Martin Hyun: Eishockey Botschafter mit Mission
Es ist nun ein Jahr vergangen, dass der erste
Deutsch-Koreaner in der DEL, Martin Hyun, in der Saison 2004/05 deutsche
Eishockey Geschichte schrieb.
1947 war es der Chinesisch-Kanadier Larry
King Kwong der der erste Asiate war, der in der NHL spielte.
1958 durchbrach der schwarze Spieler Willie O’Ree
die Farbbarrieren, in einer dominanten weißen Sportart. Es bedurfte weitere 33
Jahre, bis der Koreanisch-Kanadier Jim Paek 1991 mit den Pittsburgh Penguins in
der NHL den Durchbruch schaffte.
Hyun’s kurzes sportliches Engagement in der
DEL hinterlässt tiefe Spuren.
Im April 2005 wurde Hyun aufgrund seines
Engagements, der Vertiefung der Deutsch-Koreanischen Freundschaft, zum
Staatsbankett ins Berliner Schloss Charlottenburg eingeladen, von
Bundespräsident Horst Köhler persönlich. Dort dinierte Hyun unter anderem mit
Südkoreas Präsident Roh Moh-Hyun, dem ehemaligen Innenminister Otto Schily und
vielen anderen hohen Persönlichkeiten.
„Die Erfüllung eines Kindheitstraumes“, wie
Hyun oft erwähnte, war sein Engagement bei den Krefeld Pinguinen. In Krefeld
war Hyun mehr als nur ein Eishockeyspieler. Hyun engagierte sich sehr stark
sozial in seiner Heimatstadt. Zu Weihnachten besuchte Hyun mit Schwimm Star
Anne Poleska die Krebsklinik im Klinikum Krefeld, um Selbstgekaufte
Weihnachtsgeschenke zu verteilen. Im letzten Heimspiel der Pinguine 2005, lud
Hyun den Koreanischen Generalkonsul und Präsident der Deutsch-Koreanischen
Gesellschaft Hartmut Koschyk (MdB) ein, welche von der Krefelder Eishockey
Atmosphäre begeistert waren.
Nach einem Jahr Abstinenz vom Eissport, weil
Hyun sich entschied, im Koreanischem Parlament zu arbeiten, wurde Hyun von der
Koreanischen Profimannschaft Kangwon Land angeregt, noch einmal die Schlittschuhe
zu schnüren. In diesem Jahr schrieb Hyun ein Buch über Integrationserfahrungen
der Deutsch-Koreaner zweiter Generation in Deutschland. Die neuformierte Asien
Liga, die aus Mannschaften von Japan, China und Korea besteht, geht nun in ihre
dritte Saison. Ex-Krefelder und Publikumsliebling Chris Lindberg, sowie
ex-Adler Derek Plante, verdienen ihr Geld in der Liga. Zurzeit trainiert Hyun
mit der Profimannschaft Kangwon Land, die international in die Schlagzeilen
gekommen sind, weil sie ein Freundschaftsspiel „Wiedervereinigungsspiel“ gegen
Nordkorea gespielt hatten. „Noch ist nichts entschieden ob ich hier bleibe. Ich
muss wieder die Lust verspüren, und abwägen, ob ich nicht eher meine Doktor
Arbeit anfange“, so Hyun.
In Deutschland trug Hyun die Rückennummer 71
die er seinen Eltern widmete und an die Taten der Koreaner ersten Generation in
Deutschland, die zumeist als Gastarbeiter kamen, erinnern sollte. In Korea wird
der Deutsch-Koreaner Hyun höchstwahrscheinlich die Rückennummer 90 tragen, als
Symbol für die deutsche Wiedervereinigung, und das eine Wiedervereinigung
möglich ist, wenn der politische Wille vorhanden sei. Korea ist seit Ende des
Bruderkrieges 1953 in Nord und Süd geteilt. Auch das soziale Engagement
vernachlässigt Hyun in Korea nicht. In Zusammenarbeit mit der Deutschen
Botschaft organisierte Hyun ein Fussball-Turnier für das SOS Kinderdorf, wo
Hyun „Kaiser“ Franz Beckenbauer gewinnen konnte, ihn materiell zu unterstützen.
Ende Juni, am so genannten „Canada Day“, wird Hyun in einem Benefizspiel mit
Erlös für das Sozial Projekt „Habitat for Humanity“ spielen. Hohe Gäste werden
anwesend sein, unter anderem auch der Kanadische Botschafter Marius R.Grinius.