Litauen steigt in die WM-Division 1A aufHeimvorteil genutzt
Oldie Darius Kasparaitis führte Litauen zum Aufstieg. (Foto: dpa/picture alliance/ZUMA Press)
Zu Recht, denn am Ende standen 14 von maximal 15 Punkten auf der Habenseite und damit vier mehr, als die Konkurrenten aus Japan und dem benachbarten Estland aufzuweisen hatten. Auch das Torverhältnis von 26:9 zeugt von der Stärke der Litauer, auch wenn der estnische Nachbar mit nur sieben Gegentoren über eine noch bessere Abwehr verfügte.
Angeführt von der 45-jährigen Legende Darius Kasparaitis, einem Haudegen mit 946 NHL-Spielen Erfahrung, der schon 1988 für Dynamo Moskau erstmals im Erwachsenenbereich antrat und 1992 in die NHL zu den New York Islanders wechselte, tummelten sich beim Aufsteiger zahlreiche Spieler aus allen möglichen europäischen Ländern. Die größte Diskrepanz zu Kasparaitis ist Domantas Cypas. Der 22-Jährige bestritt in dieser Saison neun Spiele für Gornyak Rudny in der ersten kasachischen Liga und schließlich noch 17 Play-off-Spiele für den EC Bad Kissingen in der Landesliga Bayern. Auch Daniel Bogdziul könnte dem einen oder anderen bekannt vorkommen, spielte er doch die Miesbacher Relegation mit und Arnoldas Bosas war einer der Topscorer der Eisbären Regensburg in der Oberliga Süd. Tadas Kumeliauskas gehörte zu den Leistungsträgern des DEL2-Clubs Dresdner Eislöwen und Emilijus Krakauskas startete zunächst für den Schweizer Zweitligisten Ajoie und wurde dann gar in die vierte Liga ausgeliehen zu den Sion-Nendaz Vallees.
Dieser bunte Haufen startete mit einem 3:0 gegen das stärker eingeschätzte Kroatien, gewann 8:3 gegen Rumänien, 6:1 gegen Japan, 5:4 gegen die Ukraine und schließlich 4:1 gegen Estland.
Auf Rang zwei landete Japan, das gleich im Auftaktduell sich gegen Estland mit 2:1 durchsetzte und damit den Grundstein für Platz zwei legte.
Dritter wurde Estland, das sich gegen die schwächere Konkurrenz durchsetzte. Auf Platz vier kam die Ukraine durchs Ziel, die eigentlich enttäuschte. Vor allem das 2:4 gegen den späteren Absteiger Kroatien war eine einzige Blamage. Lediglich im ersten Spiel gegen Rumänien konnten die ukrainischen Puckjäger beim 3:0 ihre Stärken andeuten. Auf Platz fünf landete Rumänien. Das Team, das 1977 sogar mal bei der A-Weltmeisterschaft (heute Top-Division) mitmachen durfte, sieht sich heute als Wanderer zwischen den Welten der Gruppen 1B und 2A.
Absteiger wurde Kroatien, das ebenfalls mit einem Spieler antrat, der in Deutschland sein Geld verdient. Marko Sakic spielte in dieser Saison für den Hessenligisten EC Lauterbach und für die zweite Mannschaft der Frankfurter Löwen. Lediglich beim 4:2 gegen die Ukraine zeigte Kroatien seine Stärke, ansonsten enttäuschte die Mannschaft maßlos. Vor allem beim 3:7 gegen Rumänien zeigte sich das Team wie von allen guten Geistern verlassen. Die Quittung: Kroatien muss 2019 in der Gruppe 2A um den Aufstieg in die 1B spielen.