Riga 2006: Wer wird Weltmeister? Tschechien?

Tschechien:
Im Lande des Titelverteidigers ließ man sich mit der Bekanntgabe eines ersten Kaders reichlich Zeit. Bei der Euro Hockey Tour am vergangene Wochenende trat Tschechien noch mit einer absoluten No-Name Truppe an und konnte kein einziges Spiel gewinnen. Dass der Titelverteidiger aber auch dieses Jahr eine schlagkräftige Mannschaft für die WM aufbietet gilt in Tschechien als Ehrensache.
Mit dem Team der letztjährigen WM in Wien oder dem Olympia-Aufgebot ist die Mannschaft von Trainer Alois Hadamczik natürlich nicht vergleichbar, doch im Team des regierenden Weltmeisters finden sich auch in Riga 2006 einige klingende Namen. Nachnominierungen sind auch bei den Tschechen nicht auszuschließen.
Das Prunkstück der tschechischen Mannschaft ist fast schon traditionell die Verteidigung. Tomas Kaberle (Toronto) und Marek Zidlicky (Nashville) zählen zu den Top-Verteidigern in der NHL und waren auch in Turin mit dabei. Martin Skoula (Minnesota), Lukas Krajicek (Florida) und Zbynek Michalek (Phoenix) ergänzen die NHL-Fraktion in der Defensive. Dazu kommen noch Russland-Legionär Jan Hejda (Khimik Moskau) und Martin Richter (Liberec), Zdenek Kutlak (Ceske Budejovice) und Miroslav Blatak (Zlin) die ihre Brötchen in der tschechischen Extraliga verdienen.
Mit David Vyborny, Jaroslav Balastik (beide Columbus), Jan Bulis, Thomas Plekanec (beide Montreal), Patrik Stefan (Atlanta) und Martin Erat (Nashville) kann Trainer Hadamczik im Angriff auf sechs aktuelle NHL-Spieler bauen. Genügend NHL-Erfahrung bringt auch Jan Hlavac auf das Eis, der für fünf Saisonen in der National Hockey League tätig war. Nach einem Lockout-Engagement bei seinem Heimatverein Sparta Prag zog es den genialen Spielmacher in der vergangene Saison in die Schweiz zu Servette Genf. Aus anderen europäischen Spitzenligen kommen noch Petr Tenkrat (Karpat Oulu/ FIN) und Torjäger Miloslav Horava (MODO Hockey/ SWE).
Der geniale Spielmacher Jaroslav Hlinka verließ das schweizerische Kloten noch vor dem Saisonende und heuerte kurz bei Sparta Prag an. In Riga steht ihm Teamkollege und Topscorer Jan Marek zur Seite. Vom Erzrivalen Sparta Prag kommen noch Torjäger Jaroslav Bednar und der 36jährige Ivo Prorok. Abgerundet wird die Angriffsformation noch mit dem talentierten Tomas Rolinek (Pardibice) und den Vitkovice-Angreifern Petr Hubacek und Zbynel Irgl.
Im Tor wird wahrscheinlich der erfahrene Milan Hnilicka (Liberec) zum Zug kommen. Der erst 21jährige Tomas Pöpperle kann, nach seiner grandiosen Saison bei den Berliner Eisbären, aber auch auf einen Einsatz hoffen. Als Dritter im Bunde ist da noch Adam Svodoba, der letzte Saison von Togliatti/ RUS via Pardubice/ CZE nach Timra/ Swe wechselte.
Unser Tipp: Wie immer unter den Top Favoriten. Titelverteidigung also nicht ausgeschlossen.
(von Simon Kazianka)
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