Faszination Olympia - Die Orangenschalen von St. Moritz
Auflösung des Hockeyweb-GewinnspielsFaszination
Olympia
Eine Hockeyweb-Serie von Horst Eckert
Die Orangenschalen von St. Moritz
St. Moritz, das Wintersportparadies in der Schweiz, wurde 1928 der Ort der
deutschen Winter-Olympiapremiere. Erstmals durfte „Kriegsverlierer“
Deutschland wieder olympisch aktiv sein. Unsere Mannschaft hatte auf dem brüchigen
Natureis von St. Moritz viel Pech und schied nach zwei Spielen, 0:0 gegen Österreich,
0:1 gegen die Schweiz, ohne Torerfolg aus. Das erste Olympiator der deutschen
Eishockeygeschichte blieb aus. Dominiert wurde das Turnier von Canada.
Die Toronto Varsity Grads, die als Amateur-Landesmeister
und Allen-Cupsieger das Puck-Mutterland vertraten, siegten souverän. Man hatte
den Modus nach dem Team aus Übersee ausgerichtet. Es wurde zuerst in drei
Vorrunden gespielt. Die drei Sieger und das „gesetzte“ Canada bestritten die
Finalrunde. Die Spiele wurden oft unterbrochen, da das brüchige Eis auf
Sanduntergrund immer wieder Lücken hatte. Man markierte die „Sandflecke“
mit Orangenschalen. Einige die Schalen landeten, zur Freude der Zuschauer, sogar
im Tor ! Die Cracks aus Canada kamen auch damit gut zurecht und gewannen ohne
Gegentor das Turnier. Sie schlugen Schweden 11:0, die Schweiz 13:0 und England
14:0, ohne sich anzustrengen. Die
Boys aus Toronto, die auch gleichzeitig Weltmeister wurden, zauberten mit dem
Puck und waren hervorragende Schlittschuhläufer. Außerdem waren sie den Europäern
im Körpereinsatz haushoch überlegen. Silber gewann
Schweden vor Gastgeber und Bronzemedaillengewinner Schweiz, sowie den in
der Finalrunde sieglosen Engländern, die als „Großbritannien“ antraten.
Die weiteren Platzierung: 5. Frankreich u. Österreich, 7. Tschechei, 8.
Belgien, Deutschland u. Polen, 11. Ungarn.
Das deutsche Team, das erst seit einem Jahr international
wieder mitspielen durfte, hatte Probleme. Fünf Stammspieler bekamen keinen
Urlaub für Olympia. Und das war unser aus elf Spielern bestehendes Olympiateam
1928: Torhüter: Alfred Steinke (Berliner SC), Matthias Leis (SC Riessersee);
Verteidiger: Hans Schmid, Franz Kreisel (beide Riessersee), Walter Sachs
(Berliner SC); Stürmer: Gustav Jaenecke, Erich Römer, Wolfgang Kittel (alle
Berliner SC), Marquard Slevogt, Fritz Rammelmayr, Martin Schröttle (alle SC
Riessersee) Spielertrainer, damals „Außenkapitän“ genannt, war der
Berliner Erich Römer.