KHL: Avtomobilist Jekaterinburg ist raus!

Die Regierung der Region Swerdlowsk teilte in Person ihres Präsidenten Viktor Koksharov am Dienstag der Öffentlichkeit mit, dass man sich den Luxus, ein KHL-Team zu finanzieren nicht leisten könne. Am heutigen Mittwoch lief die letzte von der Liga gesetzte Frist ab, die geforderten Auflagen doch noch zu erfüllen. Das bedeutet für Avtomobilist Jekaterinburg das sportliche Aus in der KHL. „Wir wollen uns zukünftig nur noch im Rahmen unserer Möglichkeiten bewegen“, machte Koksharov wenigstens Hoffnung auf einen erneuten Start Avtomobilists in der zweiten, der Wysschaja Liga.
Statt aggressivem Auftreten auf dem Transfermarkt ist in Jekaterinburg nun plötzlich Bescheidenheit und vor allem intensives Krisenmanagement angesagt. Für die bereits mit Spielern geschlossenen Verträge – in einigen Fällen mit Laufzeiten bis zu vier Jahren - muss Avtomobilist auf jeden Fall zunächst geradestehen. Allerdings besteht die Möglichkeit, die Spieler anderen Klubs anzubieten. Ähnlich wie bei Trades in der NHL, könnten die Verträge dann vom neuen Klub übernommen werden. Für den 27-jährigen Torwart Denis Franskevich fand man im kasachischen KHL-Neuling Barys Astana schon einen solventen Abnehmer.
Derweil ist die KHL-Führung auf der schnell begonnenen Suche nach Ersatz für Jekaterinburg fündig geworden. Chimik Woskressensk, das bisherige Farmteam von Atlant Mytischtschi in der Wysschaja Liga, wird dem Vernehmen nach die Nachfolge Jekaterinburgs antreten. Wie es heißt, erfüllt der Klub alle nötigen Voraussetzungen, obwohl dessen Planungen eigentlich auf die Teilnahme am Spielbetrieb der 2. Liga ausgerichtet war. Den drohenden Schaden für die Liga im letzten Moment gerade noch abgewendet zu haben, dürften die „Chemiker“ allerdings auf reichlich Wohlwollen bei nahezu allen Beteiligten stoßen.
(mac)