Kanada zu stark: Deutschland verliert 0:3 Letztes Spiel in Dänemark: DEB-Cracks WM-Elfter

Enttäuschung nach der Pleite gegen Kanada. (picture alliance / AP Photo)Enttäuschung nach der Pleite gegen Kanada. (picture alliance / AP Photo)
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Das war es für die olympischen Silberhelden bei der WM in Dänemark. Trotz engagiertem Spiels verlor Deutschland gegen den 26-maligen Weltmeister Kanada mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:1). Das Aus nach der Vorrunde stand schon vorher fest.  Zum ersten Mal in der Ägide von Marco Sturm qualifizierte sich das DEB-Tam nicht für das Viertelfinale. Der Umbruch war zu groß, der Bundestrainer hatte selbst nicht mit insgesamt 17 Ausfällen und Absagen, Verletzungen und Rücktritten kalkuliert. Das Turnier aufgezeigt, wie schwierig der Neuanfang im deutschen Eishockey nach der Sensation von Pyeongchang ist. Wenn nicht alles passt, die Konstanz fehlt, fliegt man eben früh raus. In Südkorea zeigte die DEB-Auswahl mehr Biss und hatte Glück, dass die engen Spiele für sie liefen. Nun ist man im grauen Alltag angekommen. Der Klassenerhalt wurde geschafft. Platz 11, die  schlechtesten Platzierung seit 2014, als das DEB-Team unter Pat Cortina auf Rang 14 landete. Damit kann, damit muss man auch mal zufrieden sein. Wer nach Olympia Medaillen im Dauer-Abo erwartete, war schon vor dem Turnier ein Träumer. Punkt.     

Für NHL-Profi Leon Draisaitl war das Aufeinandertreffen mit Kanada eine ganz besondere Angelegenheit. Der DEB-Starstürmer traf auf seine Teamkollegen aus Edmonton und wollte das Privatduell mit seinem guten Freund Connor McDavid unbedingt für sich entscheiden. „Ich bin motiviert. Es macht immer viel Spaß, wenn man auf seine eigenen Mitspieler trifft“, meinte Draisaitl.

Wie eine Überraschung gegen Kanada funktioniert, zeigten die DEB-Cracks im Olympia-Halbfinale. In Südkorea besiegten sie die Kanadier mit 4:3 und holten dann im Finale Silber. Zudem wollte das Team von Bundestrainer Marco Sturm nach dem 3:2 n.V. gegen Finnland zum WM-Abschluss den nächsten Coup. „Wir haben uns für das Turnier viel vorgenommen und auch, wenn wir nicht das erreicht haben, was wir erreichen wollten, so möchten wir uns mit einer guten Leistung gegen einen Top-Gegner aus dem Turnier verabschieden“, sagte Oliver Mebus

Doch die kalte Dusche kam schnell. Nicht ein deutscher Spieler hatte die schwarze Scheibe am Schläger, da schlugen die Kanadier schon zu - Brayden Schenn traf nach nur 20 Sekunden.  Zum Ende des ersten Drittels und im Mittelabschnitt wurde das deutsche Team stärker, ebenbürtig. Doch aus dem Nichts das 2:0. Ryant Nugent-Hopkins ließ DEB-Keeper Niklas Treutle mit einem ansatzlosen Kracher keine Chance (29.). Draisaitl-Kumpel McDavid gab schon seine zweite Vorlage.  

Rein in die letzten 20 Minuten des DEB-Teams bei der WM in Dänemark. Deutschland mühte sich weiter redlich. Aber Kanada machte alles klar. 3:0 durch Tyson Jost (50.). Die Entscheidung. Immerhin konnte man durch den Sieg gegen Finnland und die ordentliche Leistung gegen Kanada einen versöhnlichen Abschluss dieser WM bilanzieren. Für Sturm war das frühe Aus mit nur zwei Siegen in sieben Spielen der erste Rückschlag seit seinem Amtsantritt 2015. Der ehemalige NHL-Star war zuvor von Erfolg zu Erfolg geeilt: zweimal WM-Viertelfinale, erfolgreiche Olympia-Qualifikation und als Krönung die Silber-Sensation in Südkorea. Die deutschen Fans feierten ihr Team dennoch ausgiebig und spendeten nach der Schlusssirene großen Applaus in Richtung Nationalmannschaft.

„Die Durchschlagskraft hat gefehlt, wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Den Start ins Turnier hatten wir uns anders vorgestellt, das war ausschlaggebend. Aber solange man nicht absteigt, verlässt man eine WM immer mit einem Lächeln. Es ist etwas Besonderes, für sein Land zu spielen. Und das war auch diesmal nicht anders“, zog NHL-Star Draisaitl am Ende bei Sport1 sein Fazit. Und Moritz Müller ergänzte: „Das war ein wichtiger Schritt für das deutsche Eishockey. Wir wussten ja, dass der Umbruch kommt. Dennoch haben wir Lehrgeld bezahlt. Es war klar, dass das kommen würde.“ 

Tore: 0:1 Brayden Schenn (0:20), 0:2 Ryan Nugent-Hopkins (28:14), 0:3 Tyson Jost (49:48)

Deutschland: Treutle (Niederberger) - Y. Seidenberg, M. Müller; Eisenschmid, Hager, Plachta - Holzer, D. Seidenberg; Draisaitl, Kahun, Ehliz - J. Müller, Krupp; Michaelis, Tiffels, Noebels - Mebus; Höfflin, Pietta, Uvira; Krämmer.

Zuschauer: 6.200

 


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