Erdbeben beim SC Bern: Meistertrainer Kari Jalonen muss gehenHans Kossmann übernimmt zunächst bis Saisonende

Kari Jalonen ist nicht mehr Trainer des SC Bern.  (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)Kari Jalonen ist nicht mehr Trainer des SC Bern. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)
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Zunächst zu den nüchternen Fakten. Kari Jalonen begann seine Karriere bei Kärpät Oulu, ging 1982 in die NHL zu den Calgary Flames und später zu den Edmonton Oilers, ging 1984 zurück nach Finnland, wechselte mehrfach die Vereine und beendete seine Karriere 1996 beim französischen Erstligisten HC Rouen. Als Trainer begann er seine Karriere als Assistant Coach bei TPS Turku, wurde 2001 dort Chefcoach und wirkte bis 2016 in Finnland und der KHL. 2015 übernahm er den SC Bern, holte bis zum gestrigen Tag zwischen 2017 und 2019 drei Vorrundentitel und gewann drei Meisterschaften. Besonders beeindruckend waren zwei Titel. 2016 stand Bern nach der Vorrunde auf Platz acht und in der letzten Saison holten die Hauptstädter den Titel, obwohl andere Mannschaften eigentlich als talentierter galten.

Ab sofort wird Hans Kossmann die Mannschaft übernehmen. DEL-Fans ist der Name durchaus bekannt, trainierte er doch in der letzten Saison die Grizzlys Wolfsburg. Für den Berner Vorstand war Kossmann dadurch interessant, weil er das Schweizer Eishockey in- und auswendig kennt und sein Meisterstück 2018 ablieferte, als die ZSC Lions nach der Vorrunde Tabellensiebter waren und sich am Ende sich den Meisterpott sicherten.

Warum der finnische Erfolgstrainer sein Amt verlor, wird unter anderem dadurch erklärt, dass Bern in dieser Saison einfach nicht auf die Beine kam und eine ähnliche Leistung ablieferte wie 2015/16. Auch wenn man damals am Ende sogar den Titel holte, eine Leistung wie damals traut man dem heutigen Team nicht zu, zumindest nicht unter der Leitung von Jalonen. Allerdings behaupten Fachleute, dass der Absturz schon nach der Saison 2017/18 begann, als der damalige sportliche Leiter Sven Leuenberger die Fronten wechselte und nach Zürich ging. Danach fehlte ein echter Kenner der Szene, der mit einem Blick in die Zukunft Transfers einleiten und damit auch die Spitzenposition des SC Bern untermauern sollte. Kari Jalonen konnte die Einkäufe zwar halbwegs integrieren und war sogar sportlich erfolgreich, aber als es dann in dieser Saison zur richtigen Krise kam, da war ihm sein sportlicher Erfolg im Weg.

Aktuell ein Ergebnis aus der National League:

HC Lausanne – SC Rapperswil-Jona Lakers 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) n.P.

In einem recht ausgeglichenen Spiel zeigte der Tabellenletzte aus Rapperswil den favorisierten Lausannern die Zähne. Mit einem starken Melvin Nyffeler im Tor überstanden die Lakers die ersten beiden Drittel ohne Gegentor, gingen in der 37. Minute gar in Unterzahl in Führung, als Dünner einen einen Gegenangriff in Unterzahl einleitete, Corsin Casutt bediente und dieser dem bis dahin exzellent haltenden Tobias Stephan im LHC-Tor überwand. Im dritten Drittel rannten die Lausanner dem Rückstand hinterher, bis Christoph Bertschi in der 54. Minute die Scheibe an Nyffeler ins kurze Eck bugsierte und zum Jubel der anwesenden 7900 Zuschauer endlich ausglich. Danach passierte nichts mehr und im anschließenden Penaltyschießen setzte sich Lausanne durch, das entscheidende Tor erzielte Moy Tyler.  

Lausanne überholte damit Lugano, hat auch noch drei Spiele Rückstand und könnte theoretisch in das Spitzenquartett um Leader Zug eingreifen. Rapperswil dagegen wird sich wohl mit der Abstiegsrunde abfinden müssen, obwohl sich das Team im Gegensatz zum Vorjahr extrem steigerte. Im Augenblick liegen die Lakers neun Punkte hinter dem Vorletzten Ambri-Piotta.


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