NLA: Spannender geht es nicht – alle Serien stehen 2:2Viertelfinale in der Schweiz

Zürcher SC – EHC Biel 2:2 (0:5, 3:1, 2:3, 3:2)
Der Meister erlebt gerade ein Deja-vu. Vor genau einem Jahr kam es mit dem damaligen Achten Lausanne zu einer ähnlichen Sieben-Spiele-Serie, wie sie auch in dieser Saison droht. Zu Beginn gab es ein desaströses 0:5. Das Kabinengewitter muss gewaltig gewesen sein, denn im Rückspiel folgte auf Grund eines starken Chris Baltisberger ein 3:1 in Biel. Der Lerneffekt war jedoch gering, wie die anwesenden 10.200 Zuschauer im Zürcher Hallenstadion zu ihrem Leidwesen erkennen mussten. Die wiederum stark spielenden Bieler gingen schnell durch Emanuel Peter (3.) in Führung, konterten auf den Ausgleich von Denis Malgin (11.) mit der erneuten Führung durch Kevin Fey (16.) und ließen sich bis auf das 2:2 (Roman Wick, 37.) nicht mehr überraschen. Den Siegtreffer erzielte schließlich Ahren Spylo im fünften Penaltyversuch. Als in Spiel vier Biel gar mit 2:0 (Raphael Herburger (27.) und Pär Arlbrandt (33.) in Führung gehen konnte, da schwamm der ZSC bedenklich – und hatte Glück, denn der Ausgleich nach dem Anschluss von Luca Cunti (43.) fiel erst in der letzten Spielminute. Ryan Keller war der glückliche Torschütze, brachte seine Farben in die Verlängerung, in der Mike Künzle mit dem 3:2 für den ZSC den Favoriten wieder auf die Erfolgsspur zurückbrachte.
SC Bern – HC Lausanne 2:2 (1:0, 1:2, 1:2, 2:1)
Das Duell der Maurer. 16.800 Fans wurden Zeuge, wie Byron Ritchie (11.) früh das entscheidende Tor besorgte. Im ersten Rückspiel beendete im Mitteldrittel ein Doppelschlag von Ossi Louhivaara (31.) und Alain Mieville (35.)frühzeitig die Berner Hoffnungen. Der Anschluss von Marc-Andre Gragnani (45.) reichte nicht. Das gleiche harte Ringen an Spieltag Drei. Eric-Ray Blum (15.) schoss für den SCB das 1:0, Herri Leeger (40.) glich aus. Bis zum Ende der Verlängerung passierte nichts. Erst im Penaltyschießen waren die Lausanner glücklicher. In Partie vier war dann der SCB einen Hauch besser. Dem Rückstand durch Etienne Froidevaux (27.) setzten die Berner zwei Tore von Bud Holloway (34.) und Jesse Joensuu (48.) entgegen und glichen wieder aus.
HC Lugano – Servette Genf 2:2 (2:3, 1:2, 2:0, 7:2)
Die scheinbar ausgeglichenste Partie des Viertelfinales scheint sich im Augenblick deutlich in Richtung Lugano zu verschieben. Dabei gab es vor 6.000 entsetzten Fans, die restlichen 300 kamen aus Genf, ein 2:3 zu betrauern. Der schnellen 2:0-Führung der Gäste (Taylor Pyatt, 20. und Romain Loeffel, 26.) konnten die Gastgeber zwar den schnellen Ausgleich (Diego Kostner, 36. und Steve Hirschi, 37.). Dem dritten Gegentor vondem erneut stark auftrumpfenden Taylor Pyatt hatten die Luganesi nichts mehr entgegenzusetzen. Als die Genfer dann Spiel Zwei mit 2:1 (Arnaud Jacquemet, 35. und Daniel Rubhin, 55. für Genf, Brett McLean, 28. für Lugano) für sich entschieden, da schien dies eine Vorentscheidung zu sein. Schien, denn die Tessiner wehrten sich. In einer Defensivschlacht fiel in Spiel Drei bis zur 57. Minute nur ein Tor. Lugano führte durch seinen Top-Schweden Linus Klasen (16.) mit 1:0 und erst ein Empty-Netter von Sebastien Reuille (59.) brachte schließlich endgültig die Entscheidung für die Süd-Schweizer. Zu einem echten Desaster für die Genfer wurde Partie vier. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel überrannten die Luganesi ihren Gegnern in den
ersten zehn Minuten des Mitteldrittels. Nach dem Motto „Jeder Schuss ein Treffer“ eröffnete mit einem Doppelschlag innerhalb von 29 Sekunden Fredrik Pettersson (22.) das Scheibenschießen. Vier Minuten später wiederholten Alessandro Chiesa und Ilari Filpulla (27.) mit einem weiteren Doppelschlag, diesmal innerhalb von 47 Sekunden dieses Ereignis und schließlich schoss Raffaele Sannitz (29.) die Genfer endgültig sturmreif. Zwar zeigten die Gastgeber, ebenfalls mit einem Doppelschlag (31., 32.) durch Taylor Pyatt und Daniel Vukovic, dass sie sich noch nicht aufgegeben hatten, aber die Tessiner hatten das Geschehen auch im dritten Drittel locker im Griff und als den Genfern die Kraft ausging, schlugen Sebastien Reuille (58.) und Julian Walker (59.) noch einmal gnadenlos zu. Jetzt den Return zu schaffen, ist vermutlich eine der schwersten Aufgaben und eine echte Meisterprüfung für Coach Chris McSorley.
EV Zug – HC Davos 2:2 (1:6, 1:0, 3:4, 4:3)
Ähnlich wie das Viertelfinale zwischen Bern und Lausanne stellt sich aus diese Paarung vor. Das Kuriose: alle Spiele endeten mit Auswärtssiegen. Nach dem katastrophalen 1:6 zu Beginn zeigte der EVZ in Spiel Zwei seine Krallen, wartete äußerst defensiv auf seine Chance und als Pierre-Marc Bouchard (52.) traf, war das Match entschieden.7.100 Fans in Spiel Drei sahen diesmal ein ausgeglichenes Match, das nach sechzig Minuten 3:3 stand. Gregory Sciaroni (64.) war es schließlich vorbehalten, mit seinem Tor Davos erneut in Führung zu bringen. Eine Vorentscheidung für Davos? Nein, denn die nervenstarken Zuger schlugen mit demgleichen Ergebnis in Graubünden zurück, wobei dem EVZ die Entscheidung bereits in der regulären Spielzeit gelang. Nach vierzig Minuten führte der EVZ bereits mit 4:2 (Tore: Nolan Diem, 15., 29.), Dario Bürgler (29.) und Robbie Earl (38.) bei Gegentoren von Dick Axelsson (19.) und Andreas Ambühl (23.). Zwar schaffte Samuel Walser (46.) noch den Anschluss, auf mehr mussten die 6.800 Fans in der ausverkauften Vaillant-Arena umsonst warten. Nach dem aktuellen Spielgesetz müsste sich somit Davos durchsetzen, aber Zug ist und bleibt hochgefährlich und nicht zu unterschätzen.
Die Fortsetzung folgt am 10. März, die Serie geht maximal bis zum 15. März.