das Team aus Weißrussland durch. Für die Weißrussen, die sich im Viertelfinale sensationell gegen Schweden durchsetzten,
bedeutet der vierte Platz den grössten Erfolg ihrer noch jungen Eishockey-Geschichte. Gerade nach dem Abstieg in den B-Pool bei der letztjährigen Weltmeisterschaft haben sich die Weißrussen mit diesem Erfolg wieder international rehabilitiert.
Die Russen dagegen schnupperten im Halbfinale gegen Gastgeber USA durchaus an einem möglichen Finaleinzug, wie vor vier Jahren in
Nagano, als sie die Silbermedaille errangen. Dennoch überwog auch im russischen Lager die Freude über den Gewinn der Bronzemedaille, schließlich war es das wohl
bestbesetzte Eishockey-Turnier aller Zeiten. Abschied von der internationalen
Bühne nahm Igor Larionov. Die mittlerweile 41-jährige russische
Eishockey-Legende wird nach dieser NHL-Saison endgültig die Schlittschuhe an den
Nagel hänen. Mit drei Assists beendete er jetzt seine grossartige internationale
Karriere würdig. Unvergessen sind noch heute seine Auftritte an der Seite von
Sergei Makarov und Vladimir Krutov, dem sogenannten KLM-Sturm.
Das Spiel selbst spiegelte das Kräfteverhältnis der
beiden ehemaligen "Brüder" deutlich wieder. Ohne große Mühe, mit einigen
Kabinettstückchen und wenig Körpereinsatz sicherten sich die Russen die
Bronzemedaille.
Die Weißrussen konnten zweimal ausgleichen, hatten aber
letztendlich, wie in der gesamten Finalrunde, keine Chance gegen einen
übermächtigen Gegner. Sicher wird man noch heute in Schweden darüber rätseln,
wie man im Viertelfinale gegen diese Mannschaft ausscheiden konnte. Die Russen
spielten ihr technisch und läuferisch feines Spiel und wurden wenig gestört, was
ihnen erlaubte nach Belieben zu kombinieren. Gäbe es im Eishockey keinen
Körpereinsatz, es gäbe sicher kaum eine Mannschaft die Russland schlagen
könnte.(ms)
Tore:
1:0 (05.28) Kovalev
(Larionov)
1:1 (09.21) Pankov D. (Tsyplakov)
2:1 (11.20) Kasparaitis
(Larionov, Kovalev)
2:2 (21.15) Dudik (Kopat)
3:2 (23.11) Tverdovsky
(Fedorov, Yashin) 5:4
4:2 (23.34) Datsyuk (Kravchuk)
5:2 (47.47) Kovalev
(Datsyuk, Larionov)
6:2 (52.30) Bure (Datsyuk)
7:2 (59.11) Afinogenov
(Samsonov, Malakhov)
Strafen: Russland 8 min. -
Weißrussland 12 min.