Eishockey-Frauen sind in Sotschi dabei Deutschland – Tschechien 3:1
Bereits am zweiten Spieltag bei der Olympia-Qualifikation macht das deutsche Team den Sack zu und erfüllt sich ihren Traum von Olympia. Vor lautstarker Kulisse mit 1000 Zuschauern im Eisstadion in Weiden erzielte Monika Bittner das so wichtige Anfangstor in der sechsten Minute. Doch die tschechischen Frauen konnten eine Überzahlsituation nutzen und schossen noch im ersten Drittel den Ausgleich. Die deutschen Frauen ließen sich jedoch nicht einschüchtern und erkämpften sich neue Torchancen: Manuela Anwander ging in der zwölften Minute im Alleingang aufs Tor, konnte den Schuss jedoch nicht verwerten und auch ein Lattentreffer von Lisa Schuster fand nicht das Tor. Im zweiten Drittel wuchs der Druck auf das tschechische Tor immer mehr und Susann Götz sowie wenige Minuten später auch Manuela Anwander nutzen zwei Überzahlsituationen für die entscheidenden Treffer. „Wir waren großer Hoffnung, dass wir es schaffen. Wir haben von Beginn an gewusst, dass es eine ganz enge Kiste wird, aber wir haben darauf gebaut, dass die Routine der Mannschaft gegen die hervorragende junge tschechische Mannschaft gewinnen kann“, so Bundestrainer Peter Kathan.
Der Schlüssel zum Sieg war am Ende die gute Defensivarbeit, das kompakte Stellungsspiel der kompletten Mannschaft und das frühe stören in der neutralen Zone. Selbst in Unterzahlsituationen konnten gegnerische Angriffe frühzeitig abgeblockt werden. Die deutsche Torhüterin Viona Harrer (27) gab eine glänzende Vorstellung und konnte durch ihre Paraden der deutschen Mannschaft den nötigen Rückhalt geben.
Weitere Unterstützung prangte von den Rängen. Auch Teamkollegen aus Memmingen, Planegg und Ingolstadt reisten ins Eisstadion in Weiden, um ihren Teamkolleginnen auf dem Weg zu den Olympischen Spielen zur Seite zu stehen. „Ein sehr intensives, hochklassiges Spiel. Ich habe mich heute riesig über den Zuschauerzuspruch in Weiden gefreut. Wie das Publikum mitgegangen ist, war sensationell. So etwas haben wir selten erlebt – bei einem Frauenländerspiel in Deutschland überhaupt noch nicht!“, so Michael Pfuhl, Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes.
Weitere Stimmen zum Spiel:
Susann Götz: „Das Gefühl ist der Wahnsinn! Dass man mit 30 nochmal zu den Olympischen Spielen fährt, hätte ich nicht gedacht. Die Tschechen haben stark gekämpft und wir haben das 3:1 gehalten. Da können wir echt stolz sein. Die Atmosphäre im Stadion war unglaublich! Wir haben den Sack zugemacht, so viele Zuschauer, das ist einfach phantastisch.“
Manuela Anwander: „Es ist echt gut gelaufen. Der Spaß am Spiel und der mannschaftliche Zusammenhalt waren der Schlüssel zum Erfolg. Stimmung war super, einmalig. Kann man sich nicht besser vorstellen.“
Michael Pfuhl: „Wir müssen ein Riesen-Dankeschön an die Weidener Zuschauer sagen und auch an die Organisation, die uns voll unterstützt hat. Das macht einen Riesenspaß zusammenzuarbeiten. Jetzt hoffen wir, mit der Qualifikation für Sotschi in der höchsten Förderstufe des Bundes zu bleiben.“
Am Sonntag findet der letzte Turniertag statt, bei der die deutsche Frauen-Eishockey-Nationalmannschaft noch einmal gegen Kasachstan aufs Eis geht. Trotz frühzeitiger Entscheidung in dieser Qualifikation strebt die DEB-Auswahl an, das Turnier mit drei Siegen erfolgreich zu beenden.