SC Bern holt den 16. Meistertitel in der Schweiz2:1 in Spiel fünf gegen den EV Zug

Der SC Bern ist zum 16. Mal Schweizer Eishockey-Meister. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)Der SC Bern ist zum 16. Mal Schweizer Eishockey-Meister. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)
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Wie stark der SC Bern war und wie gut er die 1:4-Auftaktniederlage wegsteckte, zeigten die folgenden vier Partien. In Spiel zwei gewann Bern mit 3:2 in Zug, wobei beide Gegentore in Unterzahlsituationen fielen. Bereits hier zeigte sich die neue Stärke der Berner, während ausgerechnet Zug ins Grübeln geriet. Nach dem Sieg in Spiel eins wollte man in Zug diesen Vorteil mit einem zweiten Erfolg untermauern, gestärkt nach Bern fahren und prompt kehrte sich das Ziel.

In Spiel drei zeigte sich, dass der Meister die Kraft und die Geduld besitzt, den widerspenstigen Vizemeister im Zaum zu halten. Wieder gab es zwei Powerplaytore des SCB, in diesem Fall durch Moser (4.) und Scherwey (13.), zwischendurch ein weiteres Tor von Arcobello (9.), während der Zuger Treffer von Klingberg (8.) in dem Berner Sturmlauf förmlich unterging. Nach einem ausgeglichenen Mitteldrittel versuchte Zug im letzten Drittel noch einmal alles, musste aber das 1:4 durch Arcobello einstecken.

Jetzt musste in Partie vier der EV Zug sein Heimrecht unbedingt in einen Sieg wandeln, wollte man in der Serie noch am Ball bleiben und das ging, trotz einen überlegenen Spieles, nach hinten los. Am Ende hatten die Zuger 37:19 Schüsse auf dem Zettel stehen, auf der Tortafel stand jedoch ein 1:3. Herausragend dabei die beiden Berner Gaetan Haas (25.,37.) und Mark Arcobello (58.), während für Zug nur Lino Martschini (45.) traf. Pech natürlich für die Innerschweizer zusätzlich, dass sie mehrfach nur den Pfosten trafen und ein Tor im zweiten Drittel wegen Torhüterbehinderung nicht gegeben wurde.

Das finale Spiel war dann, im Gegensatz zu Spiel vier, etwas ausgewogener. Die Berner wollten den Sack zumachen und die Zuger hatten ihre letzte Chance. Heraus kam ein Match mit stellenweise offenem Visier und die Zuger, die anstelle von Garrett Roe mit David McIntyre antraten, mussten schnell das 0:1 hinnehmen, als Gaetan Haas in Überzahl Bern in Front brachte. Das zweite Drittel war kaum 35 Sekunden alt, da hieß es 1:1. Der in dieser Serie äußerst starke Lino Martschini glich für Zug aus und ließ die Gäste hoffen. Die Entscheidung fiel noch im gleichen Drittel. Achtzig Sekunden vor Schluss bereitete Ebbett das entscheidende Siegtor vor, das Eric-Ray Blum schließlich vollendete.

Herausragend jedoch, über die gesamte Serie gesehen, war Berns Nationalkeeper Leonardo Genoni. Er machte den kleinen Unterschied aus, obwohl Zugs Tobias Stephen keine schlechte Leistung bot. Trotz aller schlechten Nachrichten kann sich Zug auf einen Neuzugang freuen, der schon seit längerem in trockenen Tüchern ist: Eben dieser Genoni wechselt im Sommer von Bern nach Zug, wo er bis 2024 gebunden wurde. Damit haben sich die Zuger erneut als Meisterschaftsaspirant der kommenden Saison ins Gespräch gebracht. Dies gilt natürlich auch für den SC Bern als Titelverteidiger.

Aber diese Fragen interessieren im Augenblick in der Schweizer Hauptstadt keinen. SCB-Verteidiger Roman Untersander: „Wir haben den 16. Titel geholt, Nachbar Young Boys im Fußball den 13. Titel. Die Stadt wird brennen.“ Der seit 16 Jahren für den SC Bern antretende, 36-jährige  Beat Gerber: „Es ist immer ein unglaubliches Gefühl. Wenn man am Ende als Sieger hier steht, hat man viel geleistet. Wir sind als Team im Play-off gewachsen.“

Bei den Verlierern sprach Yannick-Lennart Albrecht nach dem Spiel Klartext: „Die Berner haben ihr Spiel konstant durchgezogen und haben deshalb gewonnen. Wir haben uns auch selbst geschlagen, denn wir hatten alles um gegen Bern zu gewinnen. Ich bin zornig und traurig, doch es gilt auch, dieses Resultat zu akzeptieren und Bern zu gratulieren.“


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