Österreich mit erstem Sieg

Mit einer erneut couragierten und kämpferisch
engagierten Leistung gelang Österreich im abschliessenden Gruppenspiel ein 3:2
(1:1;1:1;1:0)-Sieg über den grossen Favoriten aus der Slowakei. Damit belegen
die Alpenländer den dritten Tabellenplatz in der Vorrundengruppe A und spielen
am Donnerstag im Plazierungsspiel um den 11. Platz gegen den Dritten der Gruppe
B. Überhaupt zeigten die Österreicher eine ansprechende Leistung im
Turnierverlauf und könnten dies mit der besten Plazierung seit Jahren bei
olympischen Spielen krönen (12. in Lillehammer, 14. in Nagano). Wenn man die
unglückliche Niederlage gegen Deutschland und die knappe 2:4-Auftaktschlappe
gegen Lettland in Betracht zieht, wäre vielleicht sogar noch etwas mehr drin
gewesen für die Schützlinge von Ron Kennedy. Auch gegen die Slowaken hielten sie
gut mit und gingen durch den Münchner Simon Wheeldon früh in Führung, den
zweiten Treffer erzielte mit Dieter Kalt ebenfalls ein alter Bekannter. Der
Siegtreffer im Schlussabschnitt ging auf das Konto des vielleicht stärksten
Österreichers im olympischen Turnier: Gerhard Unterluggauer, ebenfalls in
Deutschland tätig, erzielte damit seinen zweiten Turniertreffer und krönte damit
seine guten Leistungen.
Für die Slowaken war die Niederlage sicher nicht
mehr von grosser Bedeutung, vielmehr schmerzten immer noch die beiden
vorangegangenen Partien, bei denen der Topfavorit auf den Gruppensieg vollends
enttäuschte. Da die meisten NHL-Spieler für das abschliessende Gruppenspiel
keine Freigabe hatten (man war arroganterweise davon ausgegangen, dass man sich
schon nach zwei Spielen für die Finalrunde qualifiziert hätte) traten die
Slowaken nur noch mit 7 Stürmern an. Wie sich nicht erst jetzt herausstellte hat
man sich im slowakischen Lager mit der Teamzusammenstellung und den
Spielernominierungen böse "verzockt". Die Konsequenzen wird wohl Trainer Jan
Filc alleine tragen müssen, da der allmächtige Teammanager Peter Stastny nahezu
unantastbar ist. Neben der Enttäuschung von Nagano kann man das olympische
Turnier von Salt Lake City sicher als die schwärzeste Stunde des slowakischen
Eishockeys bezeichnen. Lediglich die beiden Europa-Legionäre Richard Lintner und
Robert Petrovicky fielen in der insgesamt enttäuschenden Mannschaft positiv auf.
Alle slowakischen Eishockey-Fans werden froh sein, wenn am Donnerstag das Spiel
um den 14. Platz vorbei ist und man die olympischen Spiele 2002 schnellst
möglich vergessen kann.(ms)
Tore:
1:0 (02.27) Wheeldon (Lavoie)
1:1
(08.02) Rast. Pavlikovsky (Pardavy) 5:4
2:1 (25.03) Kalt (Wheeldon,
Brandner)
2:2 (32.07) Lintner (Kapus)
3:2 (49.09) Unterluggauer
(Lanzinger)
Strafen:
Österreich 18 min. plus 10 min.
Disziplinar Lanzinger - Slowakei 12 min. plus 10 min. Disziplinar
Pardavy
Torschüsse: Österreich 30 - Slowakei
29
Schiedsrichter: Kurmann
(Schweiz)