KHL: Ak Bars Kasan gewinnt den Gagarin-CupWenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte
Ak Bars Kasan hat den Gagarin-Cup gewonnen. (Foto: dpa)In der Meisterschaft, die anstatt mit 29 Mannschaften wie im Vorjahr, diesmal nur mit 27 durchgeführt wurde, kam Kasan diesmal nur auf 100 Punkte (Vorjahr: 109). In der ersten Runde traf Kasan auf das fernöstliche Team von Amur Chabarowsk. Hier setzte sich Kasan mit 4:1 Siegen (3.0, 3:2, 1:4, 3:1 und 2:1) durch. Der spätere Finalist ZSKA Moskau, das Armeeteam, 32-facher russischer Meister, zuletzt allerdings seit 1989 ohne jede Trophäe, wurde in der Hauptrunde Zweiter und musste sich mit dem Lokalrivalen Spartak Moskau auseinandersetzen. Hier zeigte ZSKA eine tadellose Leistung, vor allem in der Defensive und kam nicht nur mit einem Sweep weiter, sondern auch mit dem beeindruckenden Torverhältnis von 11:1. Der dritte Anwärter auf die Meisterschaft, von allen eigentlich schon vorab als Champion angesehen, war SKA St. Petersburg. Die Männer von der Neva, in der vorletzten Saison noch punktgleich mit ZSKA Moskau über die Ziellinie gekommen, beherrschten in dieser Saison die Hauptrunde überdeutlich und kamen mit 14 Punkten Vorsprung vor ZSKA an. Im Achtelfinale traf SKA auf Tscherepowez, blieb mit 4:0 (4:3, 7:4, 2:1, 2:0) siegreich. Allerdings waren zwei der vier Spiele sehr knapp, gingen jeweils in die Verlängerung.
Im Viertelfinale traf der Titelverteidiger aus St. Petersburg auf Lokomotive Jaroslawl. Dabei hatte SKA keine Probleme, gewann zunächst mit 4:0, verlor zwar überraschend mit 1:2, blieb dann aber mit 2:0, 4:1 und 3:1 siegreich und kam ins Halbfinale. ZSKA Moskau hatte schon mehr zu kämpfen. Nach einem grandiosen Auftakt mit zwei Zu-Null-Erfolgen (4:0 und 2:0), gab es ein 1:2 und 2:1 in Helsinki, zu Hause ein überraschendes 1:2 ehe mit einem 4:3-Sieg in der Hartwall-Arena das Halbfinale gesichert werden konnte. Ak Bars Kasan, in diesem Augenblick noch nicht auf dem Radarschirm der Experten, unterlag zunächst Magnitogorsk, das auch stärker eingeschätzt worden war, mit 3:4, gewann dann mit 4:1, blieb mit 5:2 und 3:2 dann sogar auswärts siegreich und schickte dann die Spieler aus dem 870 Kilometer entfernten Magnitogorsk mit einem 3:1 in den Sommerurlaub. In der vierten Viertelfinalserie konnte sich Traktor Tscheljabinsk sensationell mit 4:3 gegen Salawat Julajew Ufa durchsetzen.
Im Halbfinale kam es dann zum vorweggenommenen Finale. ZSKA Moskau traf auf den ewigen Rivalen aus St. Petersburg. Zunächst schien alles für die Mannschaft aus St. Petersburg zu verlaufen. Nach einem 4:5 zum Auftakt gewann SKA die zweite Partie mit 2:0 und gewann auch in Moskau mit 5:2. Spiel vier ging jedoch 2:1 für ZSKA aus und dann blieb ZSKA sogar mit 1:0 in St. Petersburg siegreich, gewann somit zwei von drei Auswärtsspielen. In Spiel sechs, ausgetragen vor 5600 Zuschauern (ausverkauft) in der Ledovy-Arena blieb ZSKA mit 3:2 siegreich und hatte somit den hohen Favoriten aus dem Wettbewerb gekickt. Im zweiten Halbfinale konnte sich Kasan zunächst bei beiden Heimsiegen knapp durchsetzen (2:1, 4:3) und blieb dann sogar auch in den beiden folgenden Begegnungen in Tscheljabinsk siegreich (2:1, 3:1). Damit hatte Kasan mit einem Sweep vorzeitig das Finale erreicht.
Im Finale zeigte Ak Bars Kasan dann erneut eine beeindruckende Vorstellung. Die Defensivspezialisten von ZSKA Moskau kamen in den beiden Auftaktspielen zwar zum Zug, kassierten nur vier Gegentore aber Kasan zeigte sich bei den Kontern auf der Hut, gewann beide Spiele mit 2:1 und hatte sich schnell ein 2:0 in der Serie herausgespielt. Spiel drei ging mit 3:2 nach Verlängerung an ZSKA aber in Spiel vier war Kasan exzellent von Trainer Bilyaletdinov taktisch eingestellt worden und brillierte beim 3:1-Auswärtssieg. Jetzt hatte Kasan drei Matchpucks und gleich der erste konnte genutzt werden. Durch ein Tor des Kanadiers Rob Klinkhammer (193 NHL-Spiele u.a. für Chicago, Phoenix, Pittsburgh und Edmonton) in der 49. Minute gewann Bars Kasan mit 1:0, die Serie mit 4:1 und somit den Gagarin-Cup, die KHL-Trophäe.