Österreich: Dritter Spieltag in der Erste Bank Eishockey Liga
Chabot und Chyzowski zu Boni nach Wien
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Graz 99ers beim VSV zum ersten doppelten
Punktgewinn
Die Graz 99ers zeigten sich nach ihrem spielfreien Tag
beim Vizemeister in Villach erfolgsorientiert. Die Steirer siegten am Ende knapp
mit 3:2 und holten damit ihren ersten vollen Punktegewinn der Saison. Der VSV
bleibt zu Hause weiterhin ohne Punkte. Die Graz 99ers konnten bei ihrem zweiten
Auftritt in der neuen Eishockeysaison unter Beweis stellen, dass auch heuer mit
ihnen zu rechnen sein wird. Die Steirer, in der ersten Runde nur mit Pech gegen
die Capitals in der Verlängerung gescheitert, siegten in Villach mit 3:2 und
holten damit zwei Punkte aus Kärnten.
Bei den Steirern feierte Walter Bartholomäus sein Debüt im Tor. Der Wiener war
Rückhalt einer sehr gut organisierten Verteidigung und sah eine stark konternde
Grazer Mannschaft, die dem VSV alle Mühe machte. Nach torlosem ersten Drittel
gingen die Grazer im zweiten Abschnitt durch Norris in Führng. Der Kanadier
hatte eine Minute zuvor bereits die Stange getroffen, in der 30. Minute hatte er
sein Visier dann aber besser eingestellt.
Fünf Minuten später sorgte Marc Tropper mit einem harten Schuss sogar für die
zwischenzeitliche 2:0 Führung der Gäste. Dieser Zweitorevorsprung hielt aber
nur 36 Sekunden, denn praktisch vom Bully weg sorgte Raffl für das 1:2 aus der
Sicht der gastgebenden Villacher. Knapp vor Ende des Drittels war es dann
Bartholomäus, der sich einen Krog - Weitschuss selbst ins Tor schlug und damit
ging es mit einem 2:2 ins letzte Drittel. Im Schlussabschnitt starteten die
Steirer perfekt, denn nach nur 67 Sekunden stand es 3:2 - Pollross hatte
getroffen und sollte, wie sich dann herausstellte, der Goldtorschütze sein.
Diese Führung brachten die Grazer dann über die Zeit, hatten in der
Schlussphase sogar noch die Chance durch Selmser einen weiteren Treffer zu
erzielen. Doch zwei Sekunden vor Ende traf der Neuzugang aus Villach gegen
seinen Ex-Verein nur die Stange - bei leerem Tor!
EC VSV - Graz 99ers 2:3 (0:0, 2:2, 0:1)
Zuschauer: 2.500
Tore: Raffl T. (35:39 / Penney J., Krog J.), Krog J. (40:00 / Wild R.,
Penney J.) resp., Norris W. (29:12 / Selmser S.), Tropper M. (35:00 / Hala J.),
Pollross M. (41:07 / Kühn G., Lange H.)
Goalkeepers: Prohaska G. (59 min. / 32 SA. / 3 GA.) resp. Bartholomäus
W. (60 min. / 32 SA. / 2 GA.)
Penalty in minutes: 10 resp. 6
Vienna Capitals schlagen die Red Bulls Salzburg
Zu Hause lief nicht alles nach Plan, aber auswärts
bleiben die Vienna Capitals ungeschlagen. Die Wiener siegten am Sonntag bei den
Red Bulls Salzburg mit 4:2 und konnten sich vor allem dank eines starken
Mitteldrittels durchsetzen. Damit bleiben die Caps auf Rang 2, Salzburg
weiterhin Letzter! Auch der zweite Meisterfavorit bleibt nach drei Runden in der
Erste Bank Eishockey Liga dran an der Tabellenspitze. Die Vienna Capitals
wussten zwar auch beim Aufsteiger in Salzburg nicht zu überzeugen, doch
immerhin reichte es für den zweiten Sieg im zweiten Auswärtsmatch.
Der Erfolg der Wiener basierte dabei vor allem auf einem starken
Mittelabschnitt, denn das erste Drittel stand klar im Zeichen der Red Bulls
Salzburg. Der Aufsteiger konnte bereits in der 3. Minute auf 1:0 stellen und
hatte auch in weiterer Folge klare Vorteile. Doch die Wiener schlugen zurück
und kamen etwas glücklich in der 11. Minute zum Ausgleich. Der zweite Abschnitt
gehörte dann aber den Wienern. Dieter Kalts Doppelpack sorgte für die 3:1 Führung
der Hautstädter, die durch Neo-Cap Robert Lukas zwei Minuten vor Ende des
Drittels sogar noch auf 4:1 erhöhten.
Damit schien die Partie entschieden, Capitals Trainer Boni nahm sogar Bob Wren
aus dem Spiel, um ihn für zukünftige Aufgaben zu schonen. Das hätte auch
schief gehen können, denn die Salzburger wurden wieder stärker, hatten optisch
mehr vom Spiel, schafften aber nur noch einen Treffer durch Matti Kaipainen, der
auch das erste Tor des Abends erzielt hatte. Am Ende siegten die Capitals erneut
ohne zu überzeugen, bewiesen aber einmal mehr ihre Effizienz. Nach drei Spielen
halten die Hauptstädter nun bei fünf Zählern und Rang 2 in der Tabelle. Am
kommenden Wochenende werden die Wiener nun versuchen, auch zu Hause zu doppelten
Punkten zu kommen. Gleich zwei Mal spielt man in der Albert Schultz Halle: am
Freitag gegen Linz, am Sonntag gegen Meister KAC!
Die Bullen werden am kommenden Freitag in Graz antreten und versuchen, dort ihre
rote Laterne als Tabellenletzter wegzubekommen. Cheftrainer Jorma Siitarinen
zeigte sich nach dem Spiel über die Fortschritte erfreut, aber ob des
Mittelabschnitts auch kritisch: „Die kämpferische Einstellung hat wieder
gestimmt. Die Capitals sind stark besetzt, sind fast auf allen Positionen
mindestens gleich stark oder besser. Trotzdem dürfen wir nicht so einen Hänger
haben wie im zweiten Drittel - dort haben wir die Taktik vergessen und völlig
konfus gespielt. Aber wir lernen daraus wieder, kommen dem Bundesliga-Niveau
Schritt für Schritt näher“.
EC The Red Bulls Salzburg - EV Vienna Capitals 2:4 (1:1, 0:3, 1:0)
Zuschauer: 2.200
Tore: Kaipainen M. (02:17 / Niskavaara J., Moser S.; 41:36 / Niskavaara
J., Grabher Meier M.) resp., Craig M. (10:48 / Wren B.), Kalt D. (24:18; 31:16 /
Chyzowski D., Kasper P.), Lukas R. (38:44 / Podloski R., Latusa M.)
Goalkeepers: Suttnig M. (57 min. / 34 SA. / 4 GA.) resp. Chabot F. (60
min. / 27 SA. / 2 GA.)
Penalty in minutes: 10 resp. 41 (Game Misconduct - Kasper P.)
Innsbruck bleibt auch gegen Linz ungeschlagen
Der große Meisterfavorit bleibt in der Erste Bank
Eishockey Liga weiterhin ohne Punkteverlust! Der HC Innsbruck schlug in der
dritten Runde den Superfund BW Linz und bleibt damit Tabellenführer, während
die Linzer ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten. Die Innsbrucker Haie
sind weiterhin das Non Plus Ultra der Erste Bank Eishockey Liga: drei Spiele,
drei Siege und damit mit dem Punktemaximum von 6 Zählern Tabellenführer der
Liga.
Daran konnten auch die Black Wings aus Linz nichts ändern, obwohl sie knapp 27
Minuten die Partie gegen die Tiroler sogar beherrschten, einem Sieg
entgegenzusteuern schienen. Mit einer massiven Abwehr und guten Kontern brachten
die Linzer den Gastgeber in der neuen Innsbrucker Eishockeyarena gehörig ins
Schwitzen.
Das erste Drittel stand im Zeichen zweier ähnlich agierender
Defensivmannschaften, doch die Oberösterreicher hatten mehr vom Spiel und die
klareren Torchancen. Immer wieder standen die beiden Torhüter im Mittelpunkt
und es war Pavel Nestak, der auch nach 80 Minuten Erstligahockey in dieser
Saison ohne Gegentreffer blieb. Die Linzer gingen sogar psychologisch wichtig in
der letzten Minute des ersten Abschnitts in Führung. Es war Reid Simonton, der
die Oberösterreicher im Power Play in Front schoss und somit eine zufriedene
erste Pause für die Black Wings einläutete.
Auch das zweite Drittel begann wie das erste endete. Die Tiroler im Vorwärtsgang,
aber immer wieder mit Ungenauigkeiten, die zu gefährlichen Kontern führten. Es
lief nichts wirklich zusammen bei den Haien und so nahm Trainer Samuelsson eine
Auszeit - nach 27 Minuten! Von dieser kamen die Haie dann völlig verändert zurück,
nützten gleich ihre erste Chance und kamen durch einen Präzsisionknaller von
Sedlak in der 28. Minute zum Ausgleich. Die Innsbrucker nutzten dabei einen
Wechselfehler der Linzer und nach schönem Pass von Unterluggauer auf die
gegnerische blaue Linie beendete der Tscheche Sedlak die Torsperre von Pavel
Nestak.
In weiterer Folge bekamen die Innsbrucker Oberwasser und wurden dabei von den Gästen
sogar noch unterstützt. Die Black Wings schwächten sich selbst durch
Strafzeiten und wurden bei einer 5 gegen 3 Überzahl bestraft. Zwar waren die
beiden Strafen für die Linzer gerade abgelaufen, als Unterluggauer den Schweden
Norfeldt perfekt in Szene setzte, doch dass die Scheibe bereits bei gleicher
Anzahl an Spielern fiel, war allen egal!
Mit einem 2:1 trumpften die Haie nun auf, spielten exakt jene Taktik, mit der
sie in der Vorbereitung schon ungeschlagen geblieben waren. Gute Defensive und
mit Steilpässen schnell vor das gegnerische Tor. Zwar brachte das im
Mitteldrittel keinen weiteren Erfolg, doch der letzte Abschnitt geriet dann zum
Freudenfest.
Die Oberösterreicher kamen zu Beginn des letzten Abschnitts zu mehreren Power
Plays, ließen sogar eine 5 gegen 3 Überzahl ungenützt und wurden dafür
bestraft. Es waren zwei Minuten, die über den endgültigen Sieg der Haie
entschieden. In der 45. Minute sorgte der Mann des Abends, Gerhard Unterluggauer,
selbst für das 3:1. Mit einem Handgelenksschuss bezwang er Nestak von der
blauen Linie, wobei dem Tschechen die Sicht durch den kreuzenden Norfeldt
verstellt war. Exakt 114 Sekunden später war dann die Vorentscheidung gefallen.
Der Linzer Verteidiger Ignatjevs verlor an der Mittellinie die Scheibe an Martin
Hohenberger und der Stürmer vollendete das Break alleine gegen Nestak laufend
zum 4:1.
Auch in weiterer Folge waren die Haie die bessere Mannschaft. Die Black Wings
konnten ihre Anfangs gezeigte Defensivstärke nicht mehr ausspielen und wurden
von den Tirolern nun beherrscht. Am Ende konnten die Oberösterreicher sogar
noch froh sein, nicht noch höher verloren zu haben und die neue Eishalle in
Innsbruck blieb weiterhin fest in Tiroler Hand!
Fazit:
Auch wenn sie phasenweise nicht überzeugten, die Innsbrucker Haie stellten
einmal mehr unter Beweis, dass sie in dieser Saison nicht mehr am Ende der
Tabelle beenden wollen. Die Tiroler benötigten zwar einige Zeit und etwas Glück,
um die Linzer Abwehr zu knacken, gewannen am Ende aber verdient. Mann des Abends
war für die Tiroler Verteidiger Gerhard Unterluggauer mit zwei Assists und
einem Tor. Der Nationalspieler kurbelte von hinten gehörig an und sorgte mit
seinen präzisen tiefen Pässen immer wieder für Gefahr.
Die Black Wings werden mit der Erkenntnis nach Hause fahren, dass ein gutes
Drittel in Innsbruck nicht reicht. Durch zu viele Strafen und Fehlern vor allem
im zweiten Abschnitt brachte man sich um ein gutes erstes Drittel und einen möglichen
Punktgewinn. Bester Mann bei den Oberösterreicher war einmal mehr Pavel Nestak
im Tor. Auffällig bei den Linzer ist weiterhin, dass im Spiel nach vorne noch
immer viel Stückwerk geboten wird. Kaum zusammenhängende Aktionen werden
gezeigt, dafür steht die Verteidigung sehr gut. Die Innsbrucker sind somit
weiterhin Tabellenführer der Liga und die Linzer werden sich nun wie erwartet
eher an den hinteren Tabellenregionen orientieren müssen.
HC TWK Innsbruck - EHC Superfund Black Wings Linz 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)
Zuschauer: 2.800
Tore: Sedlak Z. (27:00 / Unterluggauer G.), Nordfeldt H. (31:55 /
Unterluggauer G., Sedlak Z.), Unterluggauer G. (44:12 / Hohenberger M.,
Nordfeldt H.), Hohenberger M. (46:04) resp., Simonton R. (19:03 / Lukas P.,
Salfi K.)
Goalkeepers: Dalpiaz C. (60 min. / 26 SA. / 1 GA.) resp. Nestak P. (60
min. / 29 SA. / 4 GA.)
Penalty in minutes: 12 resp. 16
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