National League: HC Ambri-Piotta überrascht mit einem 4:3 in ZürichSprung auf Platz sechs ist die Belohnung

Lausanne hätte Biel einholen können, ließ aber beim 2:4 in Genf beide Punkte liegen. Ambri nutzte seine aktuelle Form, gewann 4:3 nach Verlängerung in Zürich und überholte Fribourg. Letztere können von Glück reden, dass sie das bessere Torverhältnis haben, ansonsten wären sie auch von Genf überholt worden. Zürich hätte wie Lausanne aufholen können, versagte aber und hat nun drei Punkte Rückstand auf die Play-off-Linie. Weitere drei Zähler zurück liegt Lugano, dass in Zug beim 0:4 keine echte Chance hatte, ausgerechnet am Freitag spielfrei ist und am Sonntag in Langnau (5.) unbedingt punkten muss.
EV Zug – HC Lugano 4:0 (0:0, 2:0, 2:0)
Eigentlich hätte es eine klare Sache sein sollen. Der Tabellenzweite traf auf den Drittletzten. Nur merkwürdig an dieser Konstellation, dass eben dieser Tabellenzehnte noch der aktuelle Vizemeister ist und unter normalen Umständen auf die ersten Ränge gehören sollte, aber irgendwie kommt die Mannschaft des kanadischen Trainers Greg Ireland nicht in die Kontakte. Das war am Montagabend der Fall, als in der Zuger Brossard-Arena vor 6651 Zuschauern der EVZ bei einem fast gleichen Schussverhältnis (27:28) am Ende die deutlich vorn hatte. Während die Bianconeri entweder an der EVZ-Defensive, an Keeper Stephan oder an ihrer eigenen Unzugänglichkeit scheiterten, zeigten sich die Spieler des neuen Tabellenführers eiskalt. Allerdings hatten die Zuger auch Glück, denn in der 34. Minute handelte sich Luganos Nachwuchsstar Elia Riva wegen Stockschlag eine Fünfer plus Spieldauer ein und das nutzten Sven Senteler (36.) und Santeri Alatalo (37.) zu einer komfortablen 2:0-Führung aus. Im letzten Drittel musste Lugano angreifen, kam aber zu keinem nennenswerten Ergebnis und am Ende stand es sogar 4:0 für den EVZ. Beim 3:0 zeigte Reto Suri (53.) den Verantwortlichen des HC Lugano deutlich, warum er einen Vertrag für die kommende Saison im Tessin unterschrieben hat. Er umkurvte alle HCL-Verteidiger in Weltklassemanier und ließ Merzlikins im Tor keine Chance. Tor Nummer vier markierte schließlich Sven Senteler.
Zürcher SC Lions – HC Ambri-Piotta 3:4 (1:2, 1:0, 1:1, 0:1) n.V.
Die Überraschung schlechthin. Dass Ambri eine starke Saison spielt und seit der Deutschland-Cup-Pause überragend, hatte sich scheinbar nicht bis ins 150 Kilometer entfernte Zürich herumgesprochen, und dass Ambri mit Kubalik den jüngsten und gleichzeitig besten Scorer der Liga im Augenblick unter Vertrag hält, scheinbar auch nicht. Dieser junge Mann, der auf den Namen Dominik Kubalik hört, scherte sich nicht um große Namen, traf in der dritten Minute zum 1:0 und in der siebten zum 2:0. Danach wird ZSC-Trainer Serge Aubin laut geworden sein, denn seine Blau-Weißen rissen sich am Riemen und machten aus dem 0:2 ein 3:2, benötigten für diesen Kraftakt volle 35 Minuten. Die Tore des ZSC schossen Tim Ulmann (10.), Victor Backman (34.) und Jerome Bachofner (45.). Doch es sollte für den ZSC, die gerade die gleiche Leidenszeit wie Lugano durchlaufen nicht sein. Ambris Torjäger Kubalik ließ es sich nicht nehmen, zwei Minuten vor Schluss mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss das 3:3 zu erzielen und dann war es auch kein Wunder, dass die angeschlagenen Zürichsee auch noch das 3:4 hinnehmen mussten. Torschütze war für Ambri ausnahmsweise mal nicht Kubalik, sondern Bryan Lerg (62.).
Servette Genf – HC Lausanne 4:2 (1:1, 1:1, 2:0)
Ein Lokalderby, beide Städte liegen nur knapp 60 Kilometer voneinander entfernt, mit viel Esprit. Immerhin kämpft Genf wie jedes Jahr um die Play-off-Teilnahme und Lausanne steht auf Rang vier, könnte sich an Biel heranschleichen. Den besseren Start hatte zunächst Servette mit dem 1:0 von Daniel Rubin (5.). Peinlich der Ausgleich für Genf. Eine Sekunde bevor der bestrafte Boriat wieder zurückkommen sollte, fing Lausannes Kenins einen Pass ab und traf im Gegenzug. Als Lausannes Moy Tyler in der gleichen Art wie Washingtons Superstar Ovechkin das 2:1 für den HCL erzielte, sah es düster für Servette aus, aber das Heimteam kämpfte sich zurück und traf schließlich dreimal in Folge. Florian Douay (33.), Tanner Richard (48.) und mit einem Empty-Netter Noah Rod (60.) waren die Torschützen.