Österreich: Nationalteam testet in Turin mit vielen jungen Spielern
EHC Feldkirch 2000 nimmt an Nationalliga teil - Personalwechsel im ÖEHVFür das Österreichische Nationalteam hat die neue Ära begonnen: Die Mannschaft ist bereits auf dem Weg zum Treffpunkt in Villach. Heute Abend und morgen Vormittag stehen je ein Eistraining auf dem Programm, Dienstag zu Mittag erfolgt die Anreise zur Euro Ice Hockey Challenge in der Olympiastadt Turin.
Die letzte Runde der Erste Bank Eishockey Liga vor der Länderspielpause ist absolviert, sie war ausschlaggebend für einige Änderungen im Kader. Neu dabei sind die Verteidiger Johannes Reichel und Herbert Ratz sowie Gregor Baumgartner, Patrick Mössmer und Marco Pewal im Sturm. Mit Baumgartner schafft es ein „Veteran“ wieder zurück ins Nationalteam: Der 26-Jährige war bereits bei der Weltmeisterschaft 2000 in St. Petersburg dabei, nach drei Jahren Pause brachte er es in der Saison 2003/04 auf sieben Teameinsätze. Reichel, Ratz und Mössmer waren auch in der letzten Saison regelmäßig einberufen, Pewal hatte seinen letzten Auftritt 2004.
Die Torhüterposition ist mit Gert Prohaska und Walter Bartholomäus besetzt. Ein Fragezeichen steht noch hinter Andre Lakos, er verletzte sich im gestrigen Spiel gegen den KAC leicht – über seinen Einsatz wird heute Nachmittag entscheiden. Die Schweden-Legionäre Thomas Koch und Daniel Welser fliegen heute nach Klagenfurt und sind beim Training in Villach dabei. Christoph Brandner wurde nach seiner erst kürzlich überstandenen Gehirnerschütterung vom Nationalteam freigestellt.
Head Coach Jim Boni steht also ein Kader von 24 Spielern, 9 Verteidiger und 13 Stürmer, zur Verfügung. „Die Spieler werden nicht über Gebühr strapaziert“, kennt Boni die Doppelbelastung Liga und Nationalteam aus eigener Erfahrung. „Ich werde in allen drei Spielen durchgehend mit vier Linien spielen.“ Boni sieht die Euro Ice Hockey Challenge als erste Gelegenheit zur „Bestandaufnahme. Österreich ist ein kleines Land, wir haben einen guten Stamm von Spielern. Es kann keine großen Veränderungen im Kader geben, aber drei oder vier Spieler werden jedes Mal getestet.“ Bezüglich Spielweise hat sich Boni auch schon festgelegt: „Wir wollen offensiv spielen. Das kann man nur, wenn man in Puckbesitz ist – und Voraussetzung dafür ist, dass man defensiv gut spielt!“ Und gerade dieses Umschalten zwischen Offensive und Defensive soll perfektioniert werden.
Österreichs erster Gegner ist Frankreich. Die Bilanz ist positiv: In 40 Länderspielen gab es 20 Siege, 9 Unentschieden und 11 Niederlagen. In bester Erinnerung ist der 6:0-Sieg bei der 2004 IIHF Weltmeisterschaft in Prag. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Nationen bei der Olympia-Qualifikation 2005 endete mit einem 1:1. Knapper sieht es im direkten Vergleich mit Italien und Slowenien aus: Italien führt in der Länderspielbilanz mit 30 Siegen, 11 Unentschieden und 24 Niederlagen aus 65 Spielen. Gegen Slowenien stehen 9 Spiele mit 4 Siegen, 3 Unentschieden und 2 Niederlagen für Österreich zu Buche.
Angesprochen auf die Ergebnisse in der Vergangenheit meint Boni: „In Turin stehen wir am Anfang eines neuen Weges.“ Auf diesem Weg begleitet auch Mentaltrainer Chris Hamilton das Team. Boni: „Chris und ich arbeiten schon lange zusammen, es gibt eine perfekte Harmonie zwischen uns. Diese Harmonie sollen auch die Spieler spüren, dann kann sie sich auch auf das Team übertragen.“ Die Entscheidung über einen zweiten Assistant Coach ist noch nicht gefallen. Nach Turin reist Rick Nasheim, Co-Trainer des EHC Liwest Linz, zur Unterstützung mit.