Lugano und Bern stehen im FinaleFavoriten in der NLA ausgeschieden

Alle vier Topteams nach der Vorrunde haben die Segel gestrichen und jetzt trifft im Finale der Vorrundenfünfte Lugano auf den Vorrundenachten Bern.
Wie gingen die Halbfinalspiele zu Ende?
HC Davos – SC Bern 1:4 (4:5, 1:2, 7:1, 2:3, 3:4)
In Spiel drei der Serie schien sich das Blatt zu Gunsten von Davos nach den beiden Auftaktniederlagen zu wenden. Zwar brachte Conacher den SCB bereits nach vier Minuten in Führung, aber der Rückstand stachelte die Davoser nur an. Innerhalb von nur einer Viertelstunde drehten Axelsson (4.), Simion (5.), Setoguchi (9., 17.) das Spiel und es stand 4:1. Von diesem Rückstand erholte sich Bern nicht mehr, musste im Laufe des Spieles durch Mauro (39.), Paulsson (50.) und Ambühl (53.) sogar noch drei weitere Tore hinnehmen. Am Ende stand es 7:1 für den HCD und nicht wenige Zuschauer dachten, dass Davos jetzt die Serie noch drehen würde.
Spiel vier in der Serie zeigte einen sich im Aufschwung befindlichen HC Davos, der die Berner schwer unter Druck setzte. Diese konnten sich nur mit Mühe aus der Umklammerung befreien und hatten mit dem frühen 1:0 von Bodenmann (3.) Glück. Zwar konnte Davos schnell den Ausgleich durch Lindgren (8.) erzielen, aber noch im ersten Drittel besorgte Berger (18.) das 2:1. Dem überragenden Davoser Lindgren gelang dann sogar in Unterzahl (30.) der Ausgleich und danach passierte nicht mehr viel. Beide Parteien neutralisierten sich gegenseitig, so dass es in die Verlängerung ging. In der 80. Minute schließlich überwand Scherway Davos-Keeper Genoni zum 3:2. Damit führte Bern in der Serie mit 3:1.
Das erste entscheidende Spiel begann mit einer Überraschung. Scheinbar hatte Berns Coach Leuenberger die richtige Taktik ausgewählt und seinem Team Pressing mit schnellem Abschluss empfohlen. Jedenfalls stand es bereits nach fünf Minuten 0:2 für den Außenseiter (Krueger und Scherway). Die Antwort von Davos war mehr als eindrucksvoll. Die Davoser Wieser und Schneeberger saßen auf der Strafbank, als Ambühl einen Pass von Bern abfing und bei 3 gegen 5 seinen Kollegen Lindgren bediente und dieser das 1:2 markierte. Bei vielen anderen Mannschaften hätte dies sicherlich zu einem Problem geführt, nicht jedoch bei Bern. Noch immer bei 5 gegen 3 gelang Blum das 1:3. Walser verkürzte in der15. Minute auf 2:3. Als Conacher schließlich Mitte des zweiten Drittels das vierte Tor für den SCB gelang, schien die Serie zu Ende, aber Davos schmiss alles nach vorne, verkürzte durch Ambühl (53.) im Powerplay auf 3:4 aber auch die Herausnahme von Keeper Genoni brachte nicht mehr den Erfolg. Verdient zog Bern mit 4:1 Siegen ins Finale ein.
HC Lugano – Servette Genf 4:2 (5:0, 1:2, 4:3, 1:6, 3:2, 4:3)
Die Serie wird in die NLA-Geschichte eingehen als die Serie, die im letzten Spiel mit einem Heimsieg beendet wurde. Die ersten fünf Spiele wurden alle von dem Auswärtsteam gewonnen. Den Auftakt machte Lugano mit einem sensationellen 5:0 in Genf, verlor jedoch prompt sein Heimspiel mit 1:2 und hatte somit den Breakpunkt wieder abgegeben. Jetzt lag der Vorteil bei Servette, dass diesen auch zu nutzen schien. Nach torlosem ersten Drittel schoss Loeffel (26., 31.) Servette mit 2:0 in Führung. Die Reaktion bei Lugano: Weiter und geduldig und das zählte sich aus. Martensson (36.) erzielte für den HCL den Anschluss, Brunner (39.) glich noch vor der zweiten Pause aus. Als Klasen (48.) Lugano gar mit 2:3 in Führung brachte, schien Genf zu keinem Rückschlag fähig. Tatsächlich brauchten die Westschweizer geschlagene sechs Minuten, dann hieß es 3:3. Pedritte glich unter dem Jubel der 6.000 Fans aus. Kaum war der Jubel verklungen, herrschte tiefe Niedergeschlagenheit. Brunner schoss sein zweites Tagestor für Lugano und mit dem 4:3 hatte der HCL wieder alle Vorteile für sich.
Doch wiederum klappte es nicht. Ungewohnt zurückhaltend gab sich der HCL und bekam die Quittung. Slater (10.) und Kast(13.), letzterer sogar bei Unterzahl, sorgten für ein 0:2 und kurz vor Drittelende erhöhte Romy im Powerplay gar auf 0:3 für Genf. Im zweiten Drittel kurze Hoffnung bei den Tessinern, als Reuille (25.) auf 1:3 verkürzte aber es war nur ein Strohfeuer. Riat (32.) erhöhte kurz darauf auf 1:4, Loeffel (49.) machte gar in Unterzahl das 1:5 und Kast (60.) besorgte im Powerplay, sechs Sekunden vor Spielschluss, sogar noch das 1:6. Hatte Genf jetzt endlich in die Serie gefunden ?
Die Antwort lautete nein, denn Lugano brachte es in Spiel fünf fertig, die Genfer im dritten Auswärtsspiel in Folge zu besiegen. Nach hakeligem ersten Drittel mit vielen Strafen bestrafte Luganos Schwede Petersson (22.) eine Strafe von Slater zum 0:1. Erst im dritten Drittel gelang Vukovic (41.) der Ausgleich und Romy (45.) dann die Genfer 2:1 Führung. Das Spiel schien entschieden, Lugano nahm 60 Sekunden vor Schluss Keeper Merzlikins aus dem Kasten und hatte Glück. Hoffmann überwand Genfs Keeper Mayer 15 Sekunden vor Schluss zum 2:2. Genf war geschockt und musste 82 Sekunden später gar noch das 2:3 hinnehmen, als Martensson (62.) traf.
In Spiel sechs schließlich wurde die unheimliche Serie durchbrochen in einem extrem spannenden Spiel. Kostner (7.) begann den Torreigen für Lugano. Antonietti (24.) und Romy (30.) drehten die Begegnung und es stand 1:2 für Genf. Pettersson (32.) glich umgehende aus. Rod (41.) schloss gleich den ersten Angriff von Genf im dritten Drittel zur erneuten Genfer Führung ab. Brunner (44.) glich aus. Mit dem 3:3 ging es in die Verlängerung und nach 74. Minuten lagen sich 6.500 Tifosi in den Armen. Philippe Furrer hatte mit dem 4:3 Lugano in das Finale.
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