EHC Biel entscheidet Titanenkampf gegen ZSC Lions für sichSC Bern verliert wieder zu Hause

Der EHC Biel (rote Trikots) gewinnt das Topspiel gegen die ZSC Lions. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)Der EHC Biel (rote Trikots) gewinnt das Topspiel gegen die ZSC Lions. (Foto: dpa/picture alliance/KEYSTONE)
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Der HC Lausanne gewann bei den zuletzt heimstarken Lakers in Rapperswil mit 5:2, liegt mit 27 Punkten auf Rang drei, hat aber zwei Spiele Rückstand. Auf vier Servette Genf mit 27 Punkten und auf Platz fünf Geheimfavorit Zug. Die Zuger müssen jedoch noch drei Spiele nachholen, könnten theoretisch bei optimaler Ausbeute bis auf Platz zwei kommen. Punktgleich mit Zug liegt Lugano und auf sieben folgt der HC Davos (gestern Abend spielfrei), der mit einem Parforceritt in nur elf Spielen auf 21 Punkte kam. Theoretisch sind die Graubündner sogar das beste Team der Liga. Nur durch die Tore getrennt hinter Davos noch Langnau (ebenfalls wie Davos am Dienstag spielfrei), Titelverteidiger Bern, der nach der heutigen Pleite gegen Fribourg sogar auf einem Play-down-Platz steht und Rapperswil. Vier Punkte hinter diesem Quartett verweilen Fribourg und Ambri-Piotta, wobei diese beiden heute mit Auswärtssiegen bewiesen haben, dass mit ihnen zu rechnen ist.

EHC Biel – Zürcher SC Lions 4:3 (1:0, 1:0, 1:3, 1:0) n.V.

Wenn der Tabellenzweite auf den Spitzenreiter trifft, dann sollte, auch während der Woche die Bude voll sein, aber nicht so in der Bieler Tissot Arena. Vor nur 5534 Fans, darunter etliche ZSC-Anhänger, gingen die Bieler durch Anssi Salmela (8.) im Powerplay in Führung, dem Mike Künzle (26.) das 2:0 folgen ließ. Hielt die Bieler Defensive in den ersten vierzig Mintuen, so war es mit der Herrlichkeit innerhalb von nur 76 Sekunden im dritten Drittel vorbei. Garrett Roe (41.) mit dem ersten Drittelangriff und Tim Berni (42.) glichen aus. Als Roman Wick (48.) die Lions gar noch mit 3:2 in Führung schoss, da schien Biel sturmreif aber eine sehenswerte Aktion vom Kanadier Marc-Antoine Pouliot in der 57. Minute bewahrte Biel vor einer Heimniederlage und in der 64. Minute gelang Jason Fuchs der insgesamt nicht unverdiente Sieg des Verfolgers.

HC Lugano – HC Ambri-Piotta 3:4 (0:1, 1:2, 2:0, 0:1) n.P.

Wenn im Tessin Derbyzeit angesagt ist, dann ist der Wochentag egal, die Hütte immer ausverkauft. Das gilt für Lugano wie für Ambri und natürlich kamen 7200 Fans in die Corner-Arena nach Porza. Im Vorfeld war geunkt worden, dass Ambri-Piotta sich nicht mehr aufraffen wird nach der unglücklichen Niederlagenserie zuletzt und dem erlittenen Verletzungspech und was passierte? Genau das Gegenteil. Ambri war nicht nur gleichstark, das Team von Cheftrainer Luca Cereda ging gar mit 3:0 in Führung. Ausgerechnet der zuletzt stark kritisierte US-Boy Brian Flynn stand in der 12. Minute richtig und bugsierte die Scheibe ins leere Tor.  In der 27. Minute erhöhte Tommaso Goi auf 2:0 und Marco Müller erhöhte in der 37. Minute gar auf 3:0. Zum Glück für den HCL verkürzte Dario Bürgler (38.) noch vor der zweiten Pause auf 1:3. Im dritten Drittel verstärkte Lugano den Druck und nach dem 2:3 von Timo Haussener (46.) gelang Elia Riva 36 Sekunden vor Spielende der Ausgleich zum 3:3. Nach der Verlängerung folgte das Penaltyschiessen und hier zeigte Ambri deutlich seine Qualitäten, denn alle vier Torschützen trafen, während für Lugano nur Dominic Lammer einnetzen konnte. Somit war Dominic Zwerger der entscheidende Torschütze für den Überraschungssieger Ambri-Piotta.

SC Bern – HC Fribourg-Gottéron 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)

Wenn der Titelverteidiger auf den Tabellenletzten trifft, dann sollte ein Heimsieg selbstverständlich sein, aber nicht so in Bern. Die Hauptstäder, die unbestreitbar viel Qualität auf das Eis bringen, haben wohl ein psychisches Problem. Vor unglaublichen 16.700 Zuschauern in der Postfinance-Arena stand, es war zu erwarten, Fribourg sofort in der Defensive, blieb diesem Spielkonzept treu und vertraute auf Konter und sie hatten diesmal in ihrem Keeper Reto Berra auch den Matchwinner. Dieser leistete sich nur einen Lapsus, dafür aber auch einen Riesenkracher, als er in der 37. Minute einen Puck neben seinem Tor weiterspielen wollte, sich verschätzte, die Scheibe an Vincent Praplan verlor, dieser Andrew Ebbett einsetzte und Ebbett traf ins leere Tor. Davor und danach war Berra aber hellwach und vereitelte etliche Chancen. Für Fribourg trafen Ryan Gunderson (6.) mit einem Blueliner und Matthias Rossi (25.).

SC Rapperswil-Jona Lakers – HC Lausanne 2:5 (1:0,0:4,1:1)

Eine Qualitätsarbeit der Westschweizer, die sich langsam aber sicher an die Spitze heranrobben. Im ersten Drittel mussten sie allerdings ziemlich in den Glückstopf greifen, denn die Lakers gingen nicht nur durch einen Schlagschuss von Casey Wellman (5.) in Führung, sie trafen auch zweimal das Aluminium. In beiden Fällen wäre Lausannes Keeper Tobias Stephan chancenlos gewesen. Wer nicht trifft, hat dann im Umkehrschluss natürlich Pech, wenn der Gegner es besser macht. Im zweiten Drittel zeigten die LHC-Cracks den Einheimischen was sie unter Effizienz verstehen. Jonas Junland (25.), Joel Genazzi (26.), Etienne Froidevaux (29.) und Dustin Jeffrey (34.) drehten das Ergebnis auf 4:1 und entschieden bereits frühzeitig die Partie. Zwar konnten die Lakers im letzten Drittel durch Nico Dünner in Überzahl verkürzen aber danach hielt die Lausanne Defensive und 52 Sekunden vor Ende besiegelte Cory Emmerton mit einem Empty-Netter den Lausanner Erfolg am Zürichsee.

Servette Genf – EV Zug 2:4 (0:1,2:1,0:2)

Gerade einmal 5062 Fans wollten in der Les-Vernets-Arena in Les Acacias das Spiel zwischen Servette und dem EVZ sehen und sie sahen eine bemühte einheimische Equipe, die den Favoriten zwar forderte, ihn aber nicht bezwingen konnte. Bereits beim 1:0 der Zuger zeigte sich deren Qualität, als Lino Martschini einen Querpass im eigenen Drittel abfangen konnte, er über vierzig Meter nicht eingeholt wurde und den Puck clever an Genfs Keeper Robert Mayer vorbeischob. Ein satter Handgelenkschuss von Carl Klingberg (21.) brachte das Zuger 2:0 aber die Genfer, die bei numerischem Gleichstand kaum richtige Torchancen kreieren konnten, zeigten sich im Powerplay klar effektiver. Ein abgefälschter Blueliner von Daniel Winnik (26.) und ein Treffer von Eric Fehr (32.) brachten den Ausgleich. Das auch Zug sein Überzuahlspiel kann bewies in der 47. Minute Raphael Diaz mit einem Hammer von der blauen Linie und den Schlusspunkt vollbrachte Lino Martschini mit seinem zweiten Tagestor in der Schlussminute, als Lausanne bereits seinen Keeper Mayer aus dem Tor beordert hatte.


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