Platz 1 und 12 schon entschieden?Schweizer NLA

„Würde Servette den Vorsprung verlieren oder gar ausbauen?“, war die Frage der Experten und der interessierten 8.443 Fans im Hallenstadion von Oerlikon. Immerhin musste Servette auf fünf Stammspieler (Salmelainen, die Gebrüder Savary, Walsky und Pothier) verzichten, während beim ZSC nur Blindenbacher fehlte. Tatsächlich hatte Genfs Coach Goran Bezina keine Probleme, denn seine eingespielte Truppe machte es dem ZSC sehr schwer, vor allem nach dem schnellen 0:1 durch Roland Gerber (5.). Der ZSC brauchte dann auch prompt lange, um wieder ins Spiel zu finden und auch nach dem 1:1 von Matthias Seger (38.) war lange nicht klar, wer das Eis als Sieger verlassen wird. Die Spannung wuchs mit jeder Minute und als sich die Ränge langsam auf eine Verlängerung einrichteten, explodierten beide Teams. Jonathan Mercier (55.) brachte Genf mit 1:2 in Front, was ausgerechnet Morris Trachsler, von 2005 bis 2011 für Genf aktiv, und die lebende Legende Mathias Seger, seit 1999 im Zürcher Dress, ihrerseits mit dem 3:2 beantworteten. Doch noch hatten die Westschweizer Gäste ihr Pulver nicht verschossen. Der Kapitän persönlich, Goran Bezina, glich im Gegenzug aus und die verdutzten Zuschauer begriffen, dass es nicht mit einem 1:1 sondern nach einem sportlichen Feuerwerk mit einem 3:3 in die Verlängerung ging. Und hier dauerte es man gerade 131 Sekunden, bis Marco Maurer dem ZSC den begehrten Zusatzpunkt bescherte. Damit haben sich die Lions bis auf „nur noch“ acht Punkte Servette Genf genähert.
Auch die Partie Zug gegen Lugano hätte eigentlich den Stellenwert einer Spitzenpartie gehabt, spielten doch der Fünfte gegen den Dritten und die Luganesi wollten auf keinen Fall die Zürcher aus den Augen lassen. Ein Vorhaben, dass ins Auge ging, 6.710 Fans sahen einen deutlichen Vorteil im heimischen Powerplay (40% - 0%), so dass die Tessiner trotz des zwischenzeitlichen 1:1 von Ilkka Heikkinen nach Gastgebertoren von Cory Holden (2) und Damien Brunner leer ausgingen.
Ein weiteres brisantes Mittelfeldduell fand in Fribourg statt, wo der Nachbar aus Bienne (Biel) zu Gast war. Beide Teams stehen aktuell im Mittelfeld und hofften natürlich durch einen Sieg einen Sprung nach vorne zu machen. Das sollte auch durch aktuelle NHL-Verstärkungen erreicht werden, wobei die Bieler Gäste scheinbar glücklicher im großen Lockout-Topf waren. Während die Bieler Tyler Seguin (2 Tore) und Patrick Kane tonangebend spielten, bereitete bei den Hausherren lediglich Greg Mauldin (2 Tore) Freude. Der mit großen Erwartungen aus Montreal geholte David Desharnais hielt sich dagegen in seinem ersten Spiel für Fribourg diskret zurück. Mit dem nicht erwarteten 4:3-Auswärtssieg gehören die Bieler zu den Gewinnern des Tages.
Zwei weitere Inhaber eines Mittelfeldplatzes stritten sich in Bern um drei Punkte. Die gastgebenden SCB`ler und der Altmeister aus Davos. In der mal wieder mit 17.131 Fans restlos ausverkauften Post-Finance-Arena waren ebenfalls die Leistungen der NHL-Importe ausschlaggebend. Während für Bern Neuzugang John Tavares sich mit drei Punkten (1 Tor, 2 Vorlagen) in Galaform zeigte, brachten die disziplinlosen Gäste (24 Strafminuten) nicht viel auf die Reihe. Das 4:2 brachte die Hausherren jedenfalls auf Rang Fünf und somit in Schlagweite zu den „noch“ besser platzierten Teams aus Lugano und Zug. Davos dagegen muss sich mächtig anstrengen, wenn die Play-offs erreicht werden wollen.
Überraschend locker kamen die Kloten Flyers zu einem 8:0 Erfolg über den Tabellenletzten aus Langnau. Die zahnlosen Tiger hielten lediglich im ersten Drittel (0:2) mit, wurden im zweiten mit fünf Gegentoren überrollt und durften dankbar sein, dass Kloten in den letzten Minuten sich nur noch schonte. Mit dieser Leistung wird es für Langnau schwer werden, die „rote Laterne“ wieder abzugeben.
Von einem ganz anderen Kaliber zeigte sich jener Klub, der vor wenigen Wochen förmlich am Ende war. Der HC Ambri zeigt sich nach dem Trainerwechsel (Serge Pelletier löste Kevin Constantine ab) wie ausgewechselt. Ganz wichtig war vor der Länderspielpause das 5:4 in Langnau und auch das 2:5 von Zürich brachte die Levantiner nicht aus der Spur. In einem mitreißenden Offensivspektakel vor endlich einmal wieder deutlich über 4.000 Fans wurden die Rapperswil Lakers mit 6:4 bezwungen. Jetzt beträgt für den HCA der Rückstand eben auf jene Lakers nur noch sieben Punkte und bei der derzeitigen Form ist den Ambri-Spielern noch viel zuzutrauen.
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