Faszination Olympia: 1980 - Das Wunder von Lake Placid

Faszination Olympia
Eine Hockeyweb-Serie von Horst Eckert
Das Wunder von Lake Placid - US-Amateure
bezwingen den Goldfavoriten UdSSR 4:3
Lake Placid, wo die Spiele schon 1932 stattfanden, war für die
Amerikaner das Turnier des Jahrhunderts. 1980 hatten 12
Nationen für den Wintersportort in den USA gemeldet. Haushoher Favorit
war Weltmeister UdSSR. Die Nordamerikaner stellten wie damals üblich je ein
Amateurteam für Olympia ab, weil die Profis im Stanleycup beschäftigt waren.
Die Amerikaner hatten Herb Brooks als Chefcoach nominiert.
Und er machte aus dem Team der Namenlosen die Helden der Nation. Die US-Boys
waren Zweiter ihrer Vorrundengruppe (9:1 Punkte, 25:10 Tore). Die Sowjets
beherrschten ihre Gruppe und zogen unbesiegt in die Medaillenrunde ein (51:11
Tore, 10:0 Punkte). Dann kam das Spiel der Spiele, USA gegen UdSSR. Die Jungs um
Superkeeper Jim Craig, Topverteidiger Ken Morrow und Stürmerstar Dave
Christian, dessen Vater William 1960 mit den USA Gold gewann, wuchsen über sich
hinaus und besiegten die „Unbesiegbaren“ aus Moskau mit 4:3 Toren. Eine
Nation stand Kopf. Gold für USA, „nur“ Silber für die Russen und Bronze für
Schweden.
Das Team der BR Deutschland wurde als Bronzegewinner von 1976 diesmal nur
Zehnter. Die schlechteste Olympiaplatzierung aller Zeiten! Bundestrainer Hans
Rampf, der den zurückgetretenen Xaver Unsinn abgelöst hatte, brachte mit
seinen Cracks keinen Fuß auf das Eis. 2:5 gegen Schweden, 2:4 gegen USA, 3:11
gegen die Tschechen, 4:6 gegen Rumänien und als Trost ein 10:4 gegen Norwegen.
Das war mager. Ohne Erich Kühnhackl, der am „Amateurstatus“ hängen blieb
und den von Rampf ausgebooteten Kapitän Alois Schloder, hatte das Team die
Basis verloren. Vom Bronzeteam 1976 waren nur noch fünf Mann
dabei (Kießling, Auhuber, Philipp, Hinterstocker und Reindl). Gerd
Truntschka und Markus Kuhl mit je 6 Skorerpunkten waren die besten Angreifer.
Horst Peter „Wakki“ Kretschmer mit 5
Punkten der beste Verteidiger.
Endstand:
1. USA, 2. UdSSR, 3. Schwden, 4. Finnland, 5. CSSR, 6. Canada,
7. Polen, 8. Rumänien, 9. Holland, 10. BR Deutschland, 11. Norwegen, 12.
Hapan.
Das deutsche Team:
T Englbrecht (EVL), Suttner (Iserlohn)
V: Kießling, Kretschmer (DEG), Reil, Scharf (Rosenheim), Krüll (KEC), Auhuber
(EVL)
S: Kuhl, Meitinger (MERC), G.Truntschka, Philipp (KEC), Vacatko (DEG), U. Egen (EVF),
E. Höfner, Zach (Rosenheim), Wild, Reindl (Riessersee), M. Hinterstocker (BSC)
Bundestrainer: Hans Rampf